Zu diesem Auftrag über das Bretonische Kochbuch habe ich mich gleich dreimal gefreut: Ich lese gerne Krimis, ich liebe französisches Essen und ich wollte schon immer eine Buchtorte machen. Ein Krimi-Kochbuch mit Rezepten der bretonischen Küche als Torte umzusetzen war eine kleine Herausforderung, hat aber auch riesig viel Spaß gemacht!
Vielleicht sollte ich euch einmal kurz erklären, worum es beim Bretonischen Kochbuch von Jean-Luc Bannalec eigentlich geht. Es handelt sich dabei um das Kochbuch mit den Rezepten aus der Krimi-Serie um Kommissar Georges Dupin. Der Pariser wurde in die Bretagne versetzt und ermittelt nun dort in verschiedenen Mordfällen. Dabei lässt er sich vom bretonischen Leben verzaubern und genießt die raffinierte, aber doch bodenständige Küche. Die Krimis sind klassisch-unaufgeregt, aber trotzdem spannend und eben typisch bretonisch. Wer nun beim Lesen Appetit auf die zahllosen Gerichte aus der Bretagne bekommt, findet die passenden Rezepte in dem Krimikochbuch „Bretonisches Kochbuch – Kommissar Dupins Lieblingsgerichte“ von Jean-Luc Bannalec.
Natürlich habe ich zunächst das Bretonische Kochbuch ausführlich studiert. Erstmal haben mich für meine Torte natürlich die Äußerlichkeiten interessiert, also wie das Cover gestaltet ist, woraus der Einband ist, welche Größe das Buch hat usw. Dann habe ich mich von den wunderschönen Bildern, Rezepten und Informationen rund um die Bretagne inspirieren lassen.
Ich liebe Muscheln und Meeresfrüchte sehr, daher hat mich das Kapitel über die verschiedenen Muscheln, Schnecken und Hummer gleich in ihren Bann gezogen. Schon als Kind habe ich auf die Frage nach meinem Lieblingsessen gerne mal Hummer gesagt – und nein, eine verwöhnte Göre war ich nicht, auch wenn das jetzt so klingt 😉 Die im Buch beschriebene Pêche-à-Pied, die Fischerei zu Fuß, mache ich selbst gerne. Nicht in der Bretagne, aber auch an der Ostsee lassen sich so wunderbar Miesmuscheln sammeln. Frisch gegrillt sind diese dann eine wahre Köstlichkeit! Zu meinem Bedauern musste ich aber schnell einsehen, dass eine Torte mit Austern dekoriert, selbst wenn diese aus Zucker sind, nicht wirklich appetitlich ist.
Also weiter zu den Kapiteln Fisch und Fleisch. Seehechtfilets in knusprigem Teigmantel mit Buttersauce, gegrillte Rotbarbenfiltes oder auch eine marinierte Schulter vom bretonischen Salzwiesenlamm klingen alle köstlich und sind auf den Bildern im Kochbuch wunderschön angerichtet. Ganz kurz war ich in Versuchung, statt einem Buch einen kompletten Fisch mit wunderschön glitzerndem Schuppenkleid als Torte zu machen. Dann habe ich mich an die Augen erinnert und mir bewusst gemacht, dass das auch nicht unbedingt jeder gerne auf einer Torte hat.
Beim Kapitel Crêpes musste ich an meinen Schüleraustausch nach Frankreich denken. Dort habe ich zum ersten Mal herzhaft gefüllte Crêpes gegessen. Mit Schinken, Käse, evt. auch mit Ei, da gibt es wunderbar viele Kombinationen, die alle einfach unglaublich gut sind. Daher freue ich mich besonders, demnächst mal die herzhaften Buchweizen-Crêpes aus dem Bretonischen Kochbuch auszuprobieren. Vielleicht bekomme ich sie ja so gut hin, wie damals in Frankreich.
