Ich habe schon mehrere Anläufe genommen, um die für mich perfekte (Mailänder) Markonentorte zu backen. Ich liebe Marzipan sehr und bin ein großer Fan einer schönen Makronentorte.
Die klassische Makronentorte wird aus Mandelbiskuit gemacht, der mit Aprikosen- und/oder Johannisbeermarmelade gefüllt wird und mit einer Creme aus Marzipan und Ei dekoriert wird. Manchmal wird eine ähnliche Marzipancreme auch zum Füllen genommen, oft aber auch nicht. Meine Versuche in dieser Richtung waren mir aber eher zu trocken, manchmal zu süß und zu wenig marzipanig.
Für die allererste Motivtorte, die ich gebacken habe, habe ich das Marzipanschichttorten-Rezept von der Tortentante verwendet. Das Rezept kann ich euch leider nicht verlinken, da die Seite mittlerweile offline ist. Diese Torte wurde mit einer Creme aus angedickten, pürierten Aprikosen und Marzipan gefüllt – der Boden bestand höchtswahrscheinlich aus Rührteig, aber daran erinnere ich mich nicht mehr genau. Das Ergebnis war wunderbar saftig, aber auch noch nicht marzipanig genug, insgesamt etwas fad und zu mächtig.
Daher habe ich beide Ansätze kombiniert, eine schöne Füllung aus Aprikosen und Marzipan, dünne Mandelbiskuitböden und die klassische Deko aus Marzipan und Johannisbeergelee. Für den Extrakick kommt Orangenschale in den Biskuit, Rum und Amaretto (oder Bittermandelöl und Orangenblütenwasser) in die Creme. Dadurch schmeckt die Torte wunderbar aromatisch nach Marzipan und ein bisschen fruchtig, wie eine gute Makronentorte eben schmecken sollte. Beim ersten Mal habe ich dann dummerweise vergessen, das Rezept aufzuschreiben. Also habe ich die Torte ein weiteres Mal gebacken und dabei dann die Mengen aufgeschrieben. Ja so kann es gehen – aber wenn man auf diese Weise mehr Makronentorte bekommt, ist das auch nicht so schlimm.
Noch ein Wort am Rande: Die Torte sieht ziemlich aufwendig aus, aber eigentlich ist sie das gar nicht. Da man für die Füllung keine großen Kühlpausen einlegen muss, kann man zügig hintereinander wegarbeiten. Sofern der Biskuit am Vortag gebacken wurde, lässt sich die Torte am nächsten Tag innerhalb von 2-3h entspannt fertigstellen.
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Zubereitungszeit | 2 Stunden |
Backzeit | 1 Stunde |
Wartezeit | 12 Stunden |
Portionen |
Stücke
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- 6 Eier
- 200 g Zucker
- etwas Vanille
- 1 Prise Salz
- 50 g Speisestärke
- 120 g Mehl
- 1 EL Orangenschale oder 1 Pck. Finesse Orange
- 80 g gemahlene Mandeln
- 1 TL Backpulver
- 1 Dose Aprikosen große Dose, Abtropfgewicht 480g
- 2 Pck. Tortenguss oder 24g Speisestärke
- 2 EL Rum oder ein paar Tropfen Rumaroma oder 2 EL Orangenblütenwasser*
- 2 EL Amaretto oder ein paar Tropfen Bittermandelaroma
- 400 g Marzipanrohmasse
- etwas Vanille
- 400 g Marzipan
- 1 Ei Größe M
- 150 g Mandelblättchen
- 100 g Joahnnisbeergelee oder Samt-Aprikosenmarmelade oder beides
Mengen
Hier kannst du die Stückzahl- bzw. Portionenzahl ändern.
Wenn du das Rezept von einer Backform zu einer anderen umrechnen möchtest, benutze KuUm. Trage dann die um den Faktor korrigierte Portionenzahl unten ein.
