Semi Naked Cakes sind momentan voll im Trend, passen sie doch so wunderbar zu einer Vintage Hochzeitsfeier. Die rustikal wirkenden Torten sehen einfach aus, für das perfekte Ergebnis, was auch noch lecker schmeckt, gibt es dennoch einiges zu beachten.
Dieser Semi Naked Cake war eine Geburtstagstorte für eine liebe alte Dame. Die obere Etage habe ich mit Oreo-Frischkäsecreme mit Erdbeeren gefüllt, die untere Etage mit Sahne-Schmand-Creme mit Himbeeren und Heidelbeeren, eingestrichen wurde alles mit Vanillebuttercreme. Dekoriert habe ich die Torte mit handgemachten Wafer Paper Blumen. In der Hinsicht war diese Torte ein Experiment, da ich mir nicht ganz sicher war, ob die Blumen auf Buttercreme schön bleiben. Es hat aber wunderbar funktioniert (mehr dazu fast ganz zum Schluss).
Weil Semi Naked Cakes im Moment so beliebt sind, habe ich auch dazu alle meine Tipps und Tricks aufgeschrieben. Als allererstes möchte ich mit dem Namen beginnen. Bei Naked Cakes sieht man die Böden komplett, dazwischen befindet sich die zumeist aufgespritzte Füllung. Bei Semi Naked Cakes ist die Torte mit einer dünnen Schicht Creme bestrichen, durch die die Böden an einzelnen Stellen durchschimmert. Oft werden diese Semi Naked Cakes auch als Naked Cake bezeichnet, was aber nicht zutrifft, da sich Optik und Technik doch deutlich unterscheiden: Oben Semi Naked Cake, unten Naked Cake.
Wichtig für Semi Naked Cakes ist die Wahl geeigneter Füllungen, Böden und einer Creme für außen. Dann muss die Torte stabil gestapelt und passend dekoriert werden.
Inhaltsverzeichnis
Die Grundlage: Böden und Füllung
Grundsätzlich lassen sich alle klassischen Tortenböden auch für Semi Naked Cakes verwenden, also Biskuit, Wunderkuchen und diverse Rührkuchen. Es sollten allerdings für alle Etagen derselbe Kuchen verwendet werden, damit die durchscheinenden Stellen gleich aussehen. Je stabiler der Kuchen ist, desto besser – diese Torte hier ist mit dem sehr weichen Biskuit gemacht. Für zwei oder auch drei Etagen geht das sehr gut. Bei längeren Transportwegen und höheren Torten ist es aber sinnvoll, ggf. den stabileren Wunderkuchen oder sogar Rührkuchen zu verwenden.
Je dicker der Kuchenboden ist, desto mehr Teig kann später durchschimmern. Je dicker die Füllung ist, desto mehr weiße Flächen gibt es später. Hier sollte man sich also vorher überlegen, wie rustikal die Torte sein soll, d.h. ob mehr weiße Flächen oder mehr durchschimmernde Flächen vorhanden sein sollen. Bei dieser Torte waren die Böden ca. 2cm hoch und die Füllung ca. 1,5cm dick. Das finde ich ziemlich optimal, da viel leckere Füllung drin ist, aber dennoch noch viel Boden für den passenden rustikalen Look.
Grundsätzlich empfiehlt es sich die einzelnen Torten bei mehrstöckigen Torten ca. 10cm bis 15cm hoch zu machen. Ich bevorzuge eine Höhe bei 12cm, also 4 Böden und 3 Schichten Füllung, dann lässt sich die Torte noch vernünftig schneiden, ist nicht zu instabil und das Stück Torte passt noch auf einen normalen Teller. Bei höheren Etagen bitte innerhalb der Etage mit Zwischenböden und Stützen arbeiten, siehe unten.
Als Füllung lässt sich im Prinzip jede Tortenfüllung verwenden. Da der Semi Naked Cake von außen dünn mit einer Creme eingestrichen wird, kann man innen beliebige Füllungen auch unterschiedlicher Farben verwenden.
