Vor etwa einem Monat durfte ich eine Hochzeitstorte backen. Ganz frühlingshaft mit Pfingstrosen, Dahlien und Hortensien war gewünscht, dazu romantisch mit Spitze und Schleifen. Mit solchen Vorgaben kann ja eigentlich nicht viel schief gehen und so ist eine wirklich wunderschöne Hochzeitstorte entstanden.
Aber mal ganz von vorne. Schon ungefähr einen Monat vorher habe ich begonnen, die Blumen aus Blütenpaste zu modellieren. Schließlich sind diese ja doch ganz schön zeitaufwändig. Wie ich die Dahlie gemacht habe, habe ich euch ja bereits gezeigt. Außerdem habe ich noch eine große und zwei kleinere rosafarbene Pfingstrosen modellierst und zusätzlich einen ganzen Haufen Hortensien in zartem grün gemacht. Also alles Blumen, wo viele viele Blütenblätter ausgestochen werden müssen. Aber ich finde sowas ja meditativ und kann mich dabei wunderbar entspannen. So merke ich gar nicht, wie die Zeit vergeht und freue mich später über ein wunderschönes Gesteck.
Dann musste ich natürlich noch so einige Kuchen backen. Da auch noch über 50 Cupcakes gewünscht wurden, habe ich die Böden alle reichlich vorher gebacken und eingefroren. Die Truhe war dann randvoll, ich kann euch sagen, mein Liebster war gar nicht begeistert 😉
Aber auf diese Weise konnte ich das Backen etwas entzerren und nur so war es mir möglich, alle Kuchen wirklich frisch (na gut, frisch aufgetaut) zu machen. Wenn man insgesamt 5 Tortenböden und noch 18 Schokocupcakes, 18 Vanillecupcakes, 24 herzhafte Tartes und 6 vegane Cupcakes backen soll, geht ja schon alleine reichlich Zeit fürs eigentliche Backen drauf, ganz zu schweigen vom Zusammenrühren der Zutaten, Zuschneiden der Böden etc.
Cremes sollen natürlich auch noch gemacht werden- also kiloweise weiße Ganache zum Einstreichen, eine Portion dunkle Ganache, Schokobuttercreme, Mandel-Puddingbuttercreme aus Mandelmilch und Marzipan, Lemon Curd ohne Ei, Pfirsich-Schmand-Creme, Frischkäsefrosting und eine vegane Schokocreme. Daraus ist dann eine dreistöckige Hochzeitstorte mit 30cm Zitronenkuchen, 25cm Schoko-Mandel-Torte und 20cm Vanillebiskuit mit Pfirsich-Schmand-Creme entstanden. Dazu noch Zitronen-Fischkäsecupcakes, Schokocupcakes, vegane Schokocupcakes und vegane Kräuter-Tomaten-Tartes.
Überzogen habe ich die Torte mit Massa Ticino, die ich 3:1 mit weißer Modellierschokolade verknetet habe. So entstand ein sehr leckerer Fondant mit einem leichten Creme-Ton. Dazu passten dann ganz wunderbar die weißen Spitzen aus Magic Decor und die cremefarbene Statinbänder.

Damit die Cupcakes zur Hochzeitstorte passen, habe ich rosa Hortensien aus Modellierschokolade gemacht. Diese löst sich ja auch auf Frischkäsefrosting nicht auf. Für die veganen Tartes habe ich in mühevoller Kleinstarbeit Herzen aus eingelegten Tomaten ausgestochen – ich fand irgendwie, dass die kleinen noch etwas Deko bräuchten.
Ganz geklappt hat natürlich wieder nicht alles, aber ich glaube, bei so einem großen Projekt ist das irgendwie normal. Ich musste ja für diese Hochzeit mich zum ersten Mal so richtig mit veganem Backen beschäftigen. Ich persönlich finde ja, dass in eine Torte Butter, Eier und Sahne gehört, aber man kann natürlich auch ohne. Ich hatte mich erst für helle vegane Cupcakes aus Mandelmilch entschieden, aber diese sind mir irgendwie zerbröselt. Ob’s am Rezept lag oder an mir, ich weiß es nicht. Aber glücklicherweise habe ich dann dieses Schokocupcake-Rezept von Krümelkreationen gefunden, dass wirklich lecker und auch einfach ist. Als Creme habe ich das Äquivalent der Puddingbuttercreme nur eben mit Mandelmilch und Alsan (Margarine) gemacht. Leider wurde und wurde die Creme nicht fest, weswegen ich das Frosting kurzerhand als Füllung benutzt habe. Mit einem Schokoguss und den hübschen Blümchen war dann alles gut. Aber Nerven kostet das, so kurz vor dem Termin!
Glücklicherweise ging dann das Eindecken der Torte unglaublich gut – aber der Fondant von Massa Ticino ist auch einfach klasse. Die Zuckerspitzen haben mich wie immer ein paar Nerven gekostet, weil die einen wiedermal etwas zu weich und die anderen etwas zu fest wurden. Aber da bin ich pragmatisch und mache einfach einige Tage vorher reichlich Spitzen, so dass dann hoffentlich genügend für die Torte dabei abfallen. Zuckerspitzen sind ja sonst nicht wirklich schwierig und sind auch recht schnell gemacht, also eigentlich kein Problem.

Bei dem Gesteck sind mir so einige Hortensien zerbrochen, die kleinen Blüten sind einfach unheimlich filigran. Aber ich hatte reichlich extra gemacht, so dass auch das kein Problem war. Während ich das Gesteck gebunden haben, haben die Kinder im Nachbargarten permanent in ohrenbetäubender Lautstärke „I like the Flowers“ gesungen. Und zwar nur die ersten beiden Zeilen. Mindestens eine Stunde. Falls ihr das Lied nicht kennen solltet, hier eine Version bei Youtube – klicken auf eigene Verantwortung, Ohrwurmgefahr extrem hoch!! Ihr könnt euch vorstellen, dass das 100ste „I like the Flowers, I like the daffodils“ bei der dritten order vierten zerbrochenen Blüte dann nicht mehr ganz so gut kommt. Aber schließlich waren die Kinder ruhig und das Gesteck fertig, also alles nur halb so wild.
Nun habe ich noch die Bilder von der Hochzeit für euch – gemacht wurden diese von den Fotografen Mister and Misses Do. Ich darf sie hier euch freundlicherweise zeigen 🙂 Wenn ihr auf die Bilder klickt, könnt ihr sie auch größer nacheinander durchklicken.
Ich wünsche dem Brautpaar alles Gute und eine lange glückliche Ehe!


















20 Antworter auf Frühlingshafte Hochzeitstorte
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