Ergibt eine ca. 25cm große Torte mit knapp 5cm Höhe. Die Torte ist ziemlich weich und sollte daher nicht höher zubereitet werden. Hinweise für eine stabilere Variante findet ihr unten unter Hinweise für Motivtorten.
Zutaten
Biskuit
Füllung
Marzipandeko
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- Wie in diesem Rezept für Nussbiskuit ausführlich beschrieben, einen Biskuit in einer 24-26cm großen Form backen. Die Orangenschale dabei unter das Mehl mischen.
- Den Biskuit auskühlen lassen, dann über Nacht bei Zimmertemperatur eingepackt ruhen lassen. So lässt er sich besser schneiden. Am nächsten Tag, z.B. mit Hilfe des Tortenblitz*, daraus 4 dünne Böden schneiden. Gelingt es euch nicht, so dünne Böden zu schneiden, braucht ihr später weniger Füllung, ansonsten ist das aber nicht weiter tragisch.
- Die Aprikosen gründlich abtropfen lassen und fein pürieren. Mit dem Tortenguss nach Packungsanweisung, aber ohne weitere Flüssigkeits- oder Zuckerzugabe binden.
- Das Marzipan in kleine Stücke schneiden und zu dem noch heißen Aprikosenpüree geben. Anschließend alles mit einem Pürierstab zu einer glatten Masse pürieren. Das kann etwas mühsam sein, wenn sich das Marzipan im Pürierstab festsetzt. Also mit Geduld vorgehen und das Messer vom Pürierstab zwischendurch von Marzipan befreien. Die Masse mit Vanille, Rum und Amaretto bzw. Bittermandelöl, Rumaroma oder Orangenblütenwasser kräftig abschmecken.
- Den ersten Boden auf die Tortenplatte legen und mit einem Drittel der + Aprikosenmasse bestreichen, diese darf durchaus noch warm sein. Dann den nächsten Boden auflegen und so fortfahren, mit dem letzten Boden abschließen (hierfür den untersten Boden umgedreht verwenden, damit die Oberfläche glatt ist). Wer mag, kann die Torte auch in einem Tortenring füllen, aber das ist bei dieser Torte nicht unbedingt nötig.
- Für die Deko 400g Marzipan in kleine Stücke schneiden und mit einem Ei verrühren. Dazu am besten die Quirls eines Handmixers nutzen, ein Pürierstab verklebt zu sehr. Die Masse sollte spritzbar sein, also einerseits ziemlich zäh-fest, andererseits deutlich weicher als das ursprüngliche Marzipan. Falls nötig, etwas Wasser dazu geben.
- Ca. 3 EL Marzipanmasse in einen Spritzbeutel mit mittelkleiner Lochtülle füllen.
- Das restliche Marzipan mit etwas Wasser zu einer streichfähigen Masse verdünnen. Diese dünn rundrum auf die Torte auftragen.
- Mandelblättchen an den Rand der Torte drücken.
- Mit einem langen Messer 16 Stücke markieren und die Verzierungen aufspritzen.
- Den Ofen auf 180° Umluft vorheizen und die Torte darin ca. 10min golden überbacken (dadurch wird übrigens auch das Ei erhitzt, so dass man sich keine Gedanken um das rohe Ei in der Marzipanmasse machen muss). Bitte dabeibleiben und beobachten, die Torte verbrennt schnell.
- Das Johannisbeergelee glatt rühren und mit Hilfe eines Spritzbeutels zwischen die Marzipanmuster auftragen. Da die Torte noch warm ist, verläuft es besser. Wer mag, kann auch abwechselnd Aprikosenmarmelade und Johannisbeergelee nehmen. Anschließend die Torte komplett abkühlen lassen.
Die beste Makronentorte, die ich je gegessen habe! Wirklich!
