Vor Jahren war ich mal dank eines Schüleraustausches in Frankreich. Wir haben ganz viel gesehen und viel Spaß gehabt – und natürlich die eine oder andere französische Köstlichkeit genossen. Neben einem denkwürdigen Sektfrühstück mit Kir Royal (gar nicht gut in jungen Jahren…) und viel zu viel Hüftgold in Form von Schokocroissants habe ich auch die locker-weichen, aromatischen Madeleines kosten dürfen.
Neulich ist mir dann bei meinem Lieblings-Schnäppchen-Laden TK-Maxx eine Madeleines-Form über den Weg gelaufen. Natürlich konnte ich die nicht im Regal liegen lassen – das kann ich leider mit viel zu wenig ach so günstigen oder ach so hübschen Backsachen machen. Wieder zurück zu hause habe ich gleich mal recherchiert, wie denn eigentlich Madeleines gemacht werden. In dem zauberhaften Blog von Aurélie habe ich dann auch gleich mal ein Rezept gefunden, was sich echt lecker angehört hat. Weitere Recherche hat ergeben, dass der Teig wohl gerne einige Stunden bis sogar über Nacht im Kühlschrank ruhen darf. Dabei bin ich auch darüber gestolpert, mal gebräunte Butter zu verwenden. Bisher kenne ich gebräunte Butter ja nur von hoffnungslos angebrannten in Butter geschwenkten (wohl eher gerösteten?!) Karotten…
Jedenfalls sind die Madeleines genauso geworden, wie ich sie in Erinnerung hatte. Locker, himmlisch weich, köstlich aromatisch und überhaupt nicht langweilig – obwohl der Teig sehr schnell gerührt ist und die Madeleines so überhaupt nicht schwierig herzustellen sind. Die gebräunte Butter schmeckt (jedenfalls ohne die angebrannten Karotten) total lecker nussig und gibt ein ganz wunderbares Aroma, dass sich bestens mit Orangenblütenwasser ergänzt. Andere Rezepte verwenden übrigens auch gerne normale Butter und/oder Rosenwasser, beides stelle ich mir auch sehr lecker vor. Übrigens bekommt man Rosenwasser und Orangenblütenwasser in der Apotheke und in sehr gut sortierten Supermärkten.
Zutaten
für ca. 24 Stück
- 125g Butter
- 3 Eier
- 130g Zucker
- 1 El Honig
- 100g Mehl
- 50g gemahlene Mandeln
- 1 Tl Backpulver
- 2 EL Orangenblütenwasser
Zubereitung
Die Butter in einem Topf schmelzen und unter ständigem Rühren leicht bräunen. Die gebräunte Butter dann in eine Schale umgießen, damit sie ohne weiter anzubrennen abkühlen kann. Nicht wundern, die Butter ist nicht insgesamt gebräunt, vielmehr schwimmen kleine braune Flocken darin. Das ist das Eiweiß, das geröstet wurde.
Die Eier mit dem Zucker und Honig aufschlagen. Das Mehl mit Backpulver und Mandeln vermischen und unterheben.
Zum Schluss die gebräunte Butter und das Orangenblütenwasser unterziehen. Nun wird vielfach empfohlen, den Teig einige Stunden oder über Nacht kühl zu stellen. Meine Geduld hat nur für eine knappe Stunde gereicht 🙂
Die Madeleines-Form gründlich fetten. Den Teig bis ca. 0,5mm unter den Rand einfüllen. Dann die Madeleines bei 150° Umluft ca. 10-13min goldbraun backen. Die Madeleines vorsichtig aus der Form lösen und auf einem Gitter auskühlen lassen.
PS: Wer keine Madeleines-Form hat, sollte nicht auf normale Muffins-Förmchen ausweichen. Diese fassen viel zu viel Teig und würden die Kombination aus leicht knusprigen Äußerem und weichem Inneren zerstören. Besser geeignet sind flache Förmchen oder vielleicht notfalls Mini-Muffin-Förmchen. Irgendwo habe ich auch gelesen, dass sich jemand flache Mulden aus Alufolie gebastelt hat und darin die Madeleines erfolgreich gebacken hat.
Gebraeunte Butter und Orangenbluetenwaser – das klingt gut! Um eine Madeleineform geistere ich auch schon eine Weile herum. Aber ich befuerchte, dass sie 364 Tage im Jahr nur doof in der Gegend herumliegen wuerde, genauso wie die anderen „exotischen“ Formen, die ich besitze.
Jaaa, das Problem mit den Spezialformen kenne ich… Aber bei irgendeinem Frust-Shoppen landet dann doch das eine oder andere Stück bei mir. Aber ich freue mich dann immer über schöne klassische Formen wie die Madeleines. Irgendwo denke ich mir, die Klassiker gehören doch in eine Hobbybäcker-Küche, bevor die ganzen Silikonformen in allen möglichen Formen kommen 🙂
Viele Grüße!