Herbstzeit ist Kürbiszeit – mittlerweile tummeln sich total viele Kürbisrezepte auf meinem Blog, aber eine Pumpkin Cheesecake fehlt noch. Das habe ich also nun nachgeholt.
Ich muss sagen, ich bin bei diesem Pumpkin Cheesecake ein wenig unschlüssig. Ich muss dazu sagen, dass ich Apfelkuchen überhaupt so gar nicht mag. Gekochte oder gebackene Äpfel sind mir in jeder Form ein Graus, insbesondere in der Kombination mit Zimt. Was hat nun Apfelkuchen mit Pumpkin Cheesecake zu tun? Äpfel sind da jedenfalls nicht drin. Trotzdem, beim ersten Probieren hat mich der leicht säuerliche Geschmack vom Cheesecake zusammen mit dem Zimt und den Gewürzen heftig an Apfelkuchen erinnert. Aber zusammen mit der himmlischen Karamellsauce verschwand dieser Eindruck vollkommen und ein harmonisch süß-würziger, leicht säuerlicher Gesamteindruck entstand. Glück gehabt 😉
Trotzdem würde ich mal sagen, dass dieser Cheesecake nicht unbedingt für jeden was ist. Man muss schon Zimt in Kombination mit dem frisch-säuerlichen Frischkäse mögen. Wer aber weihnachtliche Gewürze in jeder Form liebt und auch gerne mal etwas ungewöhnlichere Kombinationen ausprobiert, für den ist das bestimmt genau das richtige.
Und alle anderen schlemmen einfach in der Karamellsauce. Ich meine, mit Karamell wird sowieso alles besser. Die Sauce gibt dem Kuchen jedenfalls genau die richtige Süße und karamellige Note mit und vervollständigt den Kuchen grandios. Also bloß nicht darauf verzichten, erst dadurch wird der Cheesecake so richtig lecker 🙂 Ich würde die Sauce aber unbedingt separat dazu reichen, so kann sich jeder nach Geschmack mehr oder weniger Karamell gönnen. Ist ja schließlich ziemlich süß, das Zeugs 😉
Eines habe ich noch vergessen, der Kürbis in dem Cheesecake. Kürbis zum Backen klingt für den einen oder anderen vielleicht ungewöhnlich, aber wie diese ganzen Rezepte zeigen, kann man damit wundervolle Dinge anstellen. Hier in diesem Rezept gibt er eine zart goldene Farbe, eine leichte Süße und passt einfach klassisch zu den Gewürzen. Nach Kürbissuppe oder Gemüse schmeckt der Kuchen jedenfalls so gar nicht 😉
Calendar of Ingredients – macht doch auch mit!
Mit dem Kürbis passt der Pumpkin Cheesecake wunderbar zum Monat Oktober des Calendar of Ingredients. Wie jeden Monat haben Yushka (Sugarprincess), Sandra (Sandras Tortenträumereien), Maren (Malu’s Köstlichkeiten), Sarah (Das Knusperstübchen), Nadine (Sweet Pie) und meine Wenigkeit auch im Oktober 3 Zutaten ausgewählt, nach denen ihr Backen und Kochen könnt. Die Rezepte werden diesen Monat bei Sweet Pie eingesammelt – wenn ihr Lust habt, macht doch mit! Dort gibt es am Ende des Monats oder Anfang des nächsten Monats dann eine Zusammenfassung mit allen köstlichen Rezepten zu Kaffee, Kürbis und Schokolade.
Die Sache mit den Rissen im Käsekuchen und dem Wasserbad
Noch was anderes habe ich vergessen. Ich stehe mit Käsekuchen in gewisserweise auf Kriegsfuß, insbesondere mit den sehr dichten, cremigen amerikanischen. Mit diesem Rezept haben wir aber Frieden geschlossen 😉 Der gute alte deutsche Käsekuchen war nie ein Problem für mich, von gerissenen Käsekuchen hatte ich nie was gehört. Ist mir nie passiert, vielleicht, weil ich den richtig klassischen deutschen Käsekuchen auch gar nicht so mag und daher nur ganz selten mal backe.
Dann habe ich die amerikanischen, cremigen Cheesecakes mit Frischkäse für mich entdeckt und war begeistert. Mit einem Mal wurde ich aber an das berüchtigte Problem der Risse im Käsekuchen erinnert. Es wird zumeist empfohlen, den Cheesecake im Wasserbad zu backen. Beim ersten Cheesecake habe ich mich geweigert, solche Spielereien mache ich nur ungern. Es gab natürlich prompt Risse. Beim nächsten Cheesecake habe ich also brav die Springform in Alufolie gewickelt, das ganze in ein Wasserbad gestellt und das Ergebnis war, der Boden war aufgeweicht, Risse hatte ich auch noch. Ist ja eigentlich kein Wunder, da die Springform größer ist wie eine Stück Alufolie breit, kriegt man die Form kaum richtig wasserdicht eingeschlagen.
Dann habe ich mir eine kleine Lakeland PushPan* zugelegt, die zwar einen losen Boden hat, aber dennoch wasserdicht ist. Problem erstmal gelöst – kein aufgeweichter Boden mehr, aber Risse teilweise nach wie vor.