Hinweis: Bei meinen Rezepten stehen jeweils die Mengen dabei und außerdem ist dieser Kuchenumrechner verlinkt. Dort könnt ihr euch die benötigten Mengen für Teig und Füllung jeweils ausrechnen, ganz individuell für eure Torte. Grundlage ist immer das Volumen eines Zylinders und Dreisatz. Bitte fragt mich nicht dazu, ich mache auch nichts anderes, als es mit den genannten Infos auszurechnen!
Die Creme außen
Der Semi Naked Cake wird von außen dünn mit einer Creme eingestrichen. Dazu eignet sich insbesondere eine (meist helle) Buttercreme, da Sahnecremes weniger stabil und nicht so deckend sind und Ganache zu fest wäre. Welche Buttercreme gewählt wird, hängt von euren Vorlieben und der gewünschten Deko ab. Soll es möglichst leicht sein, ist Puddingbuttercreme die beste Wahl. Soll es fondanttauglich oder besonders stabil sein (z.B. wg. Zuckerblumen), ist Swiss Meringue Buttercream gut geeignet. Soll es schokoladig sein, kann (weiße) Schokobuttercreme verwendet werden.
Weiße Buttercreme
Ganz oft taucht die Frage nach einer schneeweißen Buttercreme auf. Jede Buttercreme mit echter Butter ist per se leicht gelblich, weil die Butter darin leicht gelblich ist. Da beisst keine Maus den Faden ab. Wird die Buttercreme gut aufgeschlagen, ist sie allerdings nur minimal gelblich. Damit dies so bleibt, muss die Buttercreme und die Torte später abgeckt werden, sonst gilbt die Buttercreme bei Luftkontakt mit der Zeit nach.
Der leichte Gelbstich einer Buttercreme fällt mit Deko kaum auf, sofern die Torte nicht vor einem reinweißen Hintergrund steht.
Wie kommen aber die Fotos von den Torten mit der schneeweißen Buttercreme zu Stande? In nicht wenigen Fällen ist das schlicht bewusst oder unbewusst getrickst, schließlich stellt die Kamera beim Fotografieren den hellsten Bereich als weiß ein. Das passiert automatisch oder kann auch bewusst manipuliert werden. So sieht, ohne reinweißen Hintergrund, die leicht gelbliche Torte schnell weiß aus. Insofern auch Vorsicht bei Rezeptbildern mit weißer Buttercreme. Auf meinen Fotos seht ihr recht gut, dass die Buttercreme hier zwar schon schön hell ist, aber nicht so weiß wie der Tortenständer. Aber es gibt auch Möglichkeiten, die Buttercreme tatsächlich weiß(er) zu bekommen:
- Eine helle Butter verwenden – die gute irische Butter ist meist relativ gelb, italienische Büffelbutter soll sehr hell sein. Aber auch sonst gibt es Unterschiede in der Butterfarbe.
- Titandioxid (weiße Lebensmittelfarbe)* zur Buttercreme zum Schluss dazu geben – man braucht davon relativ viel, kann Cremes (und auch Marzipan, weiße Modellierschokolade) damit aber deutlich aufhellen.
- Eine Spur Lila hinzugeben – ganz wenig Lila neutralisiert den Gelbstich hin zu einem minimalen Grau, was aber weniger auffällt. Besonders effektiv ist es, zusätzlich Titandioxid zu verwenden.
- Die Butter ganz oder teilweise durch Palmin ersetzen – dadurch wird die Buttercreme schneeweiß, allerdings auch eher weicher und geschmacklich anders. Nicht jeder mag das „fettigere“ Mundgefühl und den neutraleren Geschmack von Palmin.