Die Biskuitböden mit den Mandeln sind einfach herrlich, weich und saftig, und die „nicht ganz klassische“ Makronenmasse ist eindeutig besser als die „klassische“, auch wenn das manche Leute als „unrichtig“ empfinden. Denn durch die pürierten Aprikosen wird die Makronenmasse frisch und fruchtig, nicht so pappsüß wie eine Makronenmasse üblicherweise ist. Also, alles in allem ein sehr gelungenes Rezept!
Vielen Dank dafür!! 🥰
Liebe Lisa,
vielen Dank für dieses tolle Feedback – genauso habe ich mir gewünscht, dass das Rezept ankommt!
Lasst es euch schmecken!
Viele Grüße,
Claudia
Diese Makronentorte klingt einfach köstlich und die Tatsache, dass du deine eigenen Erfahrungen und Anpassungen mit uns teilst, macht das Rezept noch interessanter! Die Mischung aus Aprikosen und Marzipan, ergänzt durch Orangenschale, Rum und Amaretto, verleiht dieser Torte sicherlich eine herrlich aromatische Note. Deine ausführliche Anleitung und Tipps sind sehr hilfreich, besonders für jemanden wie mich, der sich gerne in der Küche austobt. Ich freue mich darauf, dieses Rezept auszuprobieren und diese wunderbar nicht ganz klassische, aber besonders aromatische Makronentorte zu genießen. Danke für diese Inspiration! 🍰😊
Lieben Dank für die netten Worte und Komplimente!
Hallo Claudia, ich habe die Makronentorte für meine Mutter gebacken und bin begeistert!
Wie man sich über so ein tolles Rezept aufregen kann ist mir völlig unbegreiflich.
Vielen Dank für Deine Mühe und lass Dich nicht ärgern!
Liebe Felicitas,
danke für dein Lob 🙂 Das freut mich riesig.
Manche müssen sich wohl einfach mal aufregen…
Viele Grüße,
Claudia
Wie bitte – Makronentorte?? Hier sehe ich ein Rezept für einen üblichen Biscuit-Korpus.
Bitte zuerst doch in Backbüchern nachschauen, bevor etwas dermassen Unrichtiges ins Internet geheftet wird.
Das ist ungefähr so, als ob jemand keinen Unterschied zwischen gebratenem Thunfisch-Steak und poschiertem Lachs sehen würde…
(Übrigens,“gesammte Torte“ ist ebenfalls falsch: Nach geltender Rechtschreibung wird gesamt mit einem „m“ geschrieben.)
Hi 🙂
ich wüsste nicht, was ich hier falsch gemacht habe- schon im Titel steht, dass es sich nicht (!) um eine klassische Makronentorte handelt. Laut https://books.google.de/books?id=726wyTPVCGQC&pg=PA434&dq=mail%C3%A4nder+makronentorte&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwi28azNg-bpAhXLyKQKHc85ArYQ6AEISjAE#v=onepage&q=mail%C3%A4nder%20makronentorte&f=false handelt es sich bei einer Makronentorte um eine Wiender Boden mit Makronenmasse als Füllung. Andere Rezepte nennen oft einen Mandelbiskuit. Ich denke, ein Biskuit wie hier ist einem Wiener Boden nicht so fremd und scheint auch ziemlich üblich zu sein, als dass man die Torte dadurch nicht als Abwandlung einer Makronentorte bezeichnen dürfte. Die Füllung, oft nur Konfitüre, laut Buch aber auch Makronenmasse und Aprikosenkonfitüre ist hier durch eine Mischung aus Aprikosen und Marzipan ersetzt, auch das erscheint mir eine recht nahe Abwandlung – in der Torte wird durch das Backen der gesamten Torte sowieso keine Bräunung und damit kein typischer Geschmack einer gebräunten Makronenmasse erzeugt. Solche Temperaturen erreicht man in der Torte nicht, sonst wäre das gute Stück außen verbrannt. Dementsprechend sehe ich kein Vorteil gegenüber einer Füllung aus Makronenmasse mit Ei oder gar nur Konfitüre und der von mir verwendeten Abwandlung. Außen verwende ich ja, aus optischen und geschmacklichen Gründen die klassische Makronenmasse, die klassisch gebacken wird, damit sie bräunt. Also kläre mich doch bitte auf, was nun so falsch an dieser nicht (!) klassischen Makronentorte ist.
