An dieser Stelle möchte ich euch die Werkzeuge für Zuckerblumen zeigen, angefangen mit einer Grundausstattung für Zuckerblumen bis hin zu den verschiedenen Utensilien, die es so gibt. Es gibt unendlich viele Ausstecher und Veiner für die einzelnen Blumen, die ich hier natürlich nicht alle aufführen kann. Ich möchte aber die Hersteller kurz erwähnen und meine bisherigen Erfahrungen mit den Produkten erläutern.
Der Text ist leider wirklich sehr lang geworden. Mir war es aber wichtig, wirklich alle Werkzeuge zu beschreiben und viele Tipps zu geben, da ich als Anfänger total überfordert war und viele Fehlkäufe gemacht habe. Erst später habe ich gemerkt, was wirklich wichtig ist und das Arbeiten erleichtert. Ich empfehle euch daher, nach dem Inhaltsverzeichnis euch die Grundausstattung durchzulesen oder euch die Punkte rauszusuchen, die für euch interessant sind. Vielleicht liest der eine oder andere ja auch alles, aber davon will ich gar nicht ausgehen 😉
Hinweis: Die Produkte mit * verlinke ich zu Amazon als Affiliate-Links. Das bedeutet, dass ihr nicht mehr zahlt, ich aber eine kleine Provision bekomme, wenn ihr über den Link bestellt. Amazon ist teilweise sehr günstig und bietet auch gute Sets an, bei anderen Produkten lohnt sich der Preisvergleich zu anderen Shops. Die hier gezeigten Produkte besitze ich alle selbst bzw. habe mit den Herstellern entsprechende Erfahrungen gemacht (falls nicht, steht es ausdrücklich dabei). Alle Tipps, Bewertungen und die Auswahl der Produkte selbst beruhen auf meiner persönlichen Erfahrung über die letzten Jahre. Ich wurde weder von den Shops noch von den Herstellern gesponsert.
Hier bestelle ich gerne mein Zuckerblumen-Zubehör:
- Ellen’s creative Cakes: extrem große Auswahl nicht nur für Zuckerblumen
- Taartendeco: große Auswahl insb. zu Ausstechern und Veinern
- Squires Kitchen: Veiner und Farben von Squires Kitchen, diverse Ausstecher
- Tortenzauber: Laped Daisy Flowerpaste (Blütenpaste)
- Sugarcity: Platinum Paste und Veiner von Sugarcity
- Caros Zuckerzauber: Ausstecher, Blütenpollen und weiteres Zubehör
Allgemeines Zubehör für Motivtorten findet ihr hier – teilweise überschneidet sich das auch inhaltlich.
Inhaltsverzeichnis
Allgemeines Zubehör
Leider werden für Zuckerblumen diverse, erstmal ungewöhnliche Werkzeuge gebraucht. Mittlerweile gibt es aber glücklicherweise auch günstige Alternativen und Sets, so dass mit einer gewissen Grundausstattung schon recht viel gemacht werden kann.
Grundausstattung
Blütenpaste
Natürliche, wie lebensecht aussehende Zuckerblumen sollten immer aus Blütenpaste gemacht werden. Diese lässt sich im Gegensatz zu Fondant viel dünner ausrollen und trocknet schnell. Das macht sie für filigrane Blumen ideal.
Ich habe lange Zeit meine Blütenpaste selbstgemacht, das ist relativ einfach und sehr günstig. Hier findet ihr zwei Rezepte, die ich verwendet habe. Nachteilig ist bei selbstgemachter Blütenpaste, dass nicht immer die Konsistenz perfekt gelingt. Außerdem enthalten beide Rezepte Eiweiß, so dass Reste immer eingefroren werden müssen. Daher nutze ich seit einigen Monaten gekaufte Blütenpaste.
Laped Daisy Flowerpaste
Gerade für Anfänger ist die Laped Daisy Flowerpaste* ideal. Sie ist recht günstig und lässt sich recht lange bearbeiten. Sie hat nämlich ein ausgeprägtes lederartiges Zwischenstadium, so dass Blumen im halbgetrockneten Zustand zusammengesetzt werden können. Das ist einerseits für komplizierte Blumen extrem wichtig, andererseits erlaubt es Anfängern ein langes Bearbeiten der Blüten. Die Blütenpaste bricht im getrockneten Zustand nicht so leicht wie andere Pasten. Außerdem lässt sie sich sehr dünn ausrollen.
Zwei Nachteile gibt es aber auch. Zum einen schmeckt die Masse wirklich eklig, finde ich. Da Blumen normalerweise nicht gegessen werden, stört mich das nicht. Zum anderen neigt sie nach meiner Erfahrung dazu, Luftblasen zu bilden. Dennoch nutze ich diese Blütenpaste für den Großteil meiner Blumen.
Platinum Paste
Diese Blütenpaste ist leider nur schwer erhältlich, am sinnvollsten bestellt man sie nach meiner Erfahrung trotz recht hoher Versandkosten direkt beim Hersteller Sugarcity. Die Platinum Paste lässt sich extrem dünn ausrollen und wirkt dann sehr fein und fast schon transparent. Auch diese Paste lässt sich relativ lange bearbeiten, allerdings nicht so lange wie die Laped Daisy Flowerpaste. Sie ist aus meiner Sicht im getrockneten Zustand recht zerbrechlich.
Die Platinum Paste ist in White (mit weißer Farbe) und in Antique White (ohne weiße Farbe) erhältlich. Ersteres macht hauptsächlich für strahlend weiße Blumen Sinn, letztere für die meisten anderen Blumen, da diese transparenter und feiner wirkt.
Ich nutze die Platinum Paste gerne für pastellfarbige Rosen und alle Blumen, die wirklich extrem dünne Blütenblätter haben.
Satin Ice
Anfangs habe ich oft mit Satin Ice* gearbeitet, war aber nie so richtig zufrieden. Zum einen lässt sie sich nach meiner Erfahrung nicht ganz so dünn ausrollen, zum anderen bricht sie im getrockneten Zustand leicht. Ein ledriges Zwischenstadium gibt es kaum, finde ich. Mir persönlich gefällt der extrem vanillige Geruch auch nicht. Dafür ist die Blütenpaste fast überall in Tortenshops erhältlich und ist meist recht günstig. Ich denke, man kann mit dieser Blütenpaste arbeiten, es gibt aus meiner Sicht aber einfach bessere.
Irgendwann habe ich mal ein 2,5kg Eimer gekauft, der nun noch aufgebraucht werden muss. Daher verwende ich die Blütenpaste für Experimente, für Blumen, auf die es nicht so ankommt, und andere filigrane Arbeiten (Schriftzüge z.B., Silikonmoulds).
Squires Kitchen
Mit der Squires Kitchen Blütenpaste* habe ich nur einmal gearbeitet, ich kenne aber viele, die sie gerne nutzen. Die Blütenpaste ist leider recht teuer, dafür ist sie in vielen verschiedenen Farben erhältlich. Gerade für dunkle Rottöne ist das wirklich praktisch, da sich diese nur schlecht mit viel Farbe selbst färben lassen. So habe ich die Paste auch mal für eine dunkelrote Rose ausprobiert und war soweit zufrieden.
Weniger empfehlenswerte Blütenpasten
Ein paar Blütenpasten kann ich leider nicht empfehlen. Das wäre zum einen die Paste von Renshaw*, die sich aus meiner Sicht nur schlecht dünn ausrollen lässt und dann sehr brüchig ist. Wirklich schade, da es diese Blütenpaste als eine der wenigen auch bunt gibt und sie recht günstig ist. Die Blütenpaste von Tortenkleid* finde ich ebenfalls nicht ideal. Auch diese war bei mir sehr brüchig und ließ sich nicht gut ausrollen. Die Blütenpaste von Wilton* empfinde ich als viel zu klebrig und weich. Sie lässt sich zwar gut dünn ausrollen und hat ein ledriges Zwischenstadium, aber sie klebt einfach andauernd an allem. Im Sommer konnte ich damit nicht arbeiten, bei kühlerem Wetter ging es nur mit reichlich Speisestärke.
All das sind natürlich meine eigenen Erfahrungen, andere mögen mit diesen Blütenpasten besser zurechtkommen.
Kleiner Ausrollstab
Um Blütenpaste dünn auszurollen, ist ein kleiner Ausrollstab* fast unverzichtbar. Er ist handlicher als ein großes Nudelholz, die Blütenpaste klebt kaum daran fest und es gibt keine Abdrücke durch Holzmaserung usw. So ein Werkzeug gehört definitiv in die Grundausstattung. Wer mag, kann es einzeln kaufen oder als Bestandteil eines Fondant-Sets* mit mehren (Blumen)Ausstechern.