Durch Zufall bin ich aber neulich auf einen genialen Tipp gestoßen. Statt einem Wasserbad wird eine Schüssel mit kochendem Wasser auf den Boden des Backofen gestellt. Das gibt wie beim Wasserbad Feuchtigkeit, birgt aber kein Risiko, dass Wasser in die Springform läuft. Außerdem wird der Kuchen bei geringen 150° gebacken – und was soll ich sagen, zum ersten Mal trotz ganz normaler Springform kein aufgeweichter Boden, keine Risse, kein Stress. Nun werde ich mich bald zum wiederholten Mal an den klassischen New York Cheesecake wagen und euch hoffentlich endlich ein Cheesecake ganz ohne Risse präsentieren.
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Zubereitungszeit | 30 Minuten |
Backzeit | 1 Stunde |
Wartezeit | 12 Stunden |
Portionen |
Portionen
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- 125 g Vollkornbutterkekse
- 60 g geschmolzene Butter
- 1 TL Zimt
- 900 g Frischkäse Bei mir ca. 2/3 Philadelphia Balance und 1/3 Doppelrahmstufe
- 120 g saure Sahne
- 200 g brauner Zucker
- 4 Eier
- 400 g Kürbispüree
- nach Belieben Vanille
- 3 TL Zimt
- 1/2 TL Muskat
- 1/2 TL Ingwer
- 1/4 TL gemahlene Nelken
- 240 g Zucker
- 70 ml Wasser
- 70 g Butter
- 200 ml Sahne
Mengen
Hier kannst du die Stückzahl- bzw. Portionenzahl ändern.
Wenn du das Rezept von einer Backform zu einer anderen umrechnen möchtest, benutze KuUm. Trage dann die um den Faktor korrigierte Portionenzahl unten ein.
Für einen Cheesecake mit 24cm Durchmesser und ca. 4cm Höhe
Zutaten
Boden
Cheesecake
Karamellsauce
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- Die Vollkornkekse fein mahlen, das geht am schnellsten im Blitzhacker. Alternativ die Kekse portionsweise in einen Gefrierbeutel füllen und mit einem Nudelholz bearbeiten.
- Die geschmolzene Butter und den Zimt zu den Bröseln geben. Es sollte eine Mischung entstehen, die an nassen Sand erinnert. Je nach Kekssorte kann es nötig sein, dass etwas mehr Butter hinzugefügt werden muss.
- Die Mischung in eine Springform geben und fest andrücken. Das geht gut mit einem Glas oder etwas anderem mit einem flachen Boden.
- Den Backofen auf 150° Umluft oder 170° Ober/Unterhitze vorheizen.
- Den Frischkäse auf langsamer Stufe glatt rühren. Nacheinander die saure Sahne, die Eier und das Kürbispürree hinzufügen. Es soll nur eine glatte Masse entstehen, aber keine Luft in die Masse geschlagen werden, sonst reisst der Käsekuchen beim Backen.
- Zucker und Gewürze mischen. Ebenfalls unter die Frischkäsemasse rühren.
- Die Cheesecake-Masse auf den vorbereiteten Boden gießen. Etwa 10 Minuten ruhen lassen, dann 2-3mal kräftig auf die Arbeitsfläche schlagen. So werden Luftblasen verhindert.
- Eine Backform mit ca. 1l kochendem Wasser füllen, so dass dieses ca. 1-2 fingerhoch steht. Die Backform auf den Boden des Backofens stellen. Die niedrige Ofentemperatur und die Feuchtigkeit durch das Wasser verhindern, dass der Cheesecake Risse bekommt. Den Cheesecake auf der mittleren Schiene ca. 1 Stunde backen. Er sollte noch wabbelig aber im wesentlichen fest sein.
- Den Cheesecake im Backofen auskühlen lassen. Dann über Nacht in den Kühlschrank stellen. Erst durch die Kühlung wird er richtig fest.
- Die Sahne in einem kleinen Topf aufkochen und warm stellen.
- Den Zucker mit dem Wasser in einen mittelgroßen Topf geben und erwärmen. Alles ohne zu rühren köcheln lassen, bis zunächst ein klarer Sirup, dann ein hellbrauner Karamell entsteht. Achtung, die Mischung ist sehr heiß!
- Den Karamell vom Herd ziehen. Die Butter zugeben und darin schmelzen lassen. Achtung, das schäumt etwas.
- Die heiße Sahne langsam unter Rühren zum Karamell gießen. Achtung, das kann ordentlich schäumen! Die Sahne sollte heiß sein, damit sich der Karamell gut darin löst. Der Topf mit dem Karamell sollte einigermaßen groß sein, so dass es nicht überschäumt. So lange rühren, bis eine glatte Soße entstanden ist. Falls nötig, kann die Karamellsoße erneut erwärmt werden, damit sich auch die letzten Karamellklümpchen lösen.
- Die Soße in ein Schraubgefäß füllen und kühl stellen. Vor dem Servieren auf Zimmertemperatur bringen, damit sie wieder dickflüssig wird. Ggf. kurz durchrühren. Dann zum Cheesecake reichen.
So toll und lecker! Vielen Dank für dieses leckere und außergewöhnliche Rezept,wer meint auf die caramelsoße verzichten zu können liegt definitiv falsch,sie ist ein absolutes muß 🙂
Das Rezept ist super genau und es hat alles ganz fantastisch geklappt. Klar,wer die Gewürze nicht mag,brauch diesen Kuchen nicht zu backen für alle anderen eine absolute weiterempfehlung.
Liebe grüße Mareike
Liebe Mareike,
danke für das Feedback 🙂 Karamellsauce ist einfach super, da gebe ich dir völlig recht.
Viele Grüße
Claudia
Liebe Claudia,
dein Cheesecake sieht köstlich und wunderbar fluffig aus!
Schön, dass du in diesem Monat wieder mit dabei bist. 🙂