Wie ich euch letzte Woche bei den etwas aufwändigeren Quarkbällchen mit Brandteig versprochen habe, gibt es heute ein Rezept für schnelle Quarkbällchen. Das besondere daran, diese Quarkbällchen sind nicht klassisch frittiert worden, sondern in einer Krapfenpfanne* quasi gebraten oder individuell frittiert worden.
Die Pfanne hat kleine Mulden, die jeweils mit Öl befüllt werden. Ist die Pfanne erstmal heiß, ist jede Mulde fast wie eine Mini-Fritteuse für genau ein Quarkbällchen. Die Bällchen schmecken so wie frittiert, es wird aber deutlich weniger Öl gebraucht und es bleibt zum Schluss kein gebrauchtes Frittierfett übrig. Das ganze ist ungefähr so aufwändig wie Waffeln backen.
Ich habe die Krapfenpfanne* schon eine ganze Weile, bin aber erst jetzt dazu gekommen, sie auszuprobieren. Als erstes habe ich Honigbällchen aus Hefeteig gemacht, die waren aber so schnell gegessen, dass ich kein Foto für ein Rezept machen konnte. Aber schon da war mir klar, dass ich die Pfanne einfach genial finde. Ich esse zwar gerne mal frittiertes Gebäck, aber nicht so oft, dass ich das Frittierfett mehrfach verwenden könnte. Schließlich kann man nicht täglich Quarkbällchen & Co essen, also kann schon, sollte man aber nicht. Daher weiß ich nie, was ich mit den 1-2 Liter Öl machen soll. Ja, man kann es filtern und im Wunderkuchen verwenden oder mal zum Braten von Pfannkuchen, aber meist bekomme ich es nichtmal ansatzweise aufgebraucht, bevor es ranzig schmeckt.
Da bei der Krapfenpfanne* insgesamt höchsten 0,5l Öl gebraucht werden und davon so gut wie nichts übrig bleibt, kann man so auch öfter mal zwischendurch Quarkbällchen genießen. Man muss ja nun auch keine großen Portionen machen, damit es sich lohnt. Die Pfanne kann auch nur mit 10 Stück backen.
Ganz unproblematisch ist die Pfanne aber leider doch nicht. Ähnlich wie beim Frittieren im Topf muss die richtige Temperatur gefunden und gehalten werden. Da die Pfanne sehr massiv ist, dauert es eine ganze Weile, bis sie heiß ist. Dann muss man die Temperatur schleunigst reduzieren, damit sie nicht zu heiß wird. Wenn die Pfanne nämlich einmal zu heiß ist, bleibt sie das auch eine Weile. Daher empfehle ich, anfangs mit einem Thermometer nachzumessen. Aber daran muss man sich nur gewöhnen und auch beim Frittieren im Topf finde ich das Halten der richtigen Temperatur schwierig.
Durch die kleinen Mulden muss man außerdem die Teigmenge gut treffen. Zu viel Teig backt nicht gut durch, zu wenig sieht doof aus. Das ist beim normalen Frittieren einfacher, finde ich. Dafür sorgen die Mulden für eine schöne runde Form, was ja auch ganz praktisch ist.
Ich habe neben diesen schnellen Quarkbällchen auch versucht, die etwas aufwändigeren Quarkbällchen mit Brandteig von letzter Woche in der Pfanne zuzubereiten statt sie zu frittieren. Das ist leider nicht gelungen. Ich nehme an, dass das daran liegt, dass die Quarkbällchen mit Brandteig 10min frittiert werden müssen. Ich denke, in der Pfanne ist die Temperaturverteilung irgendwie doch etwas anders, so dass so langes Frittieren bzw. Braten nicht möglich ist. Kurze Zeiten wie hier bei den schnellen Quarkbällchen mit ingesamt 6min (3min pro Seite) sind kein Problem. Weichere Teige habe ich auch schon probiert, das ging ebenfalls sehr gut.
Geschmacklich besteht kein Unterschied zum normalen Frittieren, solange genügend Öl verwendet wird. Meine Testesser haben nicht gemerkt, dass die Quarkbällchen quasi nur gebraten wurden. Ich kann die Krapfenpfanne* nur wärmstens empfehlen. Wenn ihr wollt, könnt ihr diese Quarkbällchen natürlich aber auch klassisch frittieren.
