Durch den Sirup verändert sich die Farbe etwas, Zartbitterschokolade wird heller, weiße Schokolade gelblicher. Diese Farbveränderung ist sehr deutlich beim Anfertigen der Modelliermasse zu sehen. Später bei den fertigen Dekoelementen fällt der Farbunterschied kaum auf, zumal auch wieder der typische Glanz von Schokolade entsteht. Die Masse kann mit Lebensmittelfarbe in Pastenform gefärbt werden.
Warum zwei Rezepte für Schokomodelliermasse? Weil ich beide Rezepte nicht missen möchte. Die Schokomodelliermasse I ist schnell und unkompliziert gemacht, die Zutaten einfach zu beschaffen. Gerade für dunkle Schokomodelliermasse aus Zartbitterschokolade ist dieses Rezept perfekt. Die Schokomodelliermasse II ist etwas komplizierter zu machen und benötigt Kakaobutter, die es nicht so eben im Supermarkt um die Ecke gibt. Dafür schmeckt diese Schokomodelliermasse durch die Zugabe der ungesüßten Kakaobutter überhaupt nicht mehr unangenehm süß – die Masse ist fast weniger süß wie normale weiße Schokolade. Das macht sie perfekt für üppige Dekorationen, die mitgegessen werden sollen. Beide Rezepte ergeben eine Modelliermasse, die fast wie normale Schokolade schmeckt und im Mund schmilzt, daher finde ich Deko aus Modellierschokolade zum Essen viel angenehmer als aus Blütenpaste oder Fondant.
Besonders praktisch ist, dass die Masse nicht steinhart wird und immer wieder weich geknetet werden kann. Im Gegensatz zu Fondant oder Blütenpaste trocknet sie nämlich kaum aus. Dadurch kann man modellierte Ornamente einfacher an die Rundung der Torte anpassen. Da Nähte einfach geglättet werden können, können Figuren sehr leicht aus mehreren Teilen zusammengesetzt werden. Genauso lassen sich kleine Fehler einfach glätten. Leider ist Modellierschokolade im festen Zustand sehr brüchig/bröckelig. Bei Figuren oder Blumen mit großflächigen Blättern (z.B. Rose) ist das kein Problem. Sehr feine und dünne Strukturen wie Haare oder ausgestochene Buchstaben brechen nach dem Erstarren aber leicht durch die kleinste Berührung.
Inhaltsverzeichnis
Einfache Modellierschokolade I
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- 200g Schokolade (weiß oder dunkel)
- 75g Sirup bei weißer Schokolade, 100g Sirup bei Zartbitterschokolade (bitte dickflüssigen, hellen Sirup verwenden! Beispielsweise Hamburger Heller Sirup oder von Grafschafter)
- Die Schokolade mit einem großen Messer möglichst fein hacken. Dann schmilzt sie später schneller und gleichmäßiger. Die Schokostückchen dann in einen Gefrierbeutel füllen. Die Luft rausdrücken und den Beutel mit einem Klip oder einem Gummiband fest verschließen.
- Heißes Wasser aus der Leitung in einen Topf füllen. Das Wasser sollte etwa 40° haben (also ungefähr Duschtemperatur). Den Gefrierbeutel in das Wasser legen. Zunächst schwimmt er noch, mitdem Schmelzen der Schokolade geht er aber unter. Zwischendurch einfach mal etwas durchkneten. Wie man sieht, kontrolliere ich die Temperatur des Wassers gerne mit einem digitalen Bratenthermometer. Ist das Wasser zu kalt, schmilzt die Schokolade nicht. Ist das Wasser zu heiß, kristallisiert sie aus und wird wieder fest. In dem Fall ist die Schokolade leider nicht mehr zu retten…
- Ist die Schokolade vollständig geschmolzen, den Gefrierbeutel aus dem Wasser nehmen und gründlich abtrocknen. Dann den Beutel in eine kleine Schale legen, öffnen und umkrempeln. Nun 75g Sirup bei weißer Schokolade bzw. 100g Sirup bei dunkler Schokolade dazu geben. Ggf. mit dem Sirup Lebensmittelfarbe in Pastenform zufügen. Durch Kneten beide Zutaten gründlich vermischen. Dabei wird die Masse fester, bis sie sich schließlich vom Beutel in einem Klumpen löst.
- Nun sollte man durch Tasten prüfen, ob sich noch Schokostückchen in der Masse befinden. Ist dies der Fall, die Masse einfach nochmal im Wasserbad erwärmen.
