Marmeladekochen gehört zu meinen Kindheitserinnerungen. Erst wurden die Früchte (meist Johannisbeeren oder Erdbeeren aus dem Garten) gepflückt und „abgestrubbelt“, dann entsaftet und schließlich zu Gelee gekocht. Beim Pflücken und Abstrubbeln musste ich immer mithelfen und war meist nicht ganz so begeistert darüber… Das Marmelade-Kochen haben meine Eltern übernommen und standen dabei stundenlang in der Küche. Ganz anders lief das beim Segeln. In den Sommerferien bin ich mit meinen Eltern an der schwedischen und finnischen Küste entlang gesegelt. Mit ein bisschen Glück fand man da Himbeeren und Blaubeeren in Massen. Und zwar die besonders leckeren wilden Beeren. Da kommen die gezüchteten Beeren vom Feld oder gar aus dem Supermarkt echt nicht mit! Himbeeren und Blaubeeren habe ich mit Leidenschaft gesammelt und natürlich auch genascht. Ein Teil wurde allerdings zu Himbeer-Blaubeer-Suppe für Pfannkuchen gekocht oder eben zu Marmelade. Wobei ich Marmelade eigentlich gar nicht mag. Spaß gemacht hat es trotzdem!
Nun ist die schwedische Küste weit und hier sind mir keine Quellen für wilde Himbeeren oder Blaubeeren bekannt. Ich hab auch keinen Garten, wo Erdbeeren wachsen könnten (Studentenwohnung halt). Aber wenigstens ein bisschen Sommerfeeling mit in den Herbst oder Winter möchte ich dann doch mitnehmen. Marmelade mag ich wie gesagt nicht so, deswegen koche ich mir Himbeersirup und Erdbeersirup. Blaubeeren kann man meiner Meinung nach hierzulande vergessen 😉 Der Sirup schmeckt lecker mit Mineralwasser als Limonade, in Cocktails oder zu Eis und Pfannkuchen. Auch für einige Back- und Kochrezepte kann man den Himbeersirup und Erdbeersirup verwenden.
Besonders lecker finde ich den Himbeersirup, da kann kein gekaufter Sirup mithalten, so herrlich fruchtig ist er. Der Erdbeersirup ähnelt vom Geschmack her Erdbeermarmelade und ist eher süß wie fruchtig-spritzig. Vielleicht lag das aber auch daran, dass ich nicht die allerschönsten Erdbeeren bekommen habe.
Zutaten
für 800-1000ml Sirup
- 500g Beeren
- 625g Zucker
- Saft von 1 Zitrone
- 1 Pck. Vanillezucker
- 300ml Wasser
außerdem: sauberes Baumwolltuch, Sieb, Trichter, fest verschließbare, hitzefeste Glasflaschen
Zubereitung
Zunächst werden die Beeren gewaschen, verlesen und geputzt. Dann werden sie evt. gewürfelt und etwas zerdrückt.
Nun kocht man Zucker, Wasser, Vanille und Zitronensaft auf. Sobald sich der Zucker gelöst hat, gibt man die Beeren hinzu und lässt alles 10min leise kochen. Vorsicht, der sehr heiße Sirup kann überschäumen!
In der Zwischenzeit spült man die Glasflaschen mit kochendem Wasser aus. Dann legt man ein Sieb mit einem sauberen Tuch aus und hängt das Sieb über eine ausreichend große, hitzefeste Schale.
Der Sirup wird nun in das Tuch gegossen. Dadurch werden die Kerne aber auch das Fruchtfleisch herausgefiltert. Ist die Flüssigkeit abgelaufen, dreht man den trockenen Teil des Tuchs ein und presst den restlichen Sirup raus. Vorsichtig, der Sirup ist sehr heiß!! Den nun klaren Sirup gießt man wieder in den Topf zurück und kocht den Sirup erneut auf.
Den heißen Sirup mit Hilfe eines Trichters in die Flaschen füllen und sofort verschließen.
Hat man sauber gearbeitet, sollte sich der Sirup verschlossen auch ungekühlt mehrere Monate halten. Angebrochenen Sirup kühl aufbewahren und umgehend verbrauchen.
Sieht sehr lecker. Bestimmt super im Sekt! 😉
Das Rezept für die Holunderblütenmarmelade habe ich Dir unter Dein Kommentar bei mir geschrieben.
Liebste Grüße
Danke! Leider dauerregnet es seit gestern, ich glaub, da sind die Blütenn inzwischen kaputt… Dann halt wieder nächstes Jahr.
Viele Grüße!