Zu guter Letzt: Überlegt euch, ob die Buttercreme wirklich weiß sein muss. Im Normalfall fällt das überhaupt nicht auf, wenn sie leicht gelblich aussieht. Ich persönlich finde auch, dass diese richtig weißen Torten eher unnatürlich aussehen und störe mich überhaupt nicht an dem leichten Cremeton einer echten, leckeren Buttercreme ohne irgendwelche Farbzusätze.
Vorgehen und Stapeln
Als erstes werden die Kuchen in der gewünschten Größe gebacken – ich empfehle, die Etagen jeweils ca. 5-8cm größer zu backen (also z.B. 15-20-25). Informationen zum Ausrechnen der Portionen findet ihr hier. Die Kuchen nach Möglichkeit über Nacht eingewickelt in Folie in den Kühlschrank stellen, da diese dann weniger krümeln (Normalerweise sollte kein ungefüllter Kuchen in den Kühlschrank, da dieser dort wie Brot schneller altbacken wird. Hier machen wir eine Ausnahme).
Am nächsten Tag werden die Kuchen in gleichmäßig dicke Böden geschnitten, ich benutze dazu gerne den Tortenblitz*, ein Messer mit Abstandshaltern an den Seiten. Da man ja später die Kruste der Kuchen durchschimmern sieht, sollte diese möglichst intakt bleiben. Also Vorsicht beim Lösen aus der Form und beim Schneiden!
Damit die Torte später stabil gestapelt werden kann, ist unter jeder Torte ein passendes dünnes Cake Board*. Dieses sollte ca. 1cm kleiner als die Torte sein, damit es später nicht zusehen ist. Die meisten Cake Boards lassen sich mit einer guten Schere zuschneiden. Sie sind übrigens meist nur einseitig mit Folie beschichtet, aber sie weichen dennoch nicht durch.
Das Cake Board also als erstes auf den Drehteller* legen, dann ca. 1- 2 TL Creme darauf verteilen und so den ersten Boden festkleben. Dieser sollte der oberste Boden vom Kuchen sein.
Dann einen Tortenring* um die Torte spannen, diese gibt es bei Tortenrahmen by Benni auch in individuellen Größen oder von Lares als extrahoher Tortenring*. Der Ring ist wichtig für die Stabilität und hilft, dass die Torte wirklich gerade wird. Wer mag, kann auch zusätzlich Tortenrandfolie verwenden und diese innen in den Ring legen. Dadurch löst sich der Ring später einfach von der Torte und die Torte wird besonders glatt. Ich persönlich verzichte darauf, da das bei dieser Art von Torten nicht so wichtig ist und ich versuche unnötigen Müll zu vermeiden.
Buttercreme in einen Einmalspritzbeutel* füllen und vorne eine große Ecke abschneiden. Die Buttercreme in 1-2 Lagen außen auf den Boden spritzen. Durch diese Buttercremeringe schimmert später keine Füllung außen durch.
Die Füllung in den Ring aus Buttercreme streichen. Dann den nächsten Boden auflegen und so fortfahren. Als letzten Boden den untersten Boden umgedreht verwenden, damit die Torte oben eine feste Oberfläche hat. Die Torte nun je nach Füllung für 1h – 6h oder über Nacht kalt stellen, damit die Füllung fest wird und die Torte gut durchkühlt.
Den Ring vorsichtig lösen, dazu vorher mit einem langen Messer einmal zwischen Torte und Ring entlang schneiden (das entfällt bei der Verwendung von Tortenrandfolie).
Nun wird die Buttercreme außen mit einer Winkelpalette* aufgetragen. Um möglichst wenig Krümel mit in die Buttercreme zu mischen, sollte gleich eine großzügige Menge aufgetragen werden, so dass immer reichlich Creme zwischen Palette und Kuchen ist.
