Vor einiger Zeit hat mich die Firma Silikomart** angeschrieben, ob ich zwei Backformen aus Silikon testen würde. Mann, da war ich vielleicht stolz und hab mich riesig gefreut!! Noch mehr habe ich mich gefreut, als ich gesehen habe, dass ich die Wondercake-Formen** testen kann. Mit dieser Form habe ich schon lange geliebäugelt, das Angebot zum Testen kam also genau richtig 🙂 Dazu habe ich mir noch ein 4er-Set Ausstecher mit Sommer/Strand-Motiven** ausgesucht.
Silikomart verkauft übrigens neben den Ausstechern und Formen noch diverse andere Helfer für Motivtorten und Hobbybäcker, unter anderen Fix-Produkte für Zuckerguss, Schokopaste und Zuckerpaste sowie Ausrolstäbe, Moulds und andere Hilfsmittel. Außerdem gibt es eine unglaubliche Vielfalt an Silikonformen, z.B. für Cakepops, Pralinen, Kuchen etc.
Als die Form und die Ausstecher dann endlich kamen, musste nur noch eine passende Gelegenheit gefunden werden. Aber auch das war nicht schwer, da zwei Freunde mal mit mir eine tolle Torte backen und dekorieren wollten. Darüber hatte ich mich total gefreut, weil es mir immer großen Spaß macht mein Hobby mit anderen zu teilen.
Die kleine dreistöckige Torte war perfekt für diese Gelegenheit, weil ich so an einem Stockwerk das Eindecken mit Fondant zeigen konnte und die anderen beiden Stockwerke von den beiden Mädels selbst eingedeckt werden konnten. Außerdem macht eine dreistöckige Torte natürlich ordentlich was her! Und dank der genial kleinen Größe, kann man das Kunstwerk auch noch in endlicher Zeit essen 😉
Aber erstmal muss natürlich die Torte gebacken und gefüllt werden – und dafür habe ich die Wondercake-Form auf Herz und Nieren getestet.
Größe, Farbe, Material
Die Wondercake-Form besteht aus drei Teilen für die drei runden Stockwerke der Torte. Die untere Form hat einen Durchmesser von ca. 18cm, die mittlere 13,5cm und die obere 10cm. Die Höhe der Form beträgt 4cm für die untere und mittlere Form und 5cm für die obere Form. Die Durchmesser finde ich wirklich ideal, so kann man eine wunderschöne dreistöckige Torte auch in kleiner Runde genießen. Auch denke ich, dass ich die einzelnen Formen hin und wieder für kleine und winzige Törtchen benutzen werden.
Leider sind die Formen viel zu niedrig für meinen Geschmack. Ich mag etwas höhere Torten lieber, dafür muss ich aber die Form 1,5-2x befüllen. Eine Höhe von 6-8cm wäre für mich perfekt. Wenn man dann doch einen flacheren Kuchen möchte, kann man ja immer noch weniger Teig in die Form geben. Besonders ärgerlich ist es, dass die kleinste Form etwas höher ist. Unten zwei flache und oben eine hohe Torte sieht in meinen Augen ganz komisch aus…
Die Formen sind aus strahlend weißem Silikon, das sich recht dick und stabil anfühlt. Manche Silikonformen sind ja derartig labrig und dünn, dass man sie kaum in befülltem Zustand hochheben kann. Das ist hier wirklich anders! Zur Stabilität trägt auch der eckige Rahmen bei. Ob das Weiß allerdings nach mehrmaligem Benutzen noch so strahlend bleibt, wage ich zu bezweifeln. Aber das wird sich mit der Zeit zeigen.
Rezeptheft & Backen
Bei den Formen lag ein kleines Rezeptheft dabei. Natürlich habe ich mir die 3 Rezepte gleich mal durchgeschaut. Es handelt sich zum einen um einen Schokorührteig, zum anderen um Varianten ähnlich des Wunderrezeptes. Ein Übersetzungsfehler ist mir aufgefallen: Im Deutschen sagt man Backpulver statt Backhefe (Dabei handelt es sich vermutlich um eine zu wörtliche Übersetzung, weil im Italienischen die Begriffe für Backpulver und Hefe sehr ähnlich sind). Ansonsten sind die Rezepte knapp beschrieben, hören sich aber vernünftig an.
