Für komplexere Blüten ist meiner Meinung nach die Blütenpaste auf Gelatine-Basis besser geeignet. Diese ist zwar komplizierter herzustellen und gelingt nicht immer, dafür ist sie aber in sich stabiler und erlaubt ein besseres Bearbeiten der Blüten.
Hinweis zum CMC
In beiden Blütenpasten ist CMC enthalten. Bis vor einiger Zeit war CMC z.B. in der Drogerie oder in der Apotheke als Kukident Haftpulver extrastark erhältlich. Mittlerweile wird dieses aber nicht mehr hergestellt, daher empfehle ich, CMC online zu kaufen, z.B. dieses CMC*. Leider gibt es unterschiedliche Stärken und Reinheitsgerade beim CMC, daher kann es sein, dass die Mengenangaben bei diesem Rezept nicht ganz stimmen. Zu wenig CMC macht die Blütenpaste zu weich, zu viel CMC macht sie zu hart. CMC kann problemlos nachträglich hinzugefügt werden, die Masse sollte dann ein paar Stunden ruhen. Also lieber mit etwas weniger CMC anfangen.
Selbstverständlich ist Blütenpaste mit CMC essbar (CMC ist ein zugelassener Lebensmittelzusatzstoff), allerdings schmeckt die Paste nur süß und bekommt durch das CMC eine merkwürdige Konsistenz. Falls die Blumen auf Draht gearbeitet werden, sollte man die Deko natürlich nicht mehr essen.
Inhaltsverzeichnis
Blütenpaste auf Eiweiß-Basis
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
- 1 Eiweiß (oder entsprechende Menge Eiweißpulver)
- 225g Puderzucker
- 2 TL CMC (= Kukident Haftpulver extra stark)
- Palmin soft oder anderes farbloses Fett
- Zunächst den Puderzucker sieben.

- Das Eiweiß in einer sauberen Schüssel auf höchster Stufe schaumig anschlagen. Nicht ganz steif schlagen!

- Den Mixer runterschalten und esslöffelweise den gesiebten Puderzucker unterrühren. Dabei etwa 2 Esslöffel Puderzucker zurück lassen. Dann die Masse auf höchster Stufe aufschlagen. Sie wird glänzend dickcremig.

- Das CMC abmessen und bereitstellen. Während der Mixer auf mittlerer Geschwindigkeit läuft, das CMC langsam einrieseln lassen. Dann die Masse auf höchster Stufe einige Minuten rühren. Dabei wird die Masse stumpf und fester.

- Mit einem eingefetten Löffel die Blütenpaste aus der Rührschüssel kratzen.
- Die Arbeitsplatte einfetten und darauf die Blütenpaste und den restlichen Puderzucker geben. Alles schön verkneten und zu einer Kugel formen.

- Dann die Kugel dünn einfetten und doppelt in Folie luftdicht verpacken. Jetzt muss die Blütenpaste 24h im Kühlschrank ruhen.

Blütenpaste auf Gelatine-Basis
- 5 TL kaltes Wasser
- 2 TL Gelatinepulver
- 500g Puderzucker
- 3 TL CMC = Kukident Haftpulver extrastark
- 2 TL Glukosesirup (oder ersatzweise Sirup von Grafschafter)
- 3 TL Palmin
- 1 Eiweiß (bzw. Eiweißpulver)
- ACHTUNG: Ein kräftiger Handmixer oder besser eine Küchenmaschine ist unbedingt nötig!!
- Das Gelatinepulver mit dem Wasser in einer kleinen Schüssel verrühren und mind. 5min quellen lassen. Ggf. das Eiweißpulver nach Packungsanleitung abmessen und vorbereiten.

- Den Puderzucker in eine große Schüssel sieben und mit dem CMC vermischen.

- Die Gelatine über einem Wasserbad schmelzen, bis sie sich vollständig gelöst hat. Achtung, die Mischung darf keinesfalls kochen! Unter die Gelatine das Fett und den Sirup rühren, bis eine homogene Mischung entstanden ist. Dabei muss die Mischung noch weiter vorsichtig erwärmt werden, damit das Fett schmelzen kann. Die Mischung etwas abkühlen lassen und dann das Eiweiß unterrühren.

- Das Puderzucker-CMC-Gemisch 2-3x für 30s in der Mikrowelle handwarm erwärmen (sonst bindet die Gelatine zu schnell ab und die Blütenpaste wird klumpig). In die Mischung dann eine Mulde drücken und die Gelatinemischung hinein geben. Nun muss es schnell gehen: mit einem Mixer oder der Küchenmaschine zügig alles verrühren, erst auf langsamer Stufe dann schneller. Die Masse verbindet sich zu einem zähen Brei, der sich zu Strängen zieht.

- Die Masse zu einer Kugel formen und leicht einfetten (damit die Oberfläche nicht austrocknet). Dann die Blütenpaste in luftdicht in Folie verpacken. Vor der Verwendung sollte die Blütenpaste mindestens 12h ruhen und anschließend gründlich geschmeidig geknetet werden.