CelBoard
Das ist schon ein sehr spezielles Werkzeug, was aus meiner Sicht aber für die Zuckerblumenherstellung mit gedrahteten Blättern doch eine wichtige Arbeitserleichterung und Zeitersparnis bietet. Das CelBoard* ist ein Plastikbrett mit mehreren keilförmigen Rillen. Die Blütenpaste wird darauf ausgerollt, so dass dickere Stege in der sonst dünnen Paste zurück bleiben. Dann werden die Blätter ausgestochen. In die Stege kann dann Draht eingeführt werden.
Wenn ihr ernsthaft Zuckerblumen machen wollt, kommt ihr um gedrahtete Blumen nicht rundrum. Dann ist so ein CelBoard* ein wichtiger Bestandteil der Grundausstattung. Ich empfehle euch gleich ein etwas größeres mit 5 Rillen zu kaufen, damit gleich 5 Blätter auf einmal ausgerollt werden können. Kleinere Bretter mit weniger Rillen sind nur nervig, da damit nicht zügig gearbeitet werden kann.
Billige Alternative: Die Stege für den Draht können auch per Hand hergestellt werden. Dazu wird ein tropfenförmiges Stück Blütenpaste mit der Hand grob flach gedrückt. Dann wird mit einem kleinen CelStick* (quasi ein Mini-Ausrollstab) oder z.B. einem Pinselstiel die Blütenpaste so ausgerollt, dass in der Mitte ein dickerer Steg bleibt. Es muss also von der Mitte weg nach außen gerollt werden, wobei der CelStick leicht schräg gehalten wird. Ich empfinde diese Methode als sehr zeitaufwändig, da immer nur ein Blatt zur Zeit ausgerollt werden kann. Daher nutze ich sie nur für sehr große Blätter, wenn die Rillen auf meinem CelBoard nicht passen.
Schaumstoffpad
Mit Hilfe eines festen Schaumstoffpads* werden die Ränder von Blüten und Blättern ausgedünnt und ggf. weiter bearbeitet. So ein Pad gehört auf jeden Fall auch in die Grundausstattung. Sinnvollerweise wird gleich ein Set* gekauft mit einem Pad, das Löcher für die Mexican-Hat-Methode enthält. Zusätzlich kann es Sinn machen, ein weiches Schaumstoffpad* zu kaufen, um Blütenblätter zu wölben. Diese Technik nutze ich für meine Blumen nur sehr selten, daher ist ein weiches Schaumstoffpad im Gegensatz zu einem festen eher ein nettes Extra.
Wer möchte, kann das Schaumstoffpad zusammen mit 5 Petal Ausstechern und Ball-Tools als günstiges Set* kaufen. Das Set ist soweit gut, allerdings riecht das Schaumstoffpad anfangs sehr chemisch.
Billige Alternative: Moosgummi als festes Pad, ein Stück weiches Schaumstoff als weiches Pad (Achtung! Nicht lebensmittelecht!), einige arbeiten auch auf der Handfläche der freien Hand
Modellierwerkzeuge
Modellierwerkzeuge* sind oft in günstigen Fondantsets* enthalten. Meine Erfahrungen mit diesen Werkzeugen sind eher gemischt, natürlich verlockt der günstige Preis, leider brechen sie aber auch schnell ab. Dummerweise sind die Sets von der Auswahl der Werkzeuge nicht optimal für Zuckerblumen. Besitzt ihr bereits so ein Set, ist das auf jeden Fall ein Anfang. Langfristig empfehle ich euch aber, die hier genannten Werkzeuge zu kaufen.
Schneiderädchen & Bastelskalpell
Besitzt man keinen passenden Ausstecher, kann man viele Blütenblätter und Blätter auch freihand zuschneiden. Dazu ist ein Schneiderädchen* ideal, manche arbeiten auch gerne mit einem Bastelskalpell*. Ich bevorzuge das Schneiderädchen, da damit Plastikunterlagen nicht zerkratzt werden und Kurven einfacher geschnitten werden können.
Billige Alternative: kleines Küchenmesser, Einmalskalpell aus der Apotheke
Ball-Tools
Um die Ränder der Blüten und Blätter auf einem Schaumstoffpad auszudünnen, wird ein Ball-Tool benutzt. Je nach gewünschtem Effekt wird eher ein kleineres, ein mittleres oder ein großes verwendet (ein kleines rüscht stärker, als ein großes). Daher ist es sinnvoll, sich ein Set mit mehreren Größen* zu kaufen. Werkzeuge aus Metall sind Plastikwerkzeugen aus meiner Sicht vorzuziehen, da diese stabiler sind.
Ein Set mit Ball-Tools gehört für mich in jede Grundausstattung, da es nicht nur für Zuckerblumen sondern auch zum Modellieren und für Fondantrüschen benutzt wird. Wer möchte, kann es zusammen mit 5 Petal Ausstechern und Schaumstoffpad als günstiges Set* kaufen. Das Set ist soweit gut, allerdings riecht das Schaumstoffpad anfangs sehr chemisch.
Billige Alternative: Ein Teelöffel, das abgerundete Ende des Ausrollstabs
Veining-Tool
Dabei handelt es sich um ein kleines Tool* mit einem Füßchen-ähnlichen Ende, einmal unten eher abgerundet, einmal unten kantig. Mit diesem Tool können schmalere und breitete Linien und Kerben gezogen werden. Außerdem können die Ränder von Blütenblättern gekräuselt werden. Bei mir ist es eigentlich ständig im Gebrauch, daher würde ich es auf jeden Fall empfehlen.
Billige Alternative: In Grenzen kann stattdessen auch ein Zahnstocher verwendet werden.
Flower Shaping Tool
Das Werkzeug* ist dem Veining-Tool sehr ähnlich, allerdings ist es etwas größer. Mit dem angespitzten Ende können ebenfalls Linien gezogen werden, um z.B. Blattadern anzudeuten. Mit dem abgerundteten Ende können kleine längliche Blütenblätter z.B. bei Gerberas oder Flieder geformt werden. Auch dieses Werkzeug ist quasi unverzichtbar.
Billige Alternative: In Grenzen kann ein kleines Ball-Tool oder Teelöffel als Ersatz dienen.
Weiteres Nützliches
Zahnstocher helfen beim Modellieren, sie eigenen sich zum Rüschen der Blütenpaste, um Linien zu ziehen oder die Ränder von Rosenblättern aufzurollen. Mit einer Nadel können Luftblasen aufgestochen werden. Eine Zange wird zum Schneiden und Biegen von Blumendraht benötigt, eine Pinzette* für Feinarbeiten. Blumen steckt man zum Trocknen am besten in einen Styroporblock oder hängt sie kopfüber auf. Mit einer (neuen) Nagelfeile können ausgefranzte Ränder getrockneteter Zuckerblumen glatt gefeilt werden. Eine kleine Schere wird insb. zur Herstellung von Füllblumen benötigt.
Günstige Former zum Trocknen der Blumen
Noppenschaum
Um Blätter und auch viele Blumen in einer natürlichen, unregelmäßig leicht gewölbten Form zu trocknen, bietet sich Noppenschaum an. Es gibt speziellen lebensmittelechten Schaum in Tortenshops zu kaufen, ich persönlich nutze einfach ein Stück, was für irgendwas mal als Verpackung gedient hat. Wenn euch mal Noppenschaum unterkommt, nehmt ihn unbedingt in eure Grundausstattung mit auf, er ist so praktisch!
Billige Alternative: Noppenschaum von Verpackungen (Achtung! Nicht lebensmittelecht!), geknüllte Alufolie
Plastiklöffel (Esslöffel, ggf. auch Teelöffel)
Löffel sind eine perfekte Möglichkeit, um Blütenblätter für Rosen, Pfingstrosen o.ä. in einer leicht gewölbten Form zu trocknen. Damit das normale Essbesteck nicht blockiert wird, empfehle ich euch, billige Plasiklöffel zu kaufen. Einige brechen die Stiele ab und kleben die Löffel auf ein Brett, ich verwende sie bisher lose.