Video: Quarkbällchen
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Hier zeige ich, wie man Quarkbällchen ohne Frittieren in der Krapfenpfanne zubereiten kann. Alternativ ist auch Frittieren möglich.
Einfache und schnelle Quarkbällchen, frittiert oder in der Krapfenpfanne* zurbereitet.
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Zubereitungszeit | 20 Minuten |
Backzeit | 6 Minuten |
Portionen |
Stück
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- 4 Eier
- 250 g Zucker
- nach Belieben Vanille
- 1 Prise Salz
- 500 g Magerquark
- 500 g Mehl
- 1 Pck. Backpulver
- nach Bedarf Sonnenblumenöl Menge nach Bedarf, alternativ anderes neutrales hocherhitzbares Öl
- 100 g Zucker Menge nach Bedarf, nach Wunsch auch mit Zimt, Vanille oder Zitronenschale gewürzt
Mengen
Zutaten
Teig
außerdem
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- Die Eier mit dem Zucker, der Vanille und dem Salz ca. 10-15min dickcremig aufschlagen. Das Volumen nimmt zu, die Creme wird heller und dick-schaumig.
- Den Quark kurz unterrühren.
- Mehl und Backpulver ebenfalls kurz unterrühren. Es entsteht ein recht fester Teig.
- Frittieren: 1-2l Sonnenblumenöl in einem weiten Topf auf 165°C -170°C erhitzen. Das Öl sollte ca. 6cm hoch im Topf stehen. Hat man kein Thermometer zum Kontrollieren der Temperatur, kann man einen Holzlöffel-Stiel in das Öl halten. Steigen kleine Bläschen auf, ist die Temperatur erreicht. Den Teig dann portionsweise mit Esslöffeln oder einem Eisportionierer abstechen und portionsweise ca. 6min frittieren. Die Quarkbällchen sollten goldbraun sein. Anschließend auf Küchenkrepp abtropfen lassen und noch heiß in Zucker wenden.
- Krapfenpfanne*: Jede Mulde zu ca. 1/4 bis 1/3 mit Öl füllen. Die Pfanne heiß werden lassen, nach Möglichkeit die Temperatur mit einem Thermometer kontrollieren. Dann die Herdtemperatur auf mittlere Stufe reduzieren, um die Temperatur zu halten. Mit Esslöffeln oder einem Eisportionierer Teig abstechen und jeweils in eine Mulde gleiten lassen. Für 3min braten, dann mit einer Gabel wenden und weitere 3min goldbraun braten. Die Quarkbällchen entnehmen und auf Küchenpapier abtropfen lassen, anschließend noch heiß in Zucker wälzen. Das Öl auffüllen, Teigreste ggf. entfernen und die nächsten Quarkbällchen braten.
- Sowohl für das Frittieren als auch die Pfanne gilt: Ist die Temperatur zu heiß, werden die Quarkbällchen schnell dunkel, sind innen aber noch roh. Ist die Temperatur zu kalt, bleiben sie hell und saugen sich stark mit Fett voll. Im Optimalfall sind die Quarkbällchen nach 5-6 Minuten (ca. 3min pro Seite) goldbraun und komplett durchgebacken.
- Die Quarkbällchen sollten auf einem Blech vollständig abkühlen, bevor sie in eine Schüssel gefüllt werden. So staut sich keine Feuchtigkeit und der Zucker bleibt knackig. Die Quarkbällchen schmecken frisch am besten.
Danke für den Tipp mit der Krapfenpfanne. Was es nicht alles gibt, sowas hab ich auch noch nie gesehen.
Die werde ich mir zulegen.
lg
Marry
Liebe Marry,
ich kannte so eine Pfanne auch nicht. Irgendwann habe ich ein kupfernes altes Modell mal bei einem Antiquitätenhändler gesehen und gedacht, dass musst du unbedingt in neu und modern finden. Habe mich dann lange totgesucht, aber irgendwann bin ich auf diese hier gestoßen. Ist wirklich ein nettes kleines Pfännchen für besondere Pfannkuchen, Quarkbällchen & Co.
Viele Grüße,
Claudia