Vergleich der beiden Blütenpasten
Während das erste Rezept auf Eiweiß-Basis super schnell gemacht ist und eigentlich immer gelingt, ist das zweite Rezept auf Gelatine-Basis deutlich komplizierter. Man muss schnell arbeiten, sich genau an das Rezept halten und alle Schritte im Kopf haben, damit die Blütenpaste wirklich gelingt.
Die Konsistenz der Blütenpaste auf Eiweiß-Basis ist eher weich. Daher müssen die geformten Blütenblätter gestützt werden, bis sie vollständig getrocknet sind. Lässt man sich mit dem Formen der Blätter zu lange Zeit, wird die Masse brüchig und ist nicht mehr verwendbar. Dafür trocknet diese Blütenpaste sehr schnell und sehr hart.
Im Gegensatz dazu ist die Blütenpaste auf Gelatine-Basis deutlich fester. Die geformten Blütenblätter halten meist so ihre Form. Außerdem trocknet die Blütenpaste zunächst eher ledrig, so dass längere Zeit ein gewisses Nachbearbeiten der Blätter möglich ist. Bei komplizierten, filigranen Blumen ist diese Formstabilität entscheidend für das Gelingen der Blume. Allerdings dauert es länger, bis die Paste getrocknet ist. Bei schwülem Wetter trocknet sie u.U. auch gar nicht richtig.
Nach dem ich anfangs immer Blütenpaste auf Eiweiß-Basis verwendet habe, bin ich nun fast vollständig auf die Blütenpaste auf Gelatine-Basis umgestiegen. Die bessere Formstabilität macht für mich die Nachteile wieder wett. Die Blütenpaste auf Eiweiß-Basis verwende ich nur noch wenn es schnell gehen muss und wenn ich eher einfache Dekorationen mache.
Varianten
vegan: hier bei Veganpassion (habe ich selbst nicht ausprobiert)
Vorteile
- lässt sich sehr dünn ausrollen
- ist nach dem Trocknen sehr hart
- lässt sich beliebig färben
- die Dekoration lässt sich gut vorbereiten
Nachteile
- trocknet innerhalb weniger Minuten an, so dass die Paste brüchig wird
- ist nach dem Trocknen zerbrechlich
- die Blütenpaste auf Eiweißbasis sollte bei längerer Aufbewahrung eingefroren werden
- schmeckt nicht wirklich gut
- muss vor Feuchtigkeit geschützt werden
Blütenpaste ist gut für alle filigranen, hauchdünnen Dekoelemente geeigent. Insbesondere Blumen werden erst mit Blütenpaste richtig natürlich. Dekoration, die gegessen werden soll, sollte eher aus Fondant oder, geschmacklich noch besser, Schokomodelliermasse gemacht werden.
Lagerung und Haltbarkeit
Die Blütenpaste auf Eiweißbasis enthält rohes Eiweiß, was ja wegen Salmonellen durchaus umstritten ist. Da ich die Blütenpaste nicht mitesse und Zucker konservierende Eigenschaften hat, sehe ich das Risiko als relativ gering an. Wer ganz sicher gehen will, nimmt entsprechend viel Trockeneiweiß. Gerade wenn unter den Essern kleine Kinder, immungeschwächte oder ältere Menschen sind, ist dies sicherlich zu empfehlen.
Die Blütenpaste auf Eiweißbasis kann einige Tage luftdicht in Folie verpackt aufbewahrt werden. Danach setzt sich das Eiweiß vom Zucker ab. Zwar kann man die Paste noch geschmeidig kneten, allerdings verändert sich doch die Konsistenz etwas. Deswegen, und auch wegen dem enthaltenem Eiweiß, empfehle ich, die Paste einzufrieren. Nach dem Auftauen lässt sie sich sehr gut geschmeidig kneten und anschließend verarbeiten.
Bei der Blütenpaste auf Gelatinebasis reicht es aus, die Masse luftdicht zu verpacken und kühl zu lagern. Dazu kann man sie in zwei Lagen Frischhaltefolie wickeln oder, noch besser, mit einem Folienschweißgerät einschweißen.
Die fertigen Kunstwerke halten fast ewig, allerdings bleicht die Farbe im Sonnenlicht aus. Außerdem ist Blütenpaste empfindlich gegenüber Feuchtigkeit, sie wird dann wieder weich und könnte die Form verlieren.
Beispiele
Hier findet ihr verschiedene Blumen-Dekorationen.
[easyindex id=11]

63 Antworter auf Blütenpaste (Gum Paste)
Mit dem Absenden des Kommentars bist du einverstanden, dass im Rahmen der Kommentar-Abgabe Daten erfasst und gespeichert werden, wie in der Datenschutzerklärung zur Kontaktaufnahme angegeben.