Toffifee-Verpackungen, Apfel-Pappen und andere Verpackungen
Um kleine Blümchen leicht schalenförmig zu trocknen, bieten sich Toffifeeverpackungen an. Die kleinen Mulden sind dafür einfach ideal. Für größere Blumen kann man die Pappen nehmen, mit denen Äpfel in den Kisten im Supermarkt gelagert werden. Ich nehme dafür allerdings lieber Alufolie oder Plastikschalen, einfach weil ich sie nicht so oft brauche. Auch andere Verpackungen von Lebensmitteln können praktisch sein – nur von Eierkartons rate ich ab! Alle haben immer wahnsinnig Angst vor Salmonellen in rohen Eiern, benutzen dann aber Eierkartons um Lebensmittel darin aufzubewahren, die nicht wieder erhitzt werden. Das empfinde ich als unlogisch und unhygienisch.
Solche Schalen können auch leicht aus Taschentüchern geknotet werden. Dafür wird das Taschentuch oder Küchenkrepp diagonal zu einem Streifen gefaltet und zu einem Ring geknotet. So können Rosen, Pfingstrosen und diverse andere Blumen gestützt werden.
Pinsel
Zum Bemalen einiger Blumen (z.B. die auffälligen Muster von Orchideen) und zum Auftragen von Zuckerkleber werden feine und mittlere Pinsel gebraucht. Ich verwende meist runde Pinsel von DaVinci (Größen 000 bis 1)*, für feine Linien benutze ich hin und wieder auch Schlepp-Pinsel*. Grundsätzlich sind nicht alle Pinsel für Lebensmittel zugelassen, die hier genannten sind es nicht. Wir essen nie Figuren oder Blumen, daher stört es mich nicht, wenn die Pinsel nicht speziell lebensmittelecht sind. Gute lebensmittelechte Pinsel bietet Dekofee an.
Weiche Make-Up-Pinsel
Zum Bepudern der Blüten werden weiche Pinsel benutzt. Ich verwende daher am liebsten Make Up Pinsel und Pinsel für NailArt, diese gibt es in diversen Größen, sie sind weich und da Lidschatten & Co auch puderförmig sind, sind sie einfach ideal. Kleine und große Katzenzungenpinsel* sowie ein mittlerer flacher Pinsel* sollten für Rot, Gelb, Grün, Blau/Lila und Glitzer jeweils angeschafft werden. Die Pinsel lassen sich nur schwer von Puderresten befreien, daher macht es Sinn, für jede Farbgruppe extra Pinsel zu benutzen. Die Katzenzungenpinsel dienen zum flächigen Bepudern und gezielten Bepudern bestimmter Bereiche. Mit den flachen Pinseln werden Linien gezogen, die Struktur betont und die Kanten gefärbt.
Auch ein großer Rougepinsel zum Entfernen von losen Puderfarbenresten und ein paar runde Pinsel zum Auftupfen der Farbe machen Sinn.
Auch hier gilt wieder, dass die genannten Pinsel nicht speziell für Lebensmittelkontakt gedacht sind. Aber gerade bei Make Up Pinseln, die ja auch für Lippenfarbe benutzt werden, halte ich das Risiko für gering. Gute lebensmittelechte Pinsel in verschiedenen Größen habe ich bisher auch noch nicht gefunden, am ehesten gefallen mir noch die Pinsel von Caros Zuckerzauber*.
Künstliche Verbrauchsmaterialien
Blumendrähte
Das sind spezielle Drähte, die mit Papier ummantelt sind. Sie sind in grün und weiß sowie verschiedenen Stärken erhältlich. 18g ist dabei der dickste und stabilste Draht, 33g der dünnste und weichste (g ist die Maßeinheit und gibt an, wie stark der Draht bei der Herstellung gezogen wird, um ihn auf die gewünschte Stärke zu bringen).
Wer viele Zuckerblumen macht, wird früher oder später mehr oder weniger jede Stärke auf Vorrat haben. Anfangs empfehle ich aber folgende Stärken und Farben:
- 18g grün*: Als Stiel für Rosen, Pfingsrosen und andere schwere, große Blumen
- 20g grün*: Als Stiel für kleinere, leichte Blumen
- 26g grün*: Für grüne Blätter
- 28g weiß: Für größere Blütenblätter, für kleine grüne Blätter
- 30g weiß: Für die meisten Blütenblätter
- ggf. 33g weiß: Sinnvoll für kleine Blütenblätter, aber da diese nicht gerade anfängerfreundlich sind, braucht man diese Stärke zunächst nicht 😉
Grundsätzlich wird weißer Draht öfter als grüner benötigt. Dieser scheint nämlich bei hellen Blütenblättern nicht / kaum durch. Grüner Draht wäre da deutlich sichtbar. Grüner Draht ist dennoch für Blätter praktisch, da der Blattstil dann gleich grün ist. Er wird zwar sowieso mit Floristenkrepp umwickelt (daher kann auch weißer Draht verwendet werden), aber direkt am Blatt bleibt manchmal doch ein kleines Stückchen zu sehen.
Ich habe bei meinen ersten Blumen normalen Draht aus dem Baumarkt genommen. Das kann man machen, aber es ist wirklich nicht empfehlenswert. Zum einen ist der Draht aufgewickelt, so dass er immer unpraktisch verbogen ist. Zum anderen ist er nicht mit Papier ummantelt, so dass er schlecht in der Blütenpaste haftet.
Floristenkrepp
Um mehrere Blütenblätter oder auch Blüten zu Blumen und Gestecken zu binden, wird Floristenkrepp* benutzt. Dieses enthält einen Klebstoff, der bei Dehnung des Bandes freigesetzt wird. Damit der Klebstoff nicht austrocknet, sollte das Floristenkrepp in Zip-Beuteln o.ä. verschlossen gelagert werden.
Für die meisten Blumen wird das Kreppband halbiert, damit die Stiele nicht zu dick werden. Dafür kann man einfach eine Schere benutzten, schneller geht es aber mit einem speziellen Schredder.
Floristenkrepp ist in diversen Farben erhältlich. Für Rosen wird ein mittelgrün gebraucht, zusammen mit einem hellen Grün verwende ich diese Farben am häufigsten. Weiß ist praktisch, um mehrere Blütenblätter zu einer Blume zusammenzubinden (z.B. bei Orchideen). Wer z.B. Kirschblütenzweige machen möchte, kann braunes Krepp kaufen. Das Krepp kann nach dem Binden mit Puderfarben weiter eingefärbt werden. Wer mag, kann mittlerweile auch buntes Band kaufen – bisher habe ich dafür aber noch keine Anwendung gesehen.
Künstliche Staubgefäße
Für viele Blumen werden Staubgefäße benötigt – z.B. für offene Rosen und Pfingstrosen, für Lilien, für kleine Füllblumen, für Anemonen, Clematis usw. Diese können theoretisch auch selbst hergestellt werden, da aber meist sehr viele und sehr kleine Staubgefäße benötigt werden, ist das sehr mühsam. Daher empfehle ich, Staubgefäße zu kaufen.
Folgende Formen sind erhältlich:
- rund: benutze ich eher selten, allenfalls für die Mitte von Hortensien und Füllblumen
- Hammerhead: etwas unregelmäßig geformt, für mich die Standard-Staubgefäße
- Pointed Head: tropfenförmig, als Alternative zu Hammerhead
- Flat Head / Lilie: spezielle längliche Form für Lilien
Folgende Farben sind erhältlich:
- weiß: Standardfarbe, da mit verdünnten Pasten- oder Puderfarben bemalbar
- gelb: wird für die meisten Blumen gebraucht, habe ich daher immer auf Vorrat (dann spare ich mir das Bemalen)
- orange: eher selten gebraucht
- braun: für Lilien
- schwarz: für Anemonen
- pearl / Glitzer: wer’s hübsch findet…. Achtung, nicht versehentlich kaufen!!
Folgende Größen sind so ungefähr erhältlich – sehr variabel je nach Hersteller und Form!
- miko: wirklich winzig, gut für Kirschblüten
- mini / fine / small / klein: ca. 1mm, benutze ich teilweise
- normal / medium: ca. 2mm,benutze ich am liebsten
- large / groß: 3-4mm, benutze ich höchstens für Hortensien
Leider sind die Bezeichnungen je nach Shop nicht konsequent und eindeutig. Schaut euch daher unbedingt die Bilder an! Ich kaufe am liebsten das Wilton Color Stamen Assortement mit Hammerhead-Staubgefäßen* in weiß, gelb und orange. Das empfehle ich auch als sinnvollen Sartpunkt für Zuckerblumen.
Lilien-Staubgefäße kaufe ich bei großen Lilien bei Caros Zuckerzauber, bei kleinen Lilien greife ich ebenfalls zu Wilton*. Meist mache ich diese Staubgefäße allerdings selbst. Wer es sich für Hortensien besonders einfach machen möchte, bekommt bei Caros Zuckerzauber auch sehr lebensechte Zentren. Aber auch hier ist Selbermachen eine gute und günstige Alternative.