- Dann wird die Schokomodelliermasse im Gefrierbeutel dünn ausgestrichen und im Kühlschrank einige Stunden oder über Nacht gekühlt. Dadurch wird die Masse wieder fest aber brüchiger fast wie normale Schokolade.
- Um die Schokomodelliermasse zu verwenden, die Masse bei Zimmertemperatur in kleinen Portionen weich und geschmeidig kneten. Dann können aus der Masse beliebige Dekorelemente geformt werden, die zunächst eher matt sind. Diese sollten etwas ruhen, damit die Schokomodelliermasse wieder fest wird. Dabei entsteht ein feiner Glanz.
- Und hier nochmal die dunkle Schokomodelliermasse:
Modellierschokolade II
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- 370g weiße Schokolade
- 85g Kakaobutter
- 115g dickflüssigen Zuckersirup (z.B. von Grafschafter)
- 35g Stärke
- Die weiße Schokolade wird zusammen mit der Kakaobutter über dem Wasserbad oder in kurzen Etappen in der Mikrowelle geschmolzen. Achtung, die Schokolade darf nicht zu heiß werden oder mit Wasser in Berührung kommen, da sie sonst bröckelig und unbrauchbar wird!
- Ist die Schokolade flüssig, wird der Sirup dazu gegeben. Mit dem Sirup kann etwas Lebensmittelfarbe in Pastenfrom dazu gegeben werden. Dann wird beides kurz verrührt, bis der Löffel deutliche Spuren in der Schokolade hinterlässt. Nicht zu lange rühren, sonst trennt sich die Kakaobutter von dem Rest. Die Masse kann dann zwar noch verwendet werden, ist aber in der Handhabung nicht mehr so gut.
- Zum Schluss wird die Stärke kurz untergehoben. Schokolade, Sirup und Stärke sollten sich nun so einem Brei verbunden haben. Auch hier gilt wieder, zu viel Rühren schadet!
- Die Masse dann in einen Gefrierbeutel geben und dünn ausstreichen. Die Schokomodelliermasse muss nun einige Stunden gekühlt werden bzw. bei Raumtemperatur über Nacht abkühlen. Dadurch wird sie wieder hart.
- Vor der Verwendung muss die Schokomodelliermasse in kleinen Portionen geschmeidig geknetet werden. Das ist sehr mühsam, etwas einfacher ist es, die Masse ganz kurz (!!) in der Mikrowelle zu erwärmen und dann zu verkneten.
- Die Schokomodelliermasse kann bei Raumtemperatur verpackt einige Monate aufbewahrt werden.
Vorteile
- von allen Dekormassen am leckersten
- bleibt (im Gegensatz zu Fondant) auch auf Sahne und anderen leicht feuchten Untergründen stabil
- bleibt (in Grenzen) flexibel und dennoch formstabil, so dass die Figur sowohl lange bearbeitbar als auch schnell stabil ist
- Strukturen lassen sich ansetzten und Nähte lassen sich einfach glätten
- muss nicht luftdicht gelagert werden
- lässt sich mit Lebensmittelfarbe in Pastenform färben und/oder bemalen
Nachteile
- die Modelliermasse ist durch den Sirup und die weiße Schokolade bzw. Kakaobutter immer gelblich – für richtig weiße Schokomodelliermasse können nur weiße Candy Melts verwendet werden
- durch die gelbliche Grundfarbe lässt sich die Masse nicht so briliant einfärben wie Fondant oder Blütenpaste
- im erhärteten Zustand sind feine dünne Strukturen sehr brüchig
- relativ teuer
- nicht zum Eindecken von Torten geeignet (weiteres siehe unten)
Schokomodelliermasse bietet sich für edle oder schlichte Dekorationen an. Ornamente lassen sich problemlos der Rundung der Torte anpassen. Durch den intensiven Schokogeschmack und den relativ geringen Zuckergehalt ist diese Masse auch etwas für Zuckerfeinde.
Legt man Wert auf besonders gute Färbbarkeit, sollte Modellierfondant oder insbesondere für feine Strukturen Blütenpaste verwendet werden. Eine geschmacklich leckere Alternative, die sich gut einfärben lässt, ist zudem Marzipan.
Tipps zur Verwendung
- Modellierschokolade kann bei der Herstellung oder danach mit normaler Lebensmittelpastenfarbe gefärbt werden.
