Vermutlich werden sich jetzt viele von euch fragen, was zum Geier eigentlich Zwillingsteig ist. Bis vor kurzem wusste ich das auch nicht – und wie der Teig zu einem eigentlich total unpassendem Namen gekommen ist, weiß ich auch bis heute nicht.
Jedenfalls besteht Zwillingsteig aus zwei Teigsorten, die eigentlich unterschiedlicher nicht sein können. Der eine mag es warm, der andere kalt. Der eine will lange und liebevoll geknetet werden, der andere am besten nur ganz kurz zusammengerührt. Weich und fluffig auf der einen Seite, kross und dünn aus der anderen. Genau, die Rede ist von Hefeteig und Mürbeteig. Beide Teigsorten werden getrennt zubereitet, müssen jeweils gehen bzw. ruhen und werden dann kurz locker zusammengeknetet. Dabei bleibt quasi eine Marmorierung aus Mürbeteig im Hefeteig. Das Ergebnis ist jedenfalls der beste Hefekuchen, den ich je gegessen habe: Locker, fluffig, saftig, weich und das sogar noch am nächsten Tag. Auch wenn man zwei Teige zubereiten muss, die Mühe lohnt sich wirklich!
Besonders gut kommt der Zwillingsteig bei Obstkuchen, sei es nun als Blechkuchen, Streuselkuchen oder als Schnecke zur Geltung. Ich habe den Zwillingsteig ausgerollt, in Streifen geschnitten und mit Heidelbeerkompott zu Schnecken gewickelt. Diese habe ich dann in einer Springform angeordnet und gebacken, so dass im Anschnitt eine interessante Marmorierung entsteht.
- Die Beeren ggf. waschen und verlesen bzw. auftauen lassen. Dann Beeren, Wasser, Zucker, Vanille und Zitronensaft in einen kleinen Topf geben und aufkochen lassen. Die Beeren einige Minuten köcheln lassen.
- Inzwischen Stärke und etwas Wasser anrühren. Den Topf von der Platte ziehen und die Stärke einrühren. Den Kompott nochmals aufkochen und für 1-2min unter ständigem Rühren eindicken lassen. Den Beerenkompott auskühlen lassen.
- Den Hefeteig und den Mürbeteig wie beschrieben zubereiten und jeweils ruhen bzw. gehen lassen. Den Hefeteig kurz durchkneten und zu einer flachen Scheibe formen. Darauf den Mürbeteig bröseln. Beide Teigsorten kurz zusammenkneten. Der Mürbeteig sollte als feine Marmorierung zu erkennen bleiben.
- Den Teig ca. 0,5cm dick und möglichst rechteckig ausrollen.
- Den Teig Beerenkompott bestreichen, dabei die Ränder freilassen. Nun alles vorsichtig einrollen und anschließend in Stücke (ca. 6cm breit) schneiden. Die Stücke hochkant in eine gefettete Springform stellen.
- Den Kuchen für ca. 50min bei 160° Umluft backen. Am besten lässt man den Kuchen erstmal in der Form etwas auskühlen. Dann kann er problemlos gestürzt werden.
Ich möchte auch mal einen pflaumenkuchen mit zwillingsteig testen. Hefeteig schmeckt mir nur am selben Tag. Wie ist es mit dem zwillingsteig?
Ich möchte auch mal einen pflaumenkuchen mit zwillingsteig testen. Hefeteig schmeckt mir nur am selben Tag. Wie ist es mit dem zwillingsteig?
wie im Artikel steht, ist der Teig auch am nächsten Tag noch lecker.
Das schmeckt sooo lecker!!!!!! Ich habe das Rezept mit Rhabarberkompott probiert, das geht auch sehr gut:)
Bestens 🙂 Das freut mich zu höhren!
Von diesem Teig habe ich noch nie gehört. Klingt aber sehr nachahmungswürdig. Mir gefällt Deine Tortenplatte übrigens sehr gut.