Billige Alternativen:
- Feinen Blumendraht (30g oder 33g) in Royal Icing tauchen und trocknen lassen – aus meiner Sicht die Arbeit nicht wert.
- Für Lilien und andere Blumen mit großen Staubgefäßen können diese aus Draht und Blütenpaste freihand oder mit Moulds modelliert werden. Dies macht durchaus Sinn, da gekaufte Staubgefäße meist nicht detailliert und relativ teuer sind.
- Bindfaden mehrfach um 3 Finger wickeln, mit Draht zusammenbinden und aufschneiden. Die Enden mit Zuckerkleber befeuchten und in mit Puderfarbe gefärbte Gelatine tauchen. Sehr gute Alternative für Mikro-Staubgefäße!
Pollen
Es gibt fertige gefärbte Pollen zu kaufen, diese können aber sehr einfach und schnell selbst hergestellt werden. Dafür wird gekörnte Gelatine oder grober Gries mit Puderfarbe gemischt, bis der gewünschte Farbton erreicht ist. Ein interessanter Effekt kann auch mit grob gemahlenen Gewürzen erreicht werden, gerade in der Weihnachtszeit eine duftende Ergänzung.
Styroporbälle und Kegel
Um Blütenpaste zu sparen und die Blumen leichter zu gestalten, bieten sich oft Styroporbälle* oder Kegel als Kern der Zuckerblumen an. Ja, man kann diese auch essbar aus Blütenpaste oder meinetwegen Bonbons gestalten, aber Zuckerblumen werden nicht gegessen. Diese aufwändigen Kunstwerke enthalten zumeist Draht und sind zum Essen viel zu schade. Sie können monatelang oder sogar jahrelang als Dekoration aufbewahrt werden.
Daher empfehle ich euch, wo es geht Styropor als Kern zu verwenden. Ich benutzte sowohl für Rosen als auch für Dahlien und Pfingstrosen Styroporbälle verschiedener Größen. Kugeln mit 2,5cm Durchmesser sind aus meiner Sicht ideal für 5 Petal Rosen, Kugeln mit 4cm für Pfingstrosen und kleine 0,5cm oder 1cm Bälle für Dahlien und andere Blumen.
Billige Alterantive: geknüllte Alufolie, Kern aus Blütenpaste (was nicht unbedingt billiger ist, da die Styroporkugeln wirklich günstig sind)
Für Spezialisten
Gumpaste Storage Board
Dieses simple Gumpaste Storage Board* liebe ich sehr – es handelt sich dabei um ein Brett, was mit zwei Plastikfolien ausgestattet ist. Zwischen die Folien können ausgestochene Blütenblätter gelagert werden. Wird darüber noch ein feuchtes Tuch gedeckt, bleibt die Blütenpaste über Stunden frisch. Durch die feste Unterlage kann es unkompliziert zur Seite gelegt werden – sehr praktisch!
Billige Alternative: Frischhaltefolie (eher unpraktisch), aufgeschnittene Klarsichtfolien (praktisch, aber nicht lebensmittelecht)
Arbeitsunterlage
Um Blütenpaste stressfrei ausrollen und ausstechen zu können, wird eine glatte Arbeitsoberfläche benötigt. Die Küchenarbeitsplatte ist im Prinzip gut geeignet; um aber im Sitzen am Schreibtisch arbeiten zu können, ist eine gute Unterlage sinnvoll. Ich habe hier bei der Fondantausrüstung schon einige vorgestellt, für Blumen empfehle ich insbesondere eine Schneidematte*.
Die Oberfläche der Schneidematte* ist leicht rau, dadurch können Blütenblätter sehr gut sauber ausgestochen werden. Sie zieht nicht übermäßig Staub an, wie manche Silikonmatten, und heilt sich selbst. Schnitte durch Skalpelle oder scharfe Ausstecher verschwinden also wieder.
Ich empfehle nicht, direkt auf dem CelBoard auszustechen. Das seht ihr zwar leider in einigen meiner Anfangsvideos und Anleitungen, ich musste aber feststellen, dass das CelBoard dadurch verkratzt. Das ist auf Dauer nicht gut, da es Spuren in der Blütenpaste hinterlässt.
Blumenformer
Die Blumenformer sind meist aus Plastik oder Styropor. Plastik ist stabiler und lässt sich besser reinigen, in Styropor trocknen die Blumen etwas schneller. Für Rosen, Pfingstrosen o.ä. Blumen werden tiefe Schalen* in mehreren Größen angeboten. Mir gefallen die Schalen von Wilton besonders gut, da diese viele Löcher enthalten, um den Blumendraht durchzustecken.
Gerberas z.B. können gut auf flachen Schalen* getrocknet werden. Für Lilien, Weihnachtssterne o.ä. gibt es Schalen mit gewellten Rändern. Dabei gibt es recht günstige Sets, sogenante Celformer*, für eher kleine Blumen. Für große Blumen gibt es Plastikformer von Martellato*, übrigens sind auch passende Ausstecher erhältlich.
Ich habe mir außerdem mal einen Ständer mit diversen Formern gekauft, den sogenannten Handy Holder von JEM*. Dieser bietet viele kleine und mittlere runde und kegelförmige Mulden. Ich dachte, die Auswahl wäre sehr praktisch, aber irgendwie benutzte ich ihn nur selten.
Eiförmige Mulden* sind für Tulpen wichtig, spezielle Schalen für Dahlien*. Je nach Blume gibt es also diverse Hilfsmittel, die das Trocknen der Blume in der richtigen Form erleichtern.
Meist werden diese Blumenformer für ungedrahtete Blumen benötigt. Diese haben keinen Draht als innere Stütze der Blütenblätter und müssen daher im Ganzen direkt in der richtigen Form getrocknet werden. In einigen meiner Videos seht ihr die Anwendung. Interessiert ihr euch für so eine Blume, macht der Kauf eines entsprechenden Formers Sinn.
Für gedrahtete Blumen ist so ein Former normalerweise nicht nötig, eine Ausnahme sind Tulpen. Dafür sind eine eiförmige Mulden zum Vorformen der Blütenblätter nötig. Alle anderen Blumen können normalerweise mit Hilfe von Löffeln, Toffifee-Verpackungen, Noppenschaum oder Alufolie getrocknet werden.
Billige Alternative: Alufolie, Muffin-Papierförmchen
Nudelmaschine
Einige benutzen zum schnellen und gleichmäßig dünnem Ausrollen eine Nudelmaschine*. Ich habe das auch mehrfach probiert, bisher konnte ich damit aber nicht richtig warm werden. Normal ausrollen geht bei mir fast ebenso schnell und sicher faltenfrei. Bei der Nudelmaschine bekomme ich leicht Risse, Falten oder Fransen. Vielleicht muss ich einfach noch üben, aber bisher kann ich die Methode nicht empfehlen.
Dampfgerät
Um Puderfarben zu fixieren, kann Wasserdampf genutzt werden. Dazu reicht im Prinzip ein Topf mit kochendem Wasser auf dem Herd. Mittlerweile werden aber auch Dampfgeräte* (extra für Torten oder als Dampfglätter für Kleidung) angeboten. Diese haben den Vorteil, dass sie mobil sind (abgesehen vom Stromanschluss) und der Dampf recht gezielt abgegeben werden kann. Ich benutzt mittlerweile so ein Gerät, da ich mit meiner Kamera, dem Stativ und der Beleuchtung nicht immer extra zum Bedampfen in die Küche umziehen will. Für alle, die ihre Zuckerblumen nicht filmen, ist so ein Dampfgerät eher ein Luxus.
Sinnvoll ist das Gerät allerdings, wenn Blumen aus Wafer Paper hergestellt werden. Dann kann dank des Dampfgeräts bequem am Schreibtisch gearbeitet werden.
Das Dampfgerät wird auch gerne beworben, um fertige Torten abzudampfen. Dadurch verschwinden Stärkereste auf dem Fondant. Das funktioniert sehr gut, ein Dampfbügeleisen tut es aber auch.
Billige Alternative: Dampfbügeleisen, kochendes Wasser im Topf auf dem Herd
Schellack und -Spray
Viele Blumen haben einen mehr oder weniger ausgeprägten Glanz, insb. viele grüne Blätter glänzen teilweise deutlich. Dieser Effekt kann mit Bedampfen alleine nicht erzeugt werden. Zudem schützt das Lackieren in Grenzen vor Feuchtigkeit und Staub.