Anschließend zieht man die Torte ab, bis der Kuchen anfängt durchzuschimmern – näheres zu Werkzeugen und Techniken findet ihr hier in meiner großen Anleitung zum Einstreichen von Torten. Ich empfehle euch, langsam vorzugehen, sonst sieht die Torte schnell zu rustikal aus. Wenn einem das Ergebnis nicht gefällt, kann man aber auch jederzeit mehr Buttercreme auftragen und erneut abziehen. Die gebrauchte Buttercreme immer in einer extra Schale sammeln, um Krümel in der Creme zu vermeiden.
Zum Schluss kann man kleine Löcher mit einer kleinen Winkelpalette auffüllen und glätten. Dabei kann man auch störende Krümel mit einer Nadel entfernen oder zu stark durchschimmernde Böden mit etwas mehr Creme abdecken – so lange, bis man irgendwann den perfekt unperfekten Look erreicht hat.
Für ein etwas geplanteres Vorgehen streicht man die Torte zunächst großzügig mit Buttercreme ein. Danach entfernt man gezielt mit einer Winkelpalette die Creme an den gewünschten Stellen, z.B. abwechselnd links und rechts.
Anschließend zieht man die Creme ab, so dass die Torte wieder einigermaßen glatt ist.
Zum Schluss werden die Übergänge mit einer kleinen Palette nachgearbeitet. Auf diese Weise kann einigermaßen gesteuert werden, wo der Kuchen durchschimmert und wo nicht. Letztlich ist dies aber auch immer ein wenig dem Zufall überlassen. Insgesamt sollte man für einen Semi Naked Cake reichlich Buttercreme einplanen. Ich habe für diese Torte mit 20 und 15cm Durchmesser, jeweils gut 12cm und 10cm hoch Buttercreme von 500g Butter gebraucht.
Die Torte sollte nun wieder für mind. 1h gekühlt werden, damit die Buttercreme fest wird. Anschließend wird sie gestapelt und dekoriert. Ein gutes Kühlen der Füllung und der Buttercreme gibt Stabilität und verhindert zusammen mit vorsichtigem Transport Risse in der Buttercreme.
Die unterste Etage mit etwas Buttercreme auf die Tortenplatte (hier Tortenplatte von Birkmann*) kleben. Dann dicke Trinkhalme oder besser professionelle Tortendübel* in die Torte stecken, markieren und alle gleich hoch auf Höhe der Torte abschneiden. Anschließend die zweite Torte darauf setzen und die Nähte an den unteren Rändern mit Buttercreme verstreichend. Mehr Infos zu verschiedenen Stapelmethoden gibt es hier.
Wichtig ist bei diesem Semi Naked Cakes, dass die Torte stabil stapelt wird. Interne Stützen und Cake Boards als Zwischenböden sind daher Pflicht. Außerdem ist es total wichtig, dass die Tortenstützen alle auf die gleiche Länge abgeschnitten werden und die Torten wirklich eben gefüllt wurden. Ich habe, leider für diese Torte zu spät, sehr schöne professionelle Tortendübel* entdeckt, die zusätzlich zu den Stäben so kleine Teller haben. Diese werden auf die Stäbe gesteckt und verteilen einerseits das Gewicht besonders gut, andererseits gleichen sie etwas schief abgeschnittene Stützen aus. Dabei sind sie selbst schön schmal, so dass sie keine zu großen Löcher in der Torte hinterlassen.
Semi Naked Cakes dekorieren
Echte Blumen
Sehr gerne werden Semi Naked Cakes mit echten Blumen dekoriert. Dazu gibt es aber einiges zu beachten:
- Die Blumen sollten ungespritzt sein – leider ist das nicht einfach zu bekommen, daher bleiben oft nur Blumen aus dem eigenen Garten. Es gibt zwar einige, die meinen, dass die gespritzten Blumen so angeordnet werden können, dass sie die Torte nicht berühren. Für einige Konstruktionen mag das funktionieren, bedenkt aber immer, dass die Blumen beim Transport wippen oder beim Anschneiden in die Creme gedrückt werden. Auch „nur ganz kurz draufgelegt“ ist kein guter Schutz. In jedem Fall haben giftige Insektizide und Pestizide nichts auf einer Torte verloren! Die Gesundheit geht hier vor!