Angekommen bei den süßen Crêpes und den Desserts habe ich dann schnell viele wunderbare Dekorationsmöglichkeiten für meine Buchtorte gefunden. Bretonische Apfelküchlein, Pralinencreme-Baiser oder doch lieber klassische Crêpes mit Schokoladensauce? Die Entscheidung fiel mir schwer, aber wie ihr sehen könnt, habe ich mich schließlich für Crêpes entschieden. Der Crêpe auf dieser Torte ist nämlich ein echter kleiner Mini-Crêpe. Oft sehe ich bei Torten, dass süße Lebensmittel wie Popcorn oder Kekse aus Zucker nachmodelliert werden. Das finde ich immer ein bisschen seltsam, wenn die Speisen fondanttauglich sind, kann man sie doch auch direkt zur Deko der Torte verwenden? Das hat im Fall von diesem Crêpe auch gleich den Vorteil, dass ganz viele weitere Crêpes für die Gestalterin der Torte abfielen 😉
Damit stand die Deko für die eine Seite der Buchtorte. Für die andere Seite habe ich mich entschieden, eines der wunderschönen Landschaftsfotos aus der Bretagne, die in dem Bretonischen Kochbuch zu finden sind, zu malen. Die Mischung aus leckeren Rezepten, interessanten Hintergrundinformationen und typisch bretonischen Bildern macht für mich das Buch nämlich aus. Für Liebhaber der französischen Küche und natürlich für Fans der Krimireihe um Kommissar Dupin ist dieses Buch eine echte Empfehlung und vielleicht ja ein passendes Weihnachtsgeschenk (pssst, Weihnachten ist bald, nicht vergessen!). Vielleicht habt ihr ja auch Glück und gewinnt bei dem Gewinnspiel des Kiepenheuer & Witsch Verlags eine Reise in die Bretagne.
Buchtorten sind ein beliebtes Thema, egal ob mit Bibelsprüchen zur Taufe, mit Fotos und Blumen zum Geburtstag oder dem Lieblingsbuch des Beschenkten nachempfunden. Wie ich aber so bin, habe ich mir in den Kopf gesetzt, eine ganz besondere Buchtorte zu machen. Schlägt man ein Buch auf, liegt es nämlich nicht einfach flach auf dem Tisch. Zwischen Tisch und Einband sowie Einband und Seiten entstehen Lücken. Diese Lücken habe ich mit einer geschickten Unterkonstruktion nachgebildet. Wie das genau geht, erfahrt ihr in meinem Video.
Material
- eher weicher, flexibler Kuchen (z.B. Wunderkuchen, Biskuit, Red Velvet, kein Rührteig oder Sacher) in der Größe des aufgeschlagenen Buchs
- große Platte zum Präsentieren der Torte
- Cake Boards bzw. lebensmittelechte Pappe in der Größe des Bucheinbands
- dünner Tortenkarton in der Größe der Buchseiten
- ca. 750g dunkle Fondantreste (werden als unsichtbare Stütze gebraucht)
- ca. 200g Fondant in der Farbe des Einbands
- ca. 900g weißer Fondant
- ca. 1-1,5kg Fondant für den Hintergrund
- schwarzer Lebensmittelstift für Texte
- ggf. Lebensmittelfarben + Vodka zum Malen
- weißes und blaues Metallic-Puder für die Lesezeichenbändchen
- Speisestärke
Werkzeug
- Leinen-Strukturrolle
- Modellierwerkzeug
- kleiner Ausrollstab
- großer Ausrollstab
- Pinsel
- Schere, Geodreieck, Lineal, Bleistif
- Messer, Pizzaschneider, Schneiderädchen
Video: Anleitung Buchtorte
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Hallöchen 🙂
Die Torte ist echt richtig toll geworden, danke für die Anleitung! Könntest Du bitte verraten, wo Du die Abstandshalter gekauft hast? Scheinen mir aus Plastik zu sein, ich finde die Holzteile nicht so gut (hab da allgemein eine Abneigung gegen Werkzeug aus Holz) und die roten Plastikteile im Internet gefallen mir auch nicht so wirklich :))
Liebe Grüße aus Süddeutschland
Silvia
Liebe Silvia,
die Abstandshalter sind von Dekofee. Du findest sie bestimmt in einem Tortenshop oder bei Amazon.
Ich habe sie geschenkt bekommen, daher kann ich dir leider keinen Shop sagen.
Viele Grüße,
Claudia