Für einen starken Glanz kann die Zuckerblume mit Schellack-Glanzspray* besprüht werden. Einen etwas schwächeren, leicht wachsigen Glanz erzeugt Kakaobutter-Spray. Beide Varianten sind essbar.
Sehr dosiert kann der Glanz werden, wenn die Blätter oder Blütenblätter in mit Alkohol verdünnten Schellack getaucht werden. Schellack* ist essbar und in Tortenläden erhältlich. Er kann 1:2 für Blüten, 1:1 für Blätter und 2:1 für stark glänzende Blätter mit reinem Alkohol verdünnt werden. Reiner Alkohol ist in der Apotheke erhältlich.
Schellack lässt sich von anderen Oberflächen nur mit reinem Alkohol entfernen. Es ist also Vorsicht bei der Anwendung angebracht!
Billige Alternative: Schellack* für Spielzeug und Küchenarbeitsplatten aus dem Baumarkt ist ein gutes Stück günstiger. Dieser ist zwar nicht zum Verzehr gedacht, die lackierten Spielzeuge dürfen aber von den Kindern in den Mund genommen werden. Daher halte ich es für vertretbar, Zuckerblumen mit diesem Lack zu versiegeln, sofern die Blumen nicht gegessen werden sondern nur als Deko auf der Torte liegen. Das Risiko muss aber jeder für sich entscheiden!
Moulds für Knospen, Staubgefäße o.ä.
Es gibt von u.a. von Sugarcity*, Celcrafts, Hawthrone Hill und der Mould Manufaktur* spezielle Moulds für Zuckerblumen. Damit können z.B. die Zentren von Gerberas, Callas oder Ranunceln, die Säulen von Orchideen, einige Knospen oder Lilien-Staubgefäße hergestellt werden. Moulds haben immer den Vorteil, dass sie schnell immer die selben Ergebnisse liefern. Oft können die benötigten Formen aber auch relativ leicht per Hand modelliert werden. Daher empfehle ich nur eine Mould für Zentren von Gerberas, Sonnenblumen o.ä., da diese tatsächlich durch eine gute Mould sehr viel schöner und detaillierter werden.
Farben
Puderfarben
Lose Puderfarben* werden verwendet, um Zuckerblumen zu schattieren. Durch das Mischen mehrere ähnlicher Farbtöne entsteht ein besonders natürliches Aussehen. Mit Kontrastfarben können zudem bestimmte Bereiche betont werden. Werden die Puderfarben mit Alkohol verdünnt, können Muster aufgemalt werden.
Puderfarben können nicht wie flüssige Farben gemischt werden. Gelbes und blaues Puder gibt zusammen nicht Grün. Auch ein Abmischen mit weißem Puder gelingt nur bedingt. Daher müssen wichtige Grundtöne und deren Schattierungen gekauft werden. Wie schon gesagt entsteht außerdem ein besonders natürliches Bild, wenn mehrere ähnliche Töne gemischt werden.
Grundsätzlich gibt es essbare Puderfarben und sogenannte Craft Dusts. Letztere sind ungiftig, aber nicht zum Verzehr geeignet. Da es leider bestimmte Magenta- und Violetttöne nicht als essbare Puderfarben gibt, ist man für diese Töne auf Craft Dusts angewiesen.
Ich habe schon mit verschiedenen Puderfarben gearbeitet und habe bisher keine wirklich schlechten gehabt. Große Unterschiede konnte ich nicht feststellen. Die Puderfarben von Squires Kitchen* sind optisch etwas grobkörniger, beim Pudern macht das aber keinen sichtbaren Nachteil. Rein optisch ist in den Farben am meisten Puder drin bei einem günstigen Preis, was sie wohl Preis-Leistungstechnisch am günstigsten macht. Mengenangaben habe ich aber zu kaum einem Hersteller gefunden. Bei den Farben von Sugarflair* habe ich manchmal das Problem, dass sich die Farben in den kleinen Röhrchen elektrostatisch aufladen, was nervig aber nicht weiter schlimm ist. Die Farben von Caros Zuckerzauber* sollen besonders gut sein, ich habe sie aber bisher noch nicht getestet.
Folgende Farben benutze ich am häufigsten:
- Grüntöne: Leaf Green und Vine von Squires Kitchen, Citrus Green von Rainbow Dust, Ginko von Edable Art, Moss Green von VeeBee
- Rottöne: Poppy, Fuchsia, Rose, Cyclamen von Squires Kitchen, Burgundy von Edable Art
- Rosa: Peach von Edable Art, Strawberry Sundae von PME, Cosmos von VeeBee
- Magenta & Lila: Magenta, Mulberry, Violet und Lavender Drop von Rainbow Dust
- Gelb: Daffodil, Sunflower, Marigold von Squires Kitchen
- Orange: Berberis, Nasturium von Squires Kitchen
- Blau: Hyacinth von Squires Kitchen
- Braun und Braunrot: Chestnut von Squires Kitchen, Aubergine und Plum Truffle von Rainbowdust, Thrift
- schwarz von Sugarflair
- weiß von Squires Kitchen
Ich habe mir anfangs ein Set von Squires Kitchen gekauft, was eigentlich alle wichtigen Farben enthält. Insbesondere mit Rot, gelb und Orange-Tönen ist es sehr gut ausgestattet. Bei Grün fehlen mir etwas gedämpftere Farben, ein helles Rosa und Magenta sowie Violett fehlen völlig. Diese Farben habe ich dann nach und nach ergänzt.
Puderfarben halten ewig! Obwohl ich wirklich viele Blumen mache und nicht gerade sparsam mit der Farbe umgehen, habe ich noch immer die Squires Kitchen Farben von vor 4 Jahren. Damit ist das MHD zwar abgelaufen, sie sind aber noch einwandfrei. Es lohnt sich also trotz des erstmal happigen Preises eine gute Auswahl Farben zu kaufen, ihr werdet sehr lange davon haben und Blumen werden mit den richtigen Farben einfach viel schöner.
Pasten-/Gelfarben
Um Blütenpaste vorzufärben, werden Gel- oder Pastenfarben benötigt. Grundsätzlich können dazu auch Puderfarben benutzt werden, da für Motivtorten aber sowieso Gel- und Pastenfarben häufig zum Einsatz kommen, empfehlen sich zumindest die Grundfarben zu kaufen.
Im Prinzip sind für Zuckerblumen Rot, Pink, Gelb, Grün, Braun, Blau und Lila ausreichend, Schwarz ist grundsätzlich auch praktisch. Wer möchte, kann zum einfachen Färben bestimmter Töne noch zusätzliche Farben kaufen. Ansonsten können aber aus den genannten Farben alle weiteren Farben gemischt werden (siehe Tipps hier). Ein günstiges Set von Wilton* bietet sich an, aber auch die Farben von Rainbow Dust Pro Gel* sind sehr gut, ebenso wie die Sugarflair* Farben.
Lebensmittelstifte
Einige Blumen, z.B. Lilien und Orchideen, weisen sehr spezielle feine Muster auf. Diese können mit verdünnter Pasten- oder Puderfarbe aufgemalt werden. Etwas gewohnter im Umgang und schneller sind spezielle Lebensmittelstifte. Die Stifte von Rainbow Dust* kann ich nicht empfehlen, da gehen bei mir die Spitzen immer kaputt. Gut sind die Stifte von PME*, Squires Kitchen oder Pati-Versand*.
Luster Dusts
Diese Puderfarben glänzend und glitzern* hübsch. In der Natur kommen natürlich hächstens mal silbrige Blätter vor, aber für Hochzeitstorten können auch glitzernde Blumen hübsch sein. Grundsätzlich empfehle ich eher sparsam mit solchen Effekten umzugehen. Pearl sowie ggf. Silber, Gold und Rosa sind aber dennoch sinnvolle Lustre Dusts, auch für andere Anwendungen.
Ausstecher
Grundsätzlich wird jedes grüne Blatt oder jedes Blütenblatt einer Blume aus Blütenpaste ausgestochen. Alternativ kann es auch freihand oder mit Hilfe einer Schablone zugeschnitten werden. Freihand ermöglicht eine individuelle Größe und Form, ich nutze diese Methode oft für simple grüne Blätter. Ausstecher dagegen ermöglichen ein schnelles Arbeiten und präzise, immer gleich geformte Blätter. Gerade bei komplizierten oder sehr kleinen Formen sind sie (fast) unverzichtbar.