Alle Rezepte werden als dekorierte Torten präsentiert, deswegen gibt es auch Rezepte für (amerikanische) Buttercreme und Macarons. Die Anleitungen zur Dekoration der Torten sind mit vielen Bildern versehen und für so ein dünnes Heftchen recht gut beschrieben. Ein ausführliches Dekorationsbuch darf man natürlich nicht erwarten. Neben zwei runden Torten wird auch eine eckige Torte gezeigt. So habe ich gesehen, dass es auch eckige Wondercake-Formen gibt. Das hat mich ja gleich ein bisschen in Versuchung geführt 😉
Ich wollte für diese Torte einen leichten Kuchen, deswegen habe ich dieses Schokobiskuit-Rezept verwendet. Damit die Torte nicht so flach wird, habe ich die 1,5x Menge gemacht. Zum Ausgleich zu dem leichten Biskuit wurde die Torte dann mit dreierlei Buttercreme, nämlich Waldfrucht, Vanille und Weihnachtsschoki, gefüllt. Die Rezepte mit den passenden Mengenangaben und Bilder vom Anschnitt findet ihr ganz am Ende des Artikels. Im Prinzip benötigt man für die Wondercake-Form aber die gleiche Menge Teig wie für eine normale Springform mit 24cm Durchmesser.
Jedenfalls habe ich die Formen wie empfohlen vor dem ersten Backen gespült und dann ganz leicht eingefettet. Das soll später nicht mehr nötig sein. Gebacken habe ich den Biskuit dann bei einer etwas niedrigeren Temperatur (150°) ca. 30min. Der Kuchen ließ sich ganz wunderbar aus der Form lösen. Die kleinen Reste konnten gut mit etwas warmen Seifenwasser entfernt werden, praktischerweise sind die Formen auch spülmaschinengeeignet. Der Biskuit ist schön aufgegangen und ist bestimmt genauso gut wie in meinen anderen Formen geworden.
Als wirklich genial hat sich der eckige Rahmen erwiesen. Der Biskuit ist nur mit einer geringen Kuppelbildung aufgegangen. Dadurch musste ich den Tortenboden kaum begradigen. Gerade bei kleinen Formen ist das sehr hilfreich – sonst schneidet man gefühlt die Hälfte weg. Natürlich kann man eine Form auch nach dieser Methode isolieren, das funktioniert aber nicht immer und macht mehr Arbeit. Ich denke, Rührteig und das Wunderrezept geht noch gleichmäßiger auf – zumindest ist das bei der Isoliermethode auch so.
Ausstecher
Die Ausstecher sind aus stabilem Plastik gefertigt und enthalten einen Stempel. Ich habe sie kurz an einem Stück Fondant getestet und war soweit zufrieden. Im Sommer werden sie sicher ausführlicher zur Anwendung kommen!
Dekorieren
So ein niedliches kleines dreistöckiges Törtchen lässt sich ganz wunderbar dekorieren. Gerade für die beiden Mädels, die noch nie mit Blütenpaste und Fondant gearbeitet hatten, war die überschaubare Größe sehr praktisch.
An einem Abend haben wir den Fondant gemacht – für die Torte wird etwa 1kg Fondant benötigt. Ich fand’s super, endlich musste ich mal nicht Puderzucker sieben und dieses klebrige Zeugs verkneten 😉 Und die Mädels haben sich ganz schön gewundert, was ich so für verrücktes Zeugs mache!
Die drei Törtchen wurden mit Zartbitterganache eingestrichen, wir haben wohl etwa eine Portion gebraucht. Bei diesen kleinen Törtchen ist das Einstreichen ein bisschen fummelig, weil die Torten leicht wegrutschen. Auch das Eindecken mit Fondant ist bei kleinen Torten schwieriger wie bei großen, finde ich jedenfalls irgendwie. Aber wir haben das gut geschafft und für die erste Motivtorte ist es wirklich gut geworden! Das blasse Lila zusammen mit dem hellen grün und den weißen Perlen gefällt mir sehr gut.
