Ja, also diese Ostertorte, so süß sie im Endergebnis auch geworden ist, hätte ich sie zeitweise am liebsten an die Wand geworfen. Es ist ja nun nicht so, dass bei mir immer alles gut geht. Auch sind meine Torten nicht in den 10-30min fertig, die meine Videos so nett zeigen. Meist funktioniert es zwar so, wie ich mir denke, aber eben nicht immer.
Problem Nummer 1: Der Kuchen
Hatte ich doch mehrfach gelesen, dass für Kugeln der Wunderkuchen verwendet wird und dass eine Kugel intern nicht gestützt werden muss. Ich habe mich da immer etwas gewundert, weil nach meiner Erfahrung zumindest die untere Hälfte einer Kugel sehr stabil sein muss und daher lieber aus Rührkuchen gemacht werden sollte. Aber ich wollte das ausprobieren und habe den Wunderkuchen genommen. Er war natürlich viel zu weich und hat das Gewicht nicht getragen. Daraufhin habe ich versucht, Stützen einzubauen. Das hat aber nicht wirklich geholfen, da die Halbkugel an sich nichtmal ihr eigenes Gewicht tragen konnte und so nicht in Form blieb. Also habe ich kurzentschlossen die untere runde Hälfte vom Ei aus Rice Krispies Treats gemacht.
Problem Nummer 2: Ein Ei kann nicht stehen.
Irgendwie hatte ich mir keine Gedanken darüber gemacht, dass ein Ei nicht so ohne weiteres stehen bleibt. Die Witzelleien darüber, dass ein Ei an irgendeinem Tag im Jahr auf der Spitze stehen kann, kenne ich zwar. Ich dachte aber, dass es auf der Rundung unten doch wohl stehen könnte. Nein, kann es nicht. Ich habe es mit einem echten Ei schließlich ausprobiert. Mag sein, dass der falsche Tag war oder mir Geduld und Balance fehlten, aber für einen stabilen Kuchen reicht es definitiv nicht.
Daraufhin habe ich mich erinnert, dass viele einen angespitzten Holzstab durch die Torten in das Cake Board darunter hämmern. Das habe ich also ausprobiert und tatsächlich funktioniert es gut. Allerdings ist es nicht unbedingt ausreichend, um ein kippeliges Ei zu fixieren. Mit etwas Geduld ging es dann aber.
Problem Nummer 3: Einfach keine Lust mehr
Ihr kennt das bestimmt, man werkelt schon stundenlang an etwas herum und es wird einfach nicht so, wie ihr wollt. Irgendwann sinkt die Laune einfach und das macht es nicht gerade besser. Ich versuche dann immer eine Pause zu machen, um dann mit frischer Kraft weiterzumachen. Leider hat es dieses Mal auch nicht viel geholfen, aber letztendlich stand (!) das Ei dann hübsch dekoriert vor mir.
Problem Nummer 4: Der falsche Fondant
Zum Modellieren habe ich immer gerne den SweetArt Fondant genommen, wie auch in einigen Videos zu sehen. Leider wurde die Rezeptur vor einiger Zeit geändert und der Fondant war zum Modellieren nicht mehr geeignet. Ich habe also versucht, eine gute Alternative zu finden, war aber nie so zufrieden, wie mit dem alten SweetArt Fondant. Glücklicherweise kam aber einige Zeit später Pastkolor Fondant auf dem Markt, der nach der ursprünglichen Rezeptur hergestellt wurde. Nach anfänglichem Zögern habe ich vor kurzem also bestellt- nur dummerweise kein weiß. Nun habe ich also endlich meinen Lieblings-Modellierfondant wieder, nur konnte ich ihn für dieses Projekt nicht nutzen.
Der Osterhase sollte nämlich unbedingt weiß werden. Also habe ich auf Massa Ticino mit CMC zurückgegriffen. Das geht zwar auch, aber wenn man Pastkolor gewohnt ist, ist das einfach nicht das gleiche. Alles war viel zu weich, klebrig, nur da wo es kleben sollte, klebte es nicht. Massa Ticino ist ein super Fondant zum Eindecken von Torten, keine Frage. Auch kleinere einfache Figuren kann man damit modellieren. Aber für größere Projekte ist es für mich einfach nichts.
Problem Nummer 5: Hasenzähne kucken böse
Ich weiß auch nicht, Osterhasen fallen mir schwer. Wahrscheinlich lag es dieses Mal hauptsächlich daran, dass ich einfach genervt war. Aber der Hase wollte einfach nicht niedlich kucken. Die Hasenzähne machten ihn immer eher zum Monster. Nach viel Fummellei habe ich es dann doch hinbekommen – ich glaube, die Ohren reißen es bei einem Osterhasen irgendwie immer raus.