Es gibt entsprechend geformte Ausstecher aus Metall oder Plastik zu kaufen. Meist werden Metallausstecher als hochwertiger angesehen, ich kann das so nicht unbedingt bestätigen. Gute Plastikausstecher verbiegen nicht, rosten nicht und stechen ebenso sauber aus wie welche aus Metall.
Wichtig bei Zuckerblumenausstechern ist, dass sie eine scharfe Kante haben. Außerdem ist es von Vorteil, wenn sie nahtlos gefertigt wurden. Natürlich sollte die Form ihrem botanischen Original möglichst nahe kommen. Ich bevorzuge außerdem Ausstecher, die unten zum Ende des Blütenblatts oder Blatts abgerundet oder zugespitzt geformt sind. Eckige Abschlüsse finde ich unpraktisch, da sich diese schlecht an den Draht (d.h. den Blattstil) anschmiegen lassen.
Sinnvolle Grundausstattung
Viele schmale, kreisförmig angeordnete Blütenblätter
Ausstecher in verschiedenen abgestuften Größen mit vielen schlanken Blütenblättern ermöglichen viele verschiedene Blumen, unter anderem Gerbera, Margerite, Crysantheme und Gänseblümchen, aber auch z.B. Lavendel. Für Gerbera speziell empfehle ich das Set von Patchwork Cutters*, da es eine sehr schöne Größe hat und alles benötigte enthält. Ansonsten sind auch die Margeriten-Ausstecher von PME* oder die Sonnenblumenausstecher der Cake Company* gut.
Oft sind entsprechende Ausstecher von guter bis ausreichender Qualität in Fondant-Sets* mit zahllosen anderen Ausstechern enthalten. Ich empfehle dieses Sets gerne, da sie einem viele Möglichkeiten zu einem günstigen Preis bieten. Hier findet ihr mehr zu den Sets.
Blümchen
Kleine Ausstecher für Blümchen mit 5 oder 6 runden oder leicht spitzen Blütenblätter, Hortensienausstecher* mit 4 Blütenblättern sowie ggf. auch kleine Gänseblümchenausstecher ergeben schnelle Blümchen für verschiedenen Anlässe. Die Blümchen verzieren Cupcakes, können direkt auf Motivtorten geklebt werden, ergeben hübsche Zierkanten und sind auch als Füllblumen für Zuckerblumengestecke nützlich. Kirschblüten machen sich zauberhaft auf Hochzeitstorten, Hortensien sind beliebte Füllblumen und kleine Blümchen werden auch für Maiglöckchen gebraucht.
Sinnvoll für besonders schnelle Blumen sind Plunger Cutter für 5 blättrige Blumen* und Hortensien*. Für etwas lebensechtere, aber auch leicht zeitaufwändigere Blumen empfehle ich Sets aus Veiner und Ausstecher, z.B. dieses für Hortensien*, dieses für Petunien*, dieses für Kirschblüten und dieses für Gänseblümchen*. (Ich besitze teilweise sehr ähnliche aber nicht genau diese Ausstecher). Verschiedene Größen und Formen können je nach Geschmack gekauft werden.
5 Petal Blume
Mit großen 5 Petal Ausstechern können Fantasieblumen und Rosen hergestellt werden, mit etwas Abwandlungen sind sie auch für Anemonen oder Mohn geeignet. Ich arbeite sehr gerne damit und würde ein Set mit möglichst vielen verschiedenen Größen jedem empfehlen. Bei einer kompletten Erstausstattung macht z.B. dieses Set mit Ausstechern, Schaumstoffpad (riecht anfangs stark, ist aber gut) und Ball-Tools* Sinn. Die größten 5 Petal Ausstecher bietet Claire Bowman an, da gibt es zwei Sets mit Ausstechern von 9 bis 15cm bzw. von 3 bis 9cm.
Tropfenförmige Ausstecher
Sehr viele Blumen haben mehr oder weniger tropfenförmige Blütenblätter, darunter Rosen, Anemonen, Pfingstrosen und Mohn. Verschiedene Größen und unterschiedlich breite tropfenförmige Ausstecher sollte daher nicht fehlen.
Normalerweise macht es Sinn, sich ein Set bzw. alle nötigen Ausstecher für Rosen zu kaufen. Benötigt werden mehrere tropfenförmige Ausstecher in verschiedenen Größen, Calyx-Ausstecher in 2-3 Größen sowie Rosenblätter (siehe unten). Dieses Set* erscheint mir sinnvoll und sehr günstig, aber selbst habe ich damit keine Erfahrungen gemacht.
Für kleine Blütenblätter, also z.B. für kleine und mittlere Rosen, für Anemonen usw., habe ich mir dieses Set von Fine Cut* gekauft. Es enthält 5 Ausstecher von 1,5cm bis 4,5cm. Für etwas größere Rosen habe ich es mit 3 Ausstechern ebenfalls von Fine Cut von 4,2cm bis 5,6cm* ergänzt. Diese beiden Sets zusammen nutze ich am liebsten für meine Einzelblattrosen, da die Blütenblätter nicht zu breit sind und für mich die perfekten Abstufungen in der Größe haben.
Für richtig riesige Rosen nutze ich die drei Ausstecher von Culpitt mit 6cm bis 8cm Größe*. Mittlerweile habe ich auch dieses Set* gefunden, was in gewisserweise alle drei vorherigen ersetzt und um noch größere Ausstecher ergänzt. Es enthält 8 Ausstecher von 2cm bis 12cm, womit es leider nicht so fein abgestuft ist, wie die Kombination der vorher genannten Sets. Ich nutze die großen Ausstecher aber gerne für Pfingstrosen.
Weitere Alternativen können dieses Set von Decora* oder das kleine* und große Set von FMM* sein. Auch Caros Zuckerzauber bietet diverse Rosenausstecher* an. Alle drei Hersteller machen gute Ausstecher, aber mit diesen konkret habe ich noch keine Erfahrungen. Angefangen habe ich mit den Rosen-Ausstechern von JEM, die in diesem Set* und in dem großen Blumen Set 1* enthalten sind. Die Ausstecher sind durchaus gut, mir aber etwas zu breit und nicht fein genug abgestuft. Die Calyx-Ausstecher nutze ich aber nach wie vor sehr gerne.
Blätter mit gezähnten Rändern
Während Blätter mit glatten Rändern gut freihand ausgeschnitten werden können, sind Ausstecher für gezähnte Blätter für Rosen wirklich empfehlenswert.
Für einfache und schnelle Blätter empfehle ich die Plunger Cutter mit eingearbeiteter Struktur, z.B. von Coximus als Set in großen Größen* und kleineren Größen als günstiges NoName Produkt* (ich besitze jeweils sehr ähnliche Ausstecher). Die Ausstecher sind eher schlank gehalten mit etwas gröberen Zacken. Diese Ausstecher empfehle ich auf jeden Fall für eine Grundausstattung.
Etwas rundlichere Ausstecher mit feineren Zacken bietet Caros Zuckerzauber an. Je nach Rosensorte gefällt mir dieses Set sehr gut (Blätter sind aber übrigens auch immer in den Rosenblüten-Sets enthalten). Die Ausstecher aus dem Jem Blumen Set 2* sind noch rundlicher und haben ebenfalls sehr feine Zacken. Diese Blätter benutzte ich normalerweise nicht, obwohl sie je nach Rosensorte durchaus gut passen können. Eine nicht so detaillierte, dafür aber extrem schnelle Möglichkeit, bietet dieser Complete Rose Leaf Maker von FMM* (Anleitung hier).
Weitere + Günstige Komplett-Sets
Natürlich gibt es für die unterschiedlichen Blumen noch zahllose weitere mehr oder weniger spezielle Ausstecher. Schaut dazu am besten bei meinen Zuckerblumen-Tutorials vorbei. Dort findet ihr dann die Produkte verlinkt, die für diese konkreten Blumen Sinn machen.