Dazu haben wir aus Blütenpaste zur Jahreszeit passend weiße Christrosen gemacht. Blüten sind ja gar nicht so einfach, wenn man sie zum ersten Mal macht. Aber ich finde, die Christrosen sind richtig schön geworden! Leider fehlte etwas Zeit zum Trocknen, das hat die Sache zusätzlich erschwert. Die Blüten haben wir dann wasserfallartig an die Seite der Torte gesteckt – fertig ist die Traumtorte in Flieder, Weiß und Grün!
Fazit
Ich finde die Wondercake-Formen von Silikomart im Großen und Ganzen gut. Der Kuchen geht sehr schön gleichmäßig auf und die Größe erlaubt dreistöckige Torten auch für eine kleine Kaffeetafel. Die Handhabung und Reinigung der Formen könnten kaum besser sein.
Allerdings sind die Formen einfach zu niedrig, wenigstens 2cm mehr hätten es schon sein dürfen. Natürlich ergibt die Füllung der Torte auch noch zusätzliche Höhe, aber für ungefüllte Torten stimmen die Proportionen aus meiner Sicht nicht. Ich habe mir damit beholfen, einfach noch einen Boden mehr zu backen. Das finde ich aber sehr umständlich.
Daher werde ich mir die eckige Schwester der Wondercake-Form wohl erstmal nicht kaufen – gerade weil man eckige Kuchen ja auch gut per Hand zuschneiden kann. Da das für runde Torten nicht so gut geht, ist die Wondercake-Form dennoch zu empfehlen.
Ich möchte mich jedenfalls ganz herzlich bei der Firma Silikomart** für die schöne Wondercake-Form** bedanken, die sicherlich noch das eine oder andere Mal Verwendung finden wird!
Rezepte
Biskuit
für eine Wondercake-Form rund
- 6 Eier
- 200g Zucker
- 1 Vanillezucker
- 50g Speisestärke
- 150g Mehl
- 40g Kakao
- 1 TL Backpulver
- Salz
Die Eier trennen, Eiweiß mit Salz und der Hälfte des Zuckers steif schlagen. Die Eigelb mit dem restlichen Zucker cremig rühren. Dann Mehl, Stärke, Kakao und Backpulver mischen und sieben. Die Eigelbcreme unter den Eischnee heben. Die Mehlmischung vorsichtig unterheben. Den Teig in die Form füllen und bei 150° Umluft ca. 30min backen.
Eine ausführlich bebilderte Anleitung für Biskuit findet ihr hier.
Buttercreme
Weihnachtsschoko: oben
- 65ml Milch
- 1 1/4 Tl Stärke
- 1 Tl Lebkuchengewürz
- 1 EL Kakao
- 1,5 EL Honig
- 2 Tl Puderzucker bzw. nach Geschmack
- 1 EL Frischkäse
- 30g Butter
Die Milch mit Kakao, Honig und Lebkuchengewürz verrühren und aufkochen. Die Stärke mit etwas Milch anrühren und in die kochende Milch geben. Alles unter rühren aufkochen lassen. Dann den Pudding in eine kleine Schüssel geben und mit Folie abdecken. Abkühlen lassen.
Die zimmerwarme Butter mit dem Puderzucker aufschlagen. Den Pudding esslöffelweise zugeben, ggf. mit Puderzucker weiter süßen. Zum Schluss ganz kurz den Frischkäse unterziehen.
Waldfrucht: Mitte
- 200g Beerenmischung (TK)
- 2,5 Tl Stärke
- 1 EL Zucker
- 4 El Puderzucker bzw. nach Geschmack
- 1 Tl Himbeergeist
- 2 El Frischkäse
Die Beeren auftauen lassen und fein pürieren. Das Püree durch ein Sieb streichen. Dann 120ml abmessen und zusammen mit dem Zucker aufkochen. Die Stärke mit etwas Wasser anrühren und damit das Püree abbinden. Den Pudding in eine kleine Schale geben und mit Folie bedecken. Abkühlen lassen.
Die Butter mit dem Puderzucker schaumig schlagen. Esslöffelweise den Pudding zugeben, ggf. mit weiterem Puderzucker süßen. Zum Schluss den Frischkäse kurz unterheben.
Vanille: unten
- 250ml Milch
- 20g Stärke
- 1/2 Tl Vanillepaste bzw. nach Geschmack
- 2 EL Zucker
- 125g Butter
Die Milch mit Zucker und Vanille aufkochen. Die Stärke mit etwas Wasser anrühren und damit die Milch abbinden. Den Pudding direkt mit Folie bedecken und abkühlen lassen.