- Die Blumen sollten ungiftig sein. Efeu und Pfingsrosen sind beispielsweise hübsch, aber leider giftig. Auch viele andere Blumen wie z.B. Schleierkraut sind in größeren Mengen giftig. Informiert euch vorher!
- Einige Blumen oder Kräuter geben einen starken Eigengeschmack ab, z.B. Lavendel oder Minze. Das sollte zur Torte passen.
- Denkt an Allergiker! Blumen mit rieselnden Pollen sind für Heuschnupfen-Geplagte nichts, was auf die Torte sollte.
- Blumen vorsichtig waschen und trocknen, damit keine ungebetenen Gäste später über die Torte laufen.
- Grundsätzlich werden die Stiele der Blumen nie direkt in die Torte gesteckt, sondern immer in Reagenzgläser oder Posy Picks. Diese können ggf. mit feuchtem Küchenpapier gefüllt werden, um die Blumen länger frisch zu halten. Trinkhalme reichen bei echten Blumen nicht aus, da diese unten offen sind. Ebenso reicht es nicht aus, die Stiele in Frischhaltefolie zu wickeln, da das nicht absolut dicht ist. Von einer Versiegelung mit Safety Seal* oder Schokolade würde ich bei den leicht feuchten Stielen eher abraten.
- Blumen welken, gerade ohne Wasser, auch wenn dies durch Kühlung verzögert wird. Je nach Sorte muss die Torte also ggf. erst kurz vorher dekoriert werden. Dies am besten mit dem Floristen besprechen.
Ich persönlich bin sehr vorsichtig mit echten Blumen auf einer Torte, gerade bei einer Cremetorte, und finde so einige Torten im Internet sehr fahrlässig. Daher ist dieser Semi Naked Cake auch mit Blumen aus Wafer Paper dekoriert. Auch Blumen aus Blütenpaste eignen sich bestens, hier findet ihr verschiedene Tutorials. Semi Naked Cakes lassen sich auch wunderbar mit frischem Obst dekorieren, es müssen nicht immer genau die Blumen sein, die als Tischdeko oder im Brautstrauss verwendet wurden, um eine schöne Torte zu zaubern.
Bei Blumen aus Blütenpaste oder Wafer Paper wird an die gewünschte Stelle ein mit Fondant unten verschlossener Trinkhalm gesteckt. In diesen wird dann die Blume gesteckt. Damit der Draht nicht wackelt, kann der Trinkhalm mit weiterem Fondant gefüllt werden. So kommt der Draht nicht mit der Torte in Berührung. Alternativ kann der Draht in Safety Seal* getaucht und so lebensmittelecht versiegelt werden.
Wafer Paper und Buttercreme
Wafer Paper ist extrem feuchtigkeitsempfindlich. Ich habe beim Herstellen der Blumen darauf geachtet, keine Feuchthaltemittel wie Glycerin oder Propylenglykol (enthalten in vielen Farben und sogenannten Wafer Paper Conditioners) zu verwenden, sondern nur Alkohol, wenig Wasser und Puderfarben. Außerdem habe ich die Gestecke von unten mit Kakaobutter besprüht, um eine zusätzliche Schutzschicht zu erzeugen. So haben die Blumen mehrere Stunden auch bei feuchtem Sommerwetter auf der Buttercremetorte (fondanttaugliche Buttercreme) überstanden. Die Blumen habe ich allerdings aus Angst vor Kondenswasser nicht mit in den Kühlschrank gegeben sondern erst dekoriert, nachdem ich die Torte zum Präsentieren aus dem Kühlschrank geholt hatte und sie sich für ca. 15-20min akklimatisieren konnte. Eine Testblume zuvor hat über 3 Tage mit Wechsel aus dem Kühlschrank und wieder raus durchgehalten, vielleicht hätte man auch nicht so vorsichtig sein müssen.
