Johannisbeerstreuseltaler gehören zu meinen absoluten Lieblingen – nur sind sie bei mir komplett in Vergessenheit geraten. Aber nun habe ich sie wieder ausgegraben, ordentlich entstaubt und mich erneut verliebt. Säuerliche, leuchtend rote Johannisbeeren, ein zarter Hefeteig und knusprige Streusel. Mehr braucht es eigentlich nicht zum Glücklichsein.
Dieses Rezept verwendet nicht nur einen Hefeteig, sondern eine Mischung aus Hefeteig und Mürbeteig. Das wird (aus welchen Gründen auch immer), Zwillingsteig genannt. Der Vorteil daran ist, dass der Hefeteig besonders buttrig schmeckt und wunderbar lange saftig bleibt. Normalerweise schmeckt Hefegebäck am nächsten oder gar übernächsten Tag nicht mehr, ist trocken und zäh. Beim Zwillingsteig ist das nicht so, er bleibt einige Tage frisch.
Mein Freund hat die Johannisbeerstreuseltaler ebenfalls probiert und sich wie folgt geäußert: „Die schmecken ja überraschend gut“. Nach einem leicht beleidigten „hä wieso“ meinerseits, hat er ergänzt, dass Streuselkuchen sonst immer so trocken und fad sei und er ja nicht ahnen könne, dass ich das 1000mal besser hinkriege. Nun gut, damit war ich dann besänftigt 😉 Ein bisschen mehr Glaube an meine Backkünste würde ich mir zwar noch wünschen, aber bei meinem mäkeligen Liebsten ist das schon echt ein himmelhohes Riesenkompliment 😉
|
Zubereitungszeit | 180 Minuten |
Backzeit | 30 Minuten |
Wartezeit | 1 Stunde |
Portionen |
Taler
|
- 300 g Mehl
- 50 g Zucker
- 1 Pck. Finesse Zitrone oder geriebene Zitronenschale von 1 Bio-Zitrone
- nach Belieben Vanille
- 1 Prise Salz
- 1 Pck. Trockenhefe
- 125 ml Milch
- 40 g Butter
- 1 Ei
- 250 g Mehl
- 80 g Zucker
- nach Belieben Vanille
- 1 Prise Salz
- 160 g Butter
- 1 Ei
- 350 g Mehl
- 250 g Zucker
- nach Belieben Vanille
- 1 Prise Salz
- 250 g kalte Butter
- 200 g Johannisbeeren
Mengen
Zutaten
Hefeteig
Mürbeteig
Streusel
Belag
|
- Mehl, Zucker, Zitronenschale, Vanille, Salz und Hefe in einer großen Schüssel mischen.
- Die Butter schmelzen. Kalte Milch dazu geben und alles ca. handwarm erwärmen.
- Die warme Milch zur Mehlmischung geben. Sie darf keinesfalls richtig heiß sein, da sonst die Hefe abgetötet wird. Das Ei ebenfalls dazu geben. Dann alles ca. 5-10min zu einem glatten Teig kneten. Der Teig muss sich vom Schüsselrand lösen und blasig wirken, lieber länger kneten als kürzer.
- Den Hefeteig mit einem feuchten Tuch abdecken und an einem warmen Ort ca. 1h gehen lassen, bis sich das Volumen verdoppelt hat.
- In der Zwischenzeit den Mürbeteig zubereiten. Dazu das Mehl mit dem Zucker, der Vanille und dem Salz in einer Schüssel mischen. Die eiskalte Butter in Flocken darauf verteilen. Das Ei hinzufügen.
- Nun alles mit den Händen zügig zu einem glatten Teig kneten. Nicht zu lange kneten, nur eben so lange, bis sich alles verbunden hat. Den Mürbeteig bis zur weiteren Verwendung kühl stellen.
- In der Zwischenzeit die Streusel zubereiten. Dazu Mehl, Zucker, Salz und Vanille in einer Schüssel mischen.
- Die eiskalte Butter in Flocken darauf verteilen. Alles mit den Händen kurz verkneten bzw. mischen, bis eine sandige Masse entsteht. Sie soll sich leicht zu Klumpen zusammendrücken lassen. Nicht zu lange kneten, sonst werden die Streusel hart und trocken. Auch die Streusel bis zur Verwendung kühl stellen.
- Die Johannisbeeren waschen. Mit einer Gabel die Beeren von den Stilen streifen. Verlesen.
- Den Hefeteig durchkneten. Dann grob mit dem Mürbeteig mischen, so dass eine Marmorierung zu sehen bleibt.
- Den Teig in 8 Portionen teilen. Jede Portion zu einer Kugel formen und diese flach drücken.
- Die Johannisbeeren auf den Talern verteilen, dabei einen Rand frei lassen.
- Die Streusel großzügig darauf verteilen, dabei besonders viele Streusel am Rand anpressen. Die Johannisbeeren sollen fast vollständig von Streuseln bedeckt sein.
- Die Taler bei 170° Umluft oder 190° Ober/Unterhitze ca. 25-30min hell golden backen. Dann auf ein Gitter setzen und vollständig auskühlen lassen.
- Wer mag, kann die Johannisbeerstreuseltaler mit Zuckerguss weiter verfeinern. Ich empfinde das bei den vielen buttrigen Streuseln als unnötig und genieße die Taler lieber pur.
Statt Johannisbeeren können auch andere säuerliche Beeren, z.B. Himbeeren, verwendet werden.
Hallo Claudia,
das sieht wirklich lecker aus, aber ich bin gerade nicht sicher ob ich Tomaten auf den Augen habe: Die Zubereitung hört nach der Teigherstellung und dem Verlesen der Johannisbeeren auf. Wie müssen denn nun die Teige zusammengefügt werden? Welche Ofentemperatur? Wie lang müssen sie backen?
Danke und liebe Grüße
Tinka
Liebe Tinka,
da hast du völlig recht, da fehlt ein großer Teil. Ich habe keine Ahnung, warum. Gerade bei dem Rezept bin ich nämlich sicher, dass es mal vollständig war. Anscheinend ist es durch eine technische Umstellung vor einiger Zeit kaputt gegegangen. Ich habe jedenfalls jetzt die fehlenden Infos ergänzt.
viele Grüße,
Claudia
Tolles Rezept mit einer sehr interessanten Mischung. Wenn ich darf werde ich das gerne mal nachbacken. Vielleicht sogar als Füllung von Cake Pops, die ich momentan gerne backen, verwende.
Liebe Paula,
natürlich darfst du das Rezept nachbacken 🙂
Viele liebe Grüße,
Claudia