- Je wärmer die Masse ist (z.B. im Sommer, durch Kneten), desto weicher und klebriger wird sie. Je kälter sie ist, desto fester und starrer wird sie. Beim Modellieren also hin und wieder mal eine Pause machen, damit sich die Modellierschokolade wieder setzen kann
- Wird Modellierschokolade sehr lange geknetet, wird sie ölig (Kakaobutter tritt aus). Dann unbedingt kühlen!
- Modellierschokolade klebt sehr viel stärker wie Fondant, deswegen die Arbeitsplatte und Werkzeuge mit Stärke abpudern!
- Da man Nähte vollständig glätten kann, bietet es sich an, Figuren stückweise aufzubauen. Fehlt irgendwo noch was, kann man einfach mehr Masse hinzufügen und glatt streichen. Durch Kühlung zwischendurch kann man auch große Figuren ohne lange Trocknungszeit an einem Tag stabil modellieren. Gleichzeitig kann man lange modellieren, da die Masse allein durch Handwärme weich und formbar bleibt.
- Modellierschokolade ist nicht zum klassischen Eindecken von Torten geeignet, da sie zu starr ist und dünn ausgerollt schnell wieder fest wird. Man kann einen Streifen rund um die Torte legen und einen Deckel oben drauf. Theoretisch wird hierfür kein fondanttauglicher Untergrund benötigt, da Modellierschokolade auch auf Sahne usw. hält. Allerdings ist ein fester Untergrund stabiler und daher ist es empfehlenswert, auch hier mit Buttercreme oder Ganache zu arbeiten. Ich persönlich empfinde Modellierschokolade als Überzug für Torten als sehr fest und mächtig (ist ja quasi reine Schokolade) und mache das daher eher selten. Ich empfehle, Modellierschokolade und Fondant 1:1 zu mischen, dann hat man den leckeren Geschmack von der Modellierschokolade und die Elastizität vom Fondant. Mit dieser Mischung lässt sich die Torte wie gewohnt eindecken, auch hier ist ein fondanttauglicher Untergrund nötig.
Beispiele
Hier findet ihr verschiedene Beispiele für Dekorationen mit Modellierschokolade und Schokofondant.
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224 Responses to Modellierschokolade
Schreib etwas dazu
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Ich möchte mit Modellierschokolade Tortendeko herstellen mit kleinen Ausstechformen, die eigentlich für Fondant gedacht sind. Leider bleibt die Schokolade in Ecken und Kanten kleben und lässt sich nicht sauber herauslösen. Gibt es noch ein anderes Hilfsmittel als Bäckerstärke, die sieht man doch auf der dunklen Schokolade?
Liebe Monika,
kühle die Formen mal eine Weile, dann wird die Schokolade fest und lässt sich sehr viel besser herauslösen.
Ansonsten hilft es oft, die Bäckerstärkereste zu bedampfen (z.B. Bügeleisen), dadurch werden sie sehr viel unauffälliger.
Liebe Grüße!
Vielen Dank, das werde ich ausprobieren!!!!
Hallo liebe Claudia,
kann man Schockolade oder Koverture nehmen? verändert sich was bei den Mengenangaben oder ist beides identisch?
Vielen Dank
LG aus Belgien
Alessandra
Ich habe dein Rezept nachgemacht mit Schokolade, nach 12 Stunden ruhen bei Zimmertemperatur, liess sich die Masse sehr schlecht kneten und die ganze kakaobutter ist ausgetreten, wieso? also innerhalt kurzer Zeit ist das passiert und die Masse wurde nicht geschmeidig. Was habe ich falsch gemacht? Ich habe Vollmilch Schokolade genommen und Grafenschafter Karamell Sirup
Liebe Alessandra,
es ist normal, dass die Masse zunächst sehr fest ist, einfach weil Schokolade bei Zimmertemperatur fest ist. Wenn man sie dann in den Händen etwas anwärmt, lässt sie sich normalerweise gut kneten. Knetet man zu lange, so dass die Schokoalde zu warm wird, tritt Kakoabutter aus und sie wird dementsprechend fettig.
So wie du es schilderst klingt es für mich, als sei bei der Herstellung schon etwas falsch gelaufen. Entweder haben sie die Zutaten nicht gut verbunden (zu wenig oder zu viel vermischt) oder bei den Mengen ist etwas schief gelaufen.
Viele Grüße,
Claudia
Kuvertüre oder Schokolade macht keinen Unterschied.