Die Butter aufschlagen und den Pudding esslöffelweise unterrühren. Ggf. mit Puderzucker süßen.
Ausführliche Erläuterungen zur Pudding-Buttercreme und ganz viele Bilder findet ihr hier.
Füllen
Die Tortenböden wieder in die Form setzen. Dann ein großes Messer waagerecht über den Rand der Tortenform führen, so dass die Tortenböden exakt begradigt werden. Dann die Böden wieder entnehmen und jeweils 2-3x waagerecht zerschneiden.
Die Böden mit der Creme füllen und je nach Dekoration weiterverarbeiten.
**Die genannte Produkte wurden mir von Silikomart zum Testen zur Verfügung gestellt. Das hat den Inhalt von diesem Artikel nicht beeinflusst.
huhu, ich würde gerne die Waldfrucht Creme machen, aber hier fehlt die Buttermenge im Rezept.
Und da die beiden anderen Cremes unterschiedlich viel Butter beinhalten,,,wie viel Butter nehme ich hier denn?
LG Tamara
Hi,
leider weiß ich das nicht mehr, das ist schon so lange her. Grundsätzlich kann man für Buttercremes bis 1:2 gehen, also 1 Teil Butter, 2 Teile Fruchtpudding oder eben quasi beliebig mehr Butter. 1:2 ist auch mein normales Verhältnis, weil ich es nicht so sehr buttrig mag. Da noch Frischkäse dazu kommt, würde ich bei 200g Frucht von 150g Butter ausgehen. Du hast aber bestimmt keine Lust zu experimentieren, daher kannst du dich auch gerne an dieses Grundrezept halten https://ofenkieker.de/grundrezepte/cremes-frostings-fullungen/pudding-buttercreme/
Das Prinzip für diese Buttercremes ist nämlich immer sehr ähnlich.
Viele Grüße,
Claudia
Diese Form finde ich auch sehr interessant. Dass sie durch den quadratischen Rahmen quasi ihre eigene „Isoliermethode“ mitbringen, hatte ich fast schon vermutet. 18cm-Kuchen eindecken macht mir nix aus, aber bei kleineren Torten stosse ich dabei auf Probleme. Einmal wollte ich einen umgedrehten Muffin komplett eindecken, weil es in einer Wilton-Anleitung so einfach aussah. Das ging sowas von in die Buex 🙁 Sind die Formen flexibel genug, um sie „zusammenzulegen“? Ich habe fuer meinen Silikonkram einen Korb, wo die Formen nach Gebrauch reingequetscht werden. Nur die Form fuer den Giant Cupcake passt da nicht rein, weil sie zu fest ist und sich nicht quetschen laesst.
liebe Gruesse,
Persis
P.S. Ich habe Deine Mini-Gugel ausprobiert und auf voller Linie versagt *lach* Lag aber bestimmt nicht am Rezept! An dem Tag ging kuechenmaessig naemlich alles schief. Nebenbei auch noch huschhusch-maessig Gugel machen zu wollen, war nicht die beste Idee.
Oh das tut mir Leid mit den Gugl. Aber ich kenn das, an manchen Tagen geht alles schief beim backen – hatte ich neulich bei meinem ersten Stollen-Versuch 🙁 Leider sind Gugl da wirklich nicht gut geeigent, um sein Backglück wiederzufinden. Bei Gelegenheit werd ich mich nochmal dransetzen und das Guglrezept optimieren/vereinfachen, das kann ja nicht sein, dass die kleinen Dinger so viel Arbeit machen!
Zu den Formen: Ja, man kann sie ganz gut knautschen. Ich mache das bei Silikonformen nur nicht, weil ich bei meiner Cupcake-Form seitdem eine bleibende Delle habe (das Material da ist allerdings auch sehr dünn). Über Langzeitfolgen kann ich also nix sagen!
Liebe Grüße,
Claudia
PS: Kleine Kuchen eindecken ist ein Fluch! Ich wollte mal eben zeigen, wie einfach das bei der kleinsten Torte geht – Pustekuchen, furchtbar!!! Wenn ich mir dann das auch noch bei einem Muffin vorstellen….