Viele Grüße,
Claudia
Es ist gar keine Makronentorte. In den Makronenteig gehört definitv kein Mehl. Falls Mehl drin ist -Biscuit-Teig. Backpulver ist sowieso ein NoGo. Hat nichts mit klassisch/nicht klassisch zu tun. Den Korpus einer Makronentorte bäckt man aus einem Makronenteig.
Ob die aufgeführte Kombination jemandem/allen schmeckt, ist nicht das Thema.
Vorschlag Name: Torte/Biscuittorte mit Makronenfüllung.
Es besteht ein Unterschied zwischenn Makronenteig und Makronentorte. In dem verlinkten Buch steht, dass es sich bei einer Makronentorte um einen Wiener Boden mit Markonenfüllung (!) handelt. Ein Wiener Boden enthält Mehl. Sämtliche Rezepte für eine (Mailänder) Makronentorte, die ich gefunden habe, enthalten auch Biskuit oder einen Kuchenteig, dazu dann als Füllung oder Deko die Makronenteig. Selbst die Niederegger Makronentorte, ich habe lange in Lübeck gewohnt und diese mehrfach gegessen, enthält mehrere Böden aus vermutlich Biskuit, jedenfalls definitiv einem luftigen Kuchenteig bestimmt mit Mehl.
Die Makronenmasse enthält kein Mehl, da stimme ich zu. Aber der Bestandteil einer Makronentorte ist sehr wohl ein Boden, der Mehl enthält.
Zum Thema Backpulver im Biskuit: auch das ist durchaus üblich und meines Wissens nach auch definitionsgemäß zugelassen (siehe z.B. Hier http://www.feinebackwaren.de/feine-backwaren/massen.htm). Von Backpulver im Makronenteig rede ich nicht, das ist in diesem Rezept auch nicht vorgesehen.
Bitte lege mir also Rezepte oder andere Quellen vor, laut denen die Makronentorte keinen Biskuit o.ä. enthalten darf. Bitte erkläre mir außerdem, inwiefern die Zutaten unter Marzipandeko nicht der Definition eines Makronenteigs entsprechen. Ansonsten google doch bitte einmal nach Rezepten für Mailänder Makronentorten, dann wirst du nämlich zahllose mit Biskuit o.ä, finden.
Liebe Ofenkieker, vielen Dank für dieses Rezept! Es klingt swhr delikat. Mein Freund liebt Marzipan aber er kann keine Früchte essen. Hast du eine Idee, wie ich das Rezept ohne Früchte abwandeln könnte? Bzw. mit was ich die Aprikosen ersetzen könnte? Ich freue mich schon sehr auf deine Antwort. Liebe Grüße
Liebe Kristin,
Ich denke, du kannst auch einen festen Pudding aus Milch und Speisestärke kochen, also im Prinzip die Parikosen durch Milch ersetzen. Das ist dann sehr ähnlich von der Konsistenz her.
Viele Grüße,
Claudia
Mich stört das rohe Ei in der Marzipan-Deko. Könnte man stattdessen Sahne nehmen?
Liebe Eva,
Da die gesammte Torte nochmal gebacken wird, sollte es eigentlich kein Problem mit dem Ei in der dünnen Deko geben. Das Ei sorgt für eine schöne Bräunung und eine gute Konsistenz, da es beim Backen ja fester wird. Wenn du darauf verzichten willst, würde ich es durch einen andere Flüssigkeit ersetzen (Ob Sahne oder einfach Wasser ist vermutlich egal).
Viele Grüße,
Claudia