Ihr seht also, es klappt nicht immer so, wie man es sich denkt. Daher habe ich bei dieser Torte nur ein kurzes Making Off für euch, kein ausführliches Tutorial. Ich habe zwar mitgefilmt, hatte aber zum Schluss einfach keine Lust mehr, alles schön zu zeigen, im richtigen Winkel und sinnvoll erklärt. Ich denke aber, das Prinzip kann man auch so mitnehmen.
Material
- 1 Rezept Rice Krispies Treats
- 16cm Halbkugel*
- Hasenkörper
- Hasenkopf
- 1x Wunderkuchen in der Prinzessin-Form* gebacken
- 1x weiße Ganache
- ca. 800g Lemon Yellow Pastkolor Fondant
- ca. 100g Pink Pastkolor Fondant
- ca. 100g Sky Blue Pastkolor Fondant
- ca. 500g weißer Pastkolor Fondant
- ca. 20g Baby Pink Pastkolor Fondant
- ca. 10g schwarzer Pastkolor Fondant
- ca. 400g grüner Pstkolor Fondant
- 1x 35cm Cake Board*
Selbstverständlich können die Farben vom Fondant auch selbst gefärbt oder gemischt werden. Auch anderer Fondant kann benutzt werden, allerdings ist für dieses Projekt der fest-elastische Pastkolor Fondant besonders geeignet.
Werkzeuge
- Flexi Smoother
- großer Ausrollstab*
- kleiner Ausrollstab*
- Extruder*
- Blumenausstecher für Blumen (hier Dekofee Blütenmix)
- Messer, Palette
- Ball-Tool*
- Veining-Tool*
- kleiner runder Ausstecher z.B. aus dem Mini-Schuh-Set*
Video: Osterei-Torte
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Liebe Claudia,
ich finde die Torte so was von goldig. Aber was mir am aller- allerbesten gefällt, ist, dass du den holprigen und steinigen Weg beschreibst der dorthin geführt hat…
Das macht anderen sicher total viel Mut die immer nur sehen wie perfekt deine Sachen aussehen. Da denkt man immer: boah der gelingt immer alles.
Aber auch Profis müssen manchmal lange tüfteln. Daher: ganz toller Blogbeitrag.
Liebe Grüße
Andrea
Liebe Andrea,
genau deswegen habe ich den Artikel so geschrieben! Auf den schön hergerichteten Fotos und den zusammengeschnittenen Videos sieht man oft nicht, wie viel Arbeit, Nerven und auch Fehler dahinter stehen.
Viele Grüße,
Claudia
Ich finde den Hasen total niedlich!!! Und die gesamte Torte auch. Ich kenne es aber, wenn man Nerven an Torten lässt. 😀
Was mir aufgefallen ist und wo ich gleich nachgesehen habe, ist der Extruder.
Ich habe bei meinem (und der war nicht billig) immer das Problem, dass die Stränge total rissig und trocken aussehen, auch wenn ich schon einiges an Palmin in den Fondant geknetet hab. Ich nehme Massa Ticino. Den find ich zum Eindecken super, weil er auch schön weich ist.
Wie ist das bei diesem Extruder? Sind die Stränge da schön geschmeidig oder auch rissig?
Vielen Dank für deine Antwort!
Liebe Grüße
Jacqueline
Liebe Jacqueline,
ich habe diesen Extruder jetzt das erste Mal benutzt, nachdem mir mein alter kaputt gegangen ist. Die ausgefranzten Ränder hatte ich bei meinen drei Modellen (der grüne, aber als Markengerät, der von Fimo und dieser hier von Decora) nur, wenn der Fondant zu spröde, fest oder trocken war. Bei Massa Ticino sollte es da wirklich keine Probleme geben. Ganz super glatt wie ausgerollt werden die Stränge durch das Pressen nie, aber durchaus ansehlich und nicht in dem Sinne ausgefranzt oder rau. Ich könnte mir nur vorstellen, dass deine Einlegscheiben irgendwie schlecht gearbeitet sind…
Ansonsten ist dieser hier von Decora nicht schlecht, es geht viel rein und es gibt viele Motive. Ich finde aber, er ist recht schwer zu drehen, weil der Griff recht kurz ist. Außerdem kann man zumindest meinen nicht komplett aufschrauben, so dass die Reinigung schwierig ist. Aber da glaube ich, dass das vielleicht nur bei meinem so ist. Die Packungsbeschreibung lässt jedenfalls vermuten, dass man ihn ganz aufmachen kann…
Viele Grüße,
Claudia