Ich muss ja zugeben, dass ich was für technische Spielereien übrig habe. So habe ich mir vor etwa einem Jahr ein iPad gekauft, hauptsächlich als mobiles Gerät für die Uni, muss ich zu meiner Verteidigung sagen. Aber natürlich sind mit der Zeit ganz viele verschiedene Apps dazugekommen, unter anderem auch im Bereich Kochen und Backen. Einige dieser Apps möchte ich hier nach und nach vorstellen. Anfangen möchte ich mit der von mir am meisten genutzten App Cookbook+. Mit dieser App verwalte ich meine Rezepte. Außerdem kann man einen Wochenplan der Gerichte anlegen und daraus eine Einkaufsliste erstellen.
UPDATE (7.4.2014): Die App ist anscheinend weiterhin bei iTunes verfügbar, wird aber anscheinend nicht mehr weiterentwickelt. Die Website der Entwickler ist nicht mehr verfügbar.
Mögen jetzt auch einige kritisch die Nase rümpfen, ich jedenfalls kann mir das iPad aus der Küche gar nicht mehr wegdenken. Endlich kann ich Veränderungen an den Rezepten sofort eintragen, ohne ein Buch mit zu vielen Anmerkungen zu zerstören. Zu kritischen Schritten kann ich leicht Bilder einfügen, um mich später besser erinnern zu können. Nicht zu letzt hilft der Wochenplan sehr, um den Einkauf effektiv zu planen.
Nebenbei bemerkt, das iPad ist bisher nicht zu Schaden gekommen. Wenn ich mit viel Flüssigkeit und großem Chaos arbeite, stecke ich es in einen Gefrierbeutel. Damit ist es geschützt und kann immer noch bedient werden. Normalerweise steht das iPad aber einfach so auf meiner (kleinen) Arbeitsfläche. Selbst wenn auf den Bildschirm etwas Mehl oder Wasser kommt, kann man es einfach abwischen und gut ist. Man denke da an vollgesiffte Kochbücher… Wenn ich mal nicht weiter weiß, kann ich schnell im Internet suchen. Oder wenn viel gerührt, geknetet oder geformt werden muss, schaue ich auch schon mal ein Video nebenbei an.
Hauptbildschirm
Der Hauptbildschirm der App Cookbook+ zeigt an der linken Seite ein schmales Menü mit verschiedenen Symbolen. Der größte Teil des Bildschirms wird von den Rezeptbildern eingenommen. Diese sind in 5×3 Kacheln angeordnet und alphabetisch sortiert. Über das Menü kann man:
- ein Rezept hinzu fügen
- alle Rezepte anzeigen
- die Rezepte einer bestimmten Kategorie anzeigen oder ein Rezept suchen
- die Favoriten aufrufen
- den Wochenplan aufrufen
- die Einkaufsliste anzeigen
- weitere Optionen wie z.B. Backups anzeigen
Rezept ansehen
Tippt man auf ein Rezeptbild, wird der entsprechende Eintrag geöffnet. In der linken Spalte sind die Zutaten aufgeführt, rechts befindet sich der Rezepttext. Dieser ist in nummerierte Schritte gegliedert. Tippt man einen Schritt an, wird dieser durch einen kleinen Pfeil markiert. So weiß man bei langen Rezepten immer, wo man ist.
Gibt es zu den Zubereitungsschritten ein Bild, ist dieses als Miniaturbild an der rechten Seite dargestellt. Durch Antippen lässt es sich vergrößern.
In der rechten oberen Ecke befindet sich ein Symbol, mit dem das Rezept bearbeitet werden kann. Dazu später mehr.
Es sei angemerkt, dass die App einige eigene Rezepte mitliefert, z.B. Apple Pie, Pesto, Double Chocolate Chip Muffins, Graham Crackers, Vanilla Extract und noch viele mehr. Diese sind auf englisch, aber im allgemeinen gut verständlich und ausführlich erklärt.
Das Layout ist sehr übersichtlich und ansprechend gestaltet. Die Schrift ist ausreichend groß um auch aus etwas Entfernung den Text bequem lesen zu können. Wer möchte, kann außerdem die Zutaten ausblenden, so dass mehr Raum für die Zubereitungsschritte bleibt.
Eingabe neuer Rezepte
Gibt man ein neues Rezept ein, legt man dafür zunächst einen Namen fest. Dann wählt man eine Kategorie nach Mahlzeiten, also z.B. Snacks, Frühstück oder Hauptgerichte. Voreingestellt sind entsprechende Kategorien auf englisch, allerdings lassen sich leicht eigene deutsche Kategorien hinzufügen. Leider muss man sich für eine Kategorie entscheiden und kann nicht einem Rezept mehrere Kategorien zuweisen.
Ist dies erledigt, gelangt man auf den Eingabebildschirm. Hier kann man auf der linken Seite verschiedene Angaben zum Rezept machen:
- Title: der Titel des Rezepts kann geändert werden
- Description: freier Text
- Source: Quellenangaben
- Course: die bereits eingetragene Kategorie kann hier gewechselt werden
- Cuisine: Angaben zum Herkunftsland, auch hier können eigene Länder zugefügt werden
- Dish Type: eine weitere Möglichkeit, die Rezepte zu kategorisieren, z.B. nach preiswert, festliches, Dekoration o.ä.