Wer sich gleich eine große Auswahl verschiedenster Ausstecher für Blumen und Blättern zu einem günstigen Preis zulegen möchte, dem empfehle ich das Ausstecher Set 1 (Blumen)* und Set 3 (Blätter) von JEM. Auch das zweite Set* ist gut, es enthält aber eher weitere Größen und viele Orchideen, ist also eher eine optionale Ergänzung. Ich habe mit diesen Sets angefangen und nutze viele Ausstecher noch heute. Es bietet auf jeden Fall tolle Möglichkeiten, sich in Zuckerblumen auszutoben. Ich habe das Set nach und nach um andere Ausstecher ergänzt, teilweise, da mir die genaue Form besser gefiel, teilweise um einfach andere Hersteller auszuprobieren. Das ist bei mir aber ja auch was anderes, da ich für euch mit meinen Anleitungen auf dieser Seite nach Möglichkeit jeweils die optimalen Ausstecher finden möchte und auch jedem die Möglichkeit geben, nicht gleich ein riesiges Set kaufen zu müssen. Einige Ausstecher bekomme ich auch mal zum testen gesponsert, dadurch kommt bei mir einfach so einiges zusammen 😉
Auch von Wilton gibt es ein Set mit mehreren Blumen*, je nach Auflage ist die Auswahl etwas unterschiedlich. Ich besitze das Set nicht, hatte es auf Messen aber in der Hand. Falsch macht man damit bestimmt nichts, sofern einem die Blumen und Größen gefallen.
Hersteller
Caros Zuckerzauber
Bei Caros Zuckerzauber wird eine sehr große Auswahl an Ausstechern aus Metall (Aluminium) zu diversen klassischen und exotischen Pflanzen geboten. Die Ausstecher erscheinen erstmal relativ teuer, da sie aber fast immer als Set mit mehreren Größen und auch Blattgrün daher kommen, sind sie im Endergebnis günstig. Die Ausstecher haben eine extrem scharfe Kante, was ein sehr sauberes Ausstechen ermöglicht. Leider sind sie nicht nahtlos gefertigt und neigen nach meiner Erfahrung dazu, sich bei unvorsichtiger Lagerung zu verbiegen. Ich besitze mehrere Ausstecher und bin bisher mit den meisten sehr zufrieden. Bei Caros Zuckerzauber schaue ich immer als erstes vorbei, wenn ich eine bestimmte Blume mit Blättern und allem Pipapo basteln möchte.
JEM
Diese Ausstecher von JEM aus Plastik sind etwas ungewohnt in der Handhabung, da sie eine geschlossene Rückseite aufweisen. Wird die Blütenpaste schön dünn ausgerollt, funktionieren sie aber tadellos und liefern sehr schön sauber ausgestochene Formen. JEM bietet diverse kleine Sets zu Blumen an, die recht günstig sind. Es gibt außerdem zwei große Sets mit schier unendlich vielen Blumen (Set 1 und Set 2) und ein weiteres Set mit diversen Blättern*, die preislich unschlagbar sind. Diese Sets bieten sich als günstigen Grundstock an, wenn man engagiert in die Zuckerblumenkunst einsteigen will. Ich habe damit auch angefangen und nutze viele Ausstecher noch heute.
PME
Bekannt sind hauptsächlich die sogenannten Plunger Cutter* aus Plastik von PME, z.B. Gänseblümchen, Margeriten oder kleine Blumen. Diese bieten neben dem eigentlichen Ausstecher noch die Möglichkeit, eine Struktur in die Blume zu prägen. Die Struktur ist zwar stark vereinfach, dafür geht es schnell und unkompliziert. Zumeist liegen diverse (nachgemachte) Ausstecher dieser Art Fondant-Sets* bei.
Ich denke, diese Ausstecher sind hauptsächlich für schnelle und einfache Dekorationen gedacht. Dafür sind sie super. Mit einigen kann man auch sehr viel lebensechtere Zuckerblumen herstellen, wie z.B. Gerbera, Lavendel oder Crysanthemen.
Mittlerweile gibt es von PME auch diverse Metallausstecher, auch diese sind empfehlenswert.
FMM
Wahrscheinlich ist euch schon der Easiest Rose Cutter Ever* von FMM untergekommen (Anleitung dazu hier). FMM stellt diverse Plastikausstecher her, die von wirklich guter Qualität sind. Leider gibt es hauptsächlich klassische Blumen wie Rosen, Orchideen und Lilien, keine exotischen Pflanzen oder ausgefalleneren Größen.
Für Rosenfans empfehle ich die 5 Petal Ausstecher* von FMM, die eine leicht zugespitzte Form haben. Damit kann man sehr schöne offene Rosen herstellen. Außerdem eigenen sich diese Ausstecher für Succulenten und Fantasieblumen.
Wilton
Wilton bietet ein Set mit diversen Plastikausstechern* für den Einstieg in die Zuckerblumenkunst an. Ich besitze es selbst nicht, hatte es aber auf Messen schon in der Hand. Es ist optisch soweit von guter Qualität und bietet eine sinnvolle Auswahl an Ausstechern (anscheinend gibt es mehrere Varianten, bitte vergleicht die Angebote). Mir kamen die Ausstecher teilweise etwas klein vor, aber das ist ja auch immer Geschmackssache. Wenn euch die Blumen gefallen, macht ihr damit sicherlich nichts falsch.
Mittlerweile bietet Wilton auch Metallausstecher für einige Blumen an, z.B. Mohn*, Pfingstose und Succulenten*. Diese gefallen mir ausgesprochen gut, da sie durch einen Ring um den Ausstecher sehr stabil sind. Dadurch ist das Ausstechen mit gleichmäßigem Druck sehr einfach. Ich hoffe, dass mit der Zeit noch mehr Ausstecher dieser Art auf den Markt kommen.
Tinkertech Two, Framar Cutter, Fine Cut
Alle drei Hersteller bieten Metallausstecher (Edelstahl, soweit ich weiß) zu zahllosen Blumen in verschiedenen Größen an. Ich besitze einige und nutze sie sehr gerne. Die Ausstecher sind nahtlos gefertigt, sind relativ stabil gegenüber Verbiegen und rostfrei.
Weitere
Andere Hersteller von Zuckerblumen-Ausstechern sind z.B. Culpitt (Metall), Orchad Products, Celcraft (Metall), Diamond Paste Sugarcity (Plastik) oder Patchworkcutters (Plastik). Je nach Blume habe ich von diesen Herstellern mal den einen oder anderen Ausstecher gekauft. Bisher habe ich nur gute Erfahrungen gemacht 🙂
Mittlerweile gibt es auch einige NoName-Ausstecher. Dabei ist der Preis natürlich oft sehr gut, die Qualität kann sehr unterschiedlich sein. Grundsätzlich kaufe ich die Ausstecher in erster Linie danach, ob mir die Form und Größe gefällt. Dabei greife ich dann möglichst zu Markenprodukten, habe aber auch den einen oder anderen „Billigausstecher“ schon ausprobiert.
Veiner
Zu den zahllosen Ausstechern gibt es nochmal fast ebenso zahllose Veiner. Hier ist es oft schwierig, passende zu finden. In erster Linie müssen die Veiner nämlich botanisch schön sein. Nicht alle bieten eine wirklich detaillierte Struktur. Dann sollen sie zu den vorhandenen Ausstechern passen, was manchmal ein echtes Ding der Unmöglichkeit ist. Mittlerweile ist die Auswahl glücklicherweise so groß, dass mit etwas Suchen oft ein passender Veiner gefunden wird. Grundsätzlich gilt, zu groß ist nicht so schlimm wie zu klein.
Bei zu kleinen Veinern bilden sich durch die Kanten oft unschöne Ränder. Man kann versuchen, mit einem Veiner ein Blatt mehrfach nebeneinander bzw. untereinander zu prägen. Dabei wird die Struktur aber immer Fehler aufweisen, die bei genauem Hinschauen sichtbar sind.
Ist der Veiner zu groß, kann das Blatt einfach höher positioniert werden. Bei extremen Größenunterschieden passt die Größe der Struktur dann nicht mehr zum Blatt, aber sonst funktioniert das bestens.
Wichtig ist außerdem, wie die Struktur ausgeprägt ist. Zu schwache Linien führen zu einem kaum sichtbaren Muster, dann kann man sich den Veiner auch sparen. Zu starke Linien (insb. bei grünen Blättern) können aber dazu führen, dass die Blütenpaste an der Stelle bricht oder reisst. Manche Veiner haben außerdem eine ausgeprägte 3D-Struktur, also z.B. Wellen und Falten, was das Prägen erschwert.
Ich kann leider nicht eine Marke oder ein Set empfehlen, dass für alle Blumen und Blätter einwandfreie Veiner anbietet. Für jede Pflanze sollte man sich die verschiedenen Hersteller ansehen und den Veiner aussuchen, der am besten zu den eigenen Vorstellungen und Ausstechern passt. Die Produktempfehlungen in meinen Anleitungen können dafür ein Anhaltspunkt sein.