Blütenpaste und Buttercreme
Für Blumen und andere Deko aus Blütenpaste und Fondant muss die Buttercreme fondanttauglich sein. Sehr filigrane Dekorationen würde ich nicht mit in den Kühlschrank geben, da durch das Kondenswasser beim Rausnehmen (!) feine Klebestellen oder Verbindungen kaputt gehen könnten. Andere Dekorationen können aber problemlos mit in den Kühlschrank.
Lagerung. Haltbarkeit und Transport
Ein Semi Naked Cake hält sich grundsätzlich so lange, wie die verwendeten Cremes. Bei meinen Rezepten steht die Haltbarkeit immer dabei. Grundsätzlich halten sich die meisten Cremes problemlos 3-4 Tage, einzig mit frischen, ungekochten Früchten und rohem Eiweiß muss man vorsichtig sein. Beides ist für eine Hochzeitstorte mit viel Vorbereitungszeit nicht ideal.
Die Torte muss grundsätzlich gekühlt werden und sollte möglichst abgedeckt werden. Das ist zum einen hygienischer (man wundert sich, was alles so an Schimmel und Bakterien in der Luft herumfliegen) und zum anderen verhindert es, dass die Buttercreme gelblich wird (das passiert nämlich, wenn Luft daran kommt). Am sinnvollsten ist es, die Torte zunächst ohne Abdeckung gut durchzukühlen und dann mit Frischhaltefolie abzudecken. So hinterlässt die Folie keine Spuren.
Für den optimalen Geschmack und Konsistenz empfiehlt es sich aber, die Torte vor dem Servieren ca. 1h auf Zimmertemperatur kommen zu lassen. Cremetorten stundenlang auf einem Buffet ohne Kühlmöglichkeit im Sommer zu präsentieren wird mit keiner Creme funktionieren, da die Cremes schmelzen und auch die Haltbarkeit nicht mehr gegeben ist. Das normale Servieren und Anschneiden ist allerdings kein Problem. Die Torte kann dann auch z.B. 3h bei Zimmertemperatur stehen, bis jeder ein Stück hat.
Zum Transport sollte die Torte mit Kühlpacks in einer Styroporbox* transportiert werden. Diese Styroporkisten halten die Temperatur sehr gut, so dass auch Fahrten über mehrere Stunden möglich sind. Je nach Transportstrecke ist es ggf. empfehlenswert, die Torte erst vor Ort zu stapeln.
Verwendete Hilfsmittel
Diese nützlichen Hilfsmittel habe ich für die Torte verwendet – natürlich sind das nur Tipps, selbstverständlich lassen sich auch andere Dinge verwenden. Aber vielleicht findet ihr das eine oder andere ja praktisch 😉
- extrahohe Backform von PME*
- Tortenblitz* – Messer mit Abstandshaltern zum Teilen von Tortenböden
- Drehteller*
- Tortenring* mit 10cm Höhe
- Tortenring* mit 20cm Höhe
- Winkelpalette groß*
- Einmalspritzbeutel*
- professionelle Tortendübel*
- Cake Board*
- Styroporbox*
- Safety Seal*
- Tortenplatte von Birkmann*
Hallo, super Rezepte erstmal 😍 Ich mache meine Hochzeitstorte dank dir selbst. Es ist alles vorbereitet und die Böden werden heute gefüllt und gestapelt. Eine Frage habe ich noch: stellst du die übrige Buttercreme für den Rand dann in dann auch in den Kühlschrank der erst am nächsten Tag die Torte eindecken soll? Habe Angst das die Creme dann zu hart wird?! Liebe Grüße und danke für deine Antwort 😊
Einfach ein paar Sekunden in die Mikrowelle oder 1-3h bei Zimmertemperatur stehen lassen und dann aufschlagen. In jedem Fall muss die Creme über Nacht in den Kühlschrank, allein schon aus Haltbarkeitsgründen.