- Prep time: Angaben zur Zubereitungszeit
- Ingredients: Tippt man darauf, erscheint ein entsprechenden Menü. Hier kann man Zutaten eingeben oder aus einer Liste auswählen. Leider kann man diese Liste nicht verändern, um z.B. Rechtschreibfehler zu korrigieren. Außerdem kann man über ein Rad die Menge der Zutat einstellen. Neben ganzen Zahlen sind auch Brüche vorgegeben. Das Einstellen der Menge über das Rad gestaltet sich bei 450g etwas mühsehlig… Zusätzlich kann man die Einheit auswählen, entweder im metrischen oder in englischen Maßen. Auch hier ist das Eingeben eigener Einheiten möglich, leider werden diese nicht gespeichert.
- Related Content: Hier kann man z.B. auf passende Füllungen oder Beilagen verweisen. Diese Verknüpfungen sind wirklich praktisch!
Der Hauptteil des Bildschirms ist für die Eingabe der Zubereitungsschritte reserviert. Es ist möglich, nachträglich Schritte einzufügen. Außerdem kann man ein Bild für das Rezept und für jeden Zubereitungsschritt erstellen. Dazu kann man entweder die Kamera des iPads nutzen oder auf bereits gespeicherte Bilder zugreifen.
Außerdem ist es möglich, von bestimmten Internetseiten die Rezepte direkt zu importieren. Zu diesen Internetseiten gehören Allrecipes, Betty Crocker, Epicurious, Food Network und Martha Stewart. Da diese Rezepte auf Englisch sind und ich keine Lust habe, die Mengenangaben umzurechnen und die Zutaten bzw. Zubereitungsschritte zu übersetzten, nutze ich diese Importfunktion nicht.
Weitere Funktionen
Man kann bestimmte Rezepte auswählen, um sie dem Wochenplan hinzuzufügen. Dort kann man sich eine Vorschau des Rezeptes anzeigen lassen und ein Datum eingeben. Dies wird dann mit dem iPad-Kalender synchronisiert. Außerdem kann man auswählen, welche Zutaten in der Einkaufsliste angezeigt werden sollen. Um das Essen einer Woche zu planen, ist dieses Feature sehr nett. Allerdings nutze ich die Einkaufsliste nicht, aber dazu ein andern Mal mehr.
Kritik und Alternativen
Einige Punkte stören mich wirklich an der App: Ein Rezept kann per Mail verschickt werden. Leider werden dabei selbst eingegeben Mengenangaben nicht mit exportiert. Sehr schade. Außerdem kann zwar ein einzelner Zubereitungsschritt gelöscht werden, nicht jedoch ein komplettes Rezept. Etwas nervig ist zudem, dass die Mengenangaben nicht auf bestimmte Personenzahl hoch- bzw. runtergerechnet werden können. Eine Angabemöglichkeit für Portionszahl fehlt komplett, deswegen schreibe ich diese für mich wichtige Angabe in die Beschreibung des Rezepts. Das hat für mich aber nur Notlösungscharakter. Desweiteren fehlt eine Angabemöglichkeit für Kalorien oder Preis, hier bleibt wieder nur die Möglichkeit, diese Informationen in die Beschreibung einzutragen.
Eine Alternative ist die App Paprika Recipe Manager. Hier werden sehr viele (und auch deutsche Internetseiten) zum Rezeptimport angeboten. Außerdem gibt es einen integrierten Browser, mit dem sich per Copy & Paste sehr bequem Rezepte beliebiger Internetseiten importieren lassen. Es gibt zahlreiche Angabemöglichkeiten bei den Rezepten, u.a. Schwierigkeitsgrad, Kalorien, Personenzahl. Die Mengenangaben lassen sich hoch- bzw. runterskalieren, ein echter Vorteil gegenüber Cookbook+. Die App unterstüzt außerdem Deutsch, beinhaltet ebenfalls einen Wochenplan und eine Einkaufsliste. Für einige ist vielleicht interessant, dass es auch eine iPhone und eine Mac Version gibt. Leider finde ich das Layout der App nicht so gelungen. Die Darstellung der Rezepte als Bilder finde ich bei Cookbook+ sehr inspirierend und auch die größere und einfacher strukturierte Rezeptansicht finde ich schöner. Die Bedienung ist bei Cookbook+ eher übersichtlicher, weil der Bildschirm nicht mit so vielen Funktionen überladen ist. Deswegen habe ich mich letztlich für Cookbook+ entschieden.
Fazit
Ich finde die App sehr übersichtlich und zur Rezeptverwaltung wunderbar geeignet. Anstelle eines riesigen Zettelwusts oder Kochbuchstapeln ist diese hübsch gemachte App eine echte Alternative. Verbesserungswünsche gibt es natürlich immer, aber man kann mit dieser App so schon sehr gut arbeiten.
UPDATE: Mittlerweile scheint die App nicht mehr verbessert zu werden. Weil die App Paprika inzwischen mehr sinnvolle Funktionen bietet, bin ich zu dieser App gewechselt. Deswegen gebe ich für Cookbook+ auch nur 3 Sterne.
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