Mittlerweile werden fast ausschließlich doppelseitige Silikonveiner angeboten. Damit kann sowohl die Vorderseite als auch die Rückseite geprägt werden, insb. für Blattgrün ist das aus meiner Sicht sehr wichtig. Silikonveiner zeichnen sich oft durch wunderbare Details aus, einige haben aber eine zu zarte oder gar verwaschene Struktur. Das flexible Material erleichtert das Arbeiten. Blütenpaste klebt meist wenig daran.
Plastikveiner dagegen sind nur einseitig erhältlich, es wird also nur die Vorderseite geprägt. Diese Veiner sind oft günstig (z.B. Set von JEM*) und bieten eine sehr kräftige Struktur, was schon fast künstlich aussehen kann. Ich verwende Plastikveiner eigentlich nicht mehr, da für natürliche Blumen Silikonveiner besser sind und diese mittlerweile in großer Auswahl erhältlich sind.
Sinnvolle Grundausstattung
Rosenveiner / Mohnveiner / Universalveiner für Blütenblätter
Ich mag meinen Rosenveiner von Sugarcity sehr, da er eine schön deutliche aber noch natürliche Struktur hat. Eine Alternative ist der Mohnveiner von Sugarcity*, der etwas größer ist und sich daher für noch mehr Blumen eignet. Beide können sehr gut als Universalveiner für Blütenblätter eingesetzt werden.
Sehr schön finde ich ebenfalls den Rosenveiner von der Mould Manufaktur, er hat eine deutliche aber natürliche Struktur und ist schön groß. Auch dieser Veiner ist als Universalveiner geeignet. Für stärker strukturierte Rosen bietet sich der Veiner von Bloom an, der eine wunderbar kräftige Sturktur hat. Wer gerne nach der 5 Petal Methode arbeitet, dem empfehle ich den 5 Petal Veiner der Mould Manufaktur.
Lilienveiner (Stargazer B)
Dieser Stargazer B Veiner* eignet sich zum Prägen der meisten länglichen Blütenblätter und wird z.B. in den Büchern von Alan Dunn extrem oft eingesetzt. Lilien, einige Orchideen, Sonnenblume, Lotus, Paradiesvogel, Wasserlilie und diverse andere Blumen können damit gemacht werden.
Frilling Stick
Frilling Sticks weisen eine Struktur auf und sind zum Prägen und Rüschen vieler Blüten geeignet. Es gibt ein Plastikwerkzeug von JEM*, dass eine relativ grobe Struktur hat. Ich arbeite lieber mit einem Keramikwerkzeug mit einer etwas sanfteren, feineren Struktur, dass allerdings sehr zerbrechlich ist. Beide Werkzeuge sind zum Beispiel für Pfingstrosen, Mohn und als Universal-Veining-Tool für diverse Blumen geeignet.
Orchideenveiner
Da Orchideen beliebte Zuckerblumen sind, machen z.B. ein Vanda-Orchideenveiner*, ein Phaleonopsis-Veiner* und ein Cymbidium-Veiner Sinn. Damit und mit den oben genannten Veinern können dann noch viele weitere Orchideen gebastelt werden.
Weitere Blütenveiner
Mittlerweile gibt es zu sehr vielen Blumen passende Veiner. Für botanisch korrekte Blumen auf Wettbewerbsniveau macht es ggf. Sinn, in die entsprechenden Veiner zu investieren. Oft kann man sich aber auch mit ähnlichen Veinern behelfen. Bei meinen Anleitungen gebe ich die Veiner an, die ich verwendet habe sowie ggf. mir bekannte Alternativen. Je nach Bedarf können diese dann die Grundausstattung ergänzen.
(Rosen)-Blattveiner
Grüne Blätter wirken mit Blattadern unglaublich echt. Wenn man sich verschiedenen Blätter ansieht, wird man leicht unterschiedliche „Grundmuster“ in der Struktur erkennen. Ein Rosenblattveiner, der als Universalveiner für viele Blätter mit versetzten Blattadern eingesetzt werden kann, lohnt sich allemal nicht nur für Rosen. Sinnvoll können außerdem ein Veiner mit gegenüberliegenden Blattadern (z.B. Gardenia), Veiner mit einer netzartigen Struktur (z.B. Nessel) einer recht glatten Oberfläche (z.B. Protea) sowie Längsstreifen (z.B. Mais oder Tulpenblattveiner). Beliebte Blätter sind außerdem Efeu, Ginko und Ahorn- oder Weinrebenblätter. Hier macht es Sinn, nach und nach nach Bedarf verschiedene Veiner zu ergänzen.
Hersteller
Sugarcity
Diese Veiner von Sugarcity finde ich ausgesprochen gut, da sie flach gearbeitet sind. Dadurch ist das Risiko gering, dass die Blütenpaste auf Grund einer ausgeprägten 3D-Sturktur wie Falten z.B. reisst. An dem Material klebt Blütenpaste so gut wie gar nicht, es ist angenehm flexibel. Praktisch finde ich auch, dass Vorder- und Rückseite durch einen Steg verbunden sind. So hat man immer beide Teile zur Hand und legt die Veiner automatisch richtig aufeinander.
Squires Kitchen
Bei Squires Kitchen gibt es unendlich viele Veiner in diversen Größen für Blätter und Blüten. Wenn man eine spezielle Pflanze sucht, wird man am ehesten hier fündig. Ich persönlich bin aber nicht von allen Veinern restlos begeistert. Viele weisen eine ausgeprägte 3D-Sturktur wie Falten und Rüschen auf, was das Prägen aus meiner Sicht erschwert. An dieser Stelle reisst die Blütenpaste nämlich gerne mal. Außerdem bilde ich die 3D-Form lieber selbst nach. Abgesehen davon sind die Veiner sehr detailliert, botanisch korrekt und von guter Qualität.
Mould Manufaktur
Bei der Mould Manufaktur werden sehr hochwertige, handgefertigte Veiner (und auch Silikonmoulds) angeboten. Ich habe bei der Grundausstattung bereits den 5 Petal Rosenveiner empfohlen, aber auch die anderen Veiner sind definitiv einen Blick wert.
Culpitt
Hierbei handelt es sich ebenfalls um verbundene doppelseitige Veiner. Ich selbst besitze keinen, habe bisher wegen der eher vereinfachten Sturktur gezögert. Die Veiner sind außerdem hier in Deutschland eher schlecht zu bekommen, musste ich feststellen.
Aldaval, Flower Veiners, Blooms
Diese Hersteller bieten ebenfalls diverse Silikonveiner für Blumen und Blätter an. Ich besitze verschiedene und bin bisher sehr zufrieden. Die Veiner haben eine gute Qualität, sind botanisch korrekt und detailliert. Auch diese Veiner weisen je nach Blume eine mehr oder weniger ausgeprägte 3D-Struktur auf.
Kombinationen aus Veinern und Ausstechern
Eigentlich wäre es perfekt, wenn passende Ausstecher und Veiner im Set bzw. aufeinander abgestimmt angeboten werden. Leider gibt es nur wenige Hersteller, die diesen Weg gehen.
Sugarcity
Wie oben schon geschrieben, bietet Sugarcity schöne Veiner an. Erhältlich sind ebenfalls passende Ausstecher aus Plastik, die auf die Veiner abgestimmt sind. Mich stören allerdings die Formen einiger Ausstecher, daher besitze ich nur einige wenige Ausstecher von dieser Firma. Es lohnt sich aber definitiv, sich die Ausstecher anzusehen.
Petal Craft
Auch hier werden Ausstecher und Veiner im Set angeboten. Es sind diverse klassische und exotische Zuckerblumen erhältlich. Ich habe bisher noch kein Set ausprobiert, da diese hier in Deutschland eher schwer erhältlich sind.
Pavoni
Pavoni* bietet Metallausstecher zusammen mit passenden Silikonveinern verkauft. Bisher sind hauptsächlich klassische Blumen erhältlich. Leider sind die Veiner eher grob und teilweise für die Ausstecher etwas zu klein. Von der Idee her also gut, von der Umsetzung her weniger, finde ich.
Hawthrone Hill
Dieser Hersteller geht einen sehr ungewöhnlichen Weg und bietet Produkte an, die ich sonst nirgendwo vergleichbar gesehen habe. Die Ausstecher sind aus schwerem Plastik (oder irgendeinem Guss-Material?) gefertigt und haben die passende Struktur integriert, sie sind z.B. hier erhältlich. Ähnlich wie bei Plunger-Cuttern kann man hier also gleichzeitig ausstechen und prägen, was Zeit spart. Die Struktur ist zwar vereinfacht, aber aus meiner Sicht dennoch schön. Insbesondere Lilien und Orchideen aber auch einige andere Blumen sind erhältlich.