Der Granatapfel gehört zu den Früchten, die ich zwar dem Namen nach kenne, aber die ich dann doch nicht wirklich kenne. Natürlich habe ich schon mal auf den Kernen herumgebissen, die manchmal zur Deko auf Desserts liegen. Aber den wirklichen Geschmack habe ich erst zu schätzen gelernt, als ich einfach mal aus einer spontanen Laune heraus so einen Granatapfel gekauft habe und mehr oder weniger pur gegessen habe.
Da stellte sich natürlich zuerst die Frage, wie man so ein Ding überhaupt auf bekommt. Kurzes googlen half schnell, anscheinend vermeidet man eine große Sauerei am besten, in dem man den Granatapfel unter Wasser auspult. Also habe ich mir eine Schüssel mit Wasser besorgt, den Granatapfel geviertelt und dann geduldig alle Kernchen heraus gelöst. Tatsächlich ging das unter Wasser recht gut, kein Gespritze, Getropfe oder sonst irgendeine Sauerei. Die weißen Häutchen schwimmen dann oben und lassen sich abschöpfen, die Kerne bleiben größtenteils ganz und sinken zu Boden. Gießt man die ganze Geschichte durch ein Sieb, hat man wunderschöne Granatspfelkerne. Sehr lecker in Obstsalaten, zu Quark und Joghurt oder auch einfach mal so. Soll ja sehr gesund sein.
Die Kerne an sich finde ich dann aber doch nicht so prickelnd, daher habe ich mich für diese Tarte entschieden, nur den Saft zu verwenden. Dazu kann man den halbierten Granatapfel einfach mit einer Orangenpresse auspressen. Spritzt zwar etwas, geht aber ganz gut.
Der herbe Saft bildete dann den Guss für meine mit weißer Schokoladencreme gefüllten Tarte. Wirklich einmalig lecker, sage ich euch. Süß, fruchtig, herb alles zusammen. Dazu ein knuspriger Mürbeteigboden und eine wirklich besondere Tarte ist fertig. Schön anzusehen und unglaublich köstlich.
Der April ist nun schon fast zu Ende, aber natürlich gab es auch diesen Monat drei Zutaten für den Calendar of Ingredients. Wer hätte es gedacht, Granatapfel und weiße Schokolade ist dabei, außerdem noch Quark. Die Rezepte sammelt diesen Monat die liebe Yushka von Sugarprincess ein. Ich bin schon total gespannt, was bei diesen tollen Zutaten für köstliche Kreationen entstehen. Vielleicht habt ihr ja noch spontan Lust mitzumachen? Ansonsten kommt bald der Mai und dann gibt es wieder drei tolle Zutaten 🙂 Und dann folgen noch viele weitere Monate in denen entweder von Sugarprincess, Das Knusperstübchen, Malu’s Köstlichkeiten, Sandra’s Tortenträumereien, Sweet Pie oder meiner Wenigkeit die Rezepte einsammelt.
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Zubereitungszeit | 1 Stunde |
Backzeit | 15 Minuten |
Wartezeit | 3 Stunden |
Portionen |
Tartelettes
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- 200 ml Schlagsahne
- 250 g weiße Schokolade
- 250 g Quark 20% Fett
- 1,5 Rezept Mürbeteig
- 3 Granatäpfel
- 50 ml Grenadinen-Sirup
- 1 Pck. Tortenguss
Mengen
Hier kannst du die Stückzahl- bzw. Portionenzahl ändern.
Wenn du das Rezept von einer Backform zu einer anderen umrechnen möchtest, benutze KuUm. Trage dann die um den Faktor korrigierte Portionenzahl unten ein.
Für 6 Tartelettes mit je 10cm Durchmesser oder eine Tarte mit 28cm Durchmesser.
Zutaten
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- Die Schokolade hacken.
- Sahne aufkochen und kochend heiß über die Schokolade gießen. 2-3 Minuten stehen lassen, dann alles mit einem Schneebesen zu einer glatten Ganache verrühren.
- Für die Deko 4 EL Ganache abnehmen und in einem kleinen Schälchen bei Zimmertemperatur stehen lassen. Die restliche Ganache einige Stunden kühl stellen.
- In der Zwischenzeit den Mürbeteig zubereiten und damit 6 Tartelettes-Förmchen auslegen. Den Boden mit einer Gabel einige Male einstechen. Bei 175° Umluft ca. 15min goldbraun backen.
- Die Tartelettes in der Form auskühlen lassen, dann vorsichtig lösen.
- Die kühl gestellte Ganache kurz aufschlagen, dann den Quark unterrühren. Alles so lange rühren, bis eine glatte Masse entstanden ist.
- Die Masse bis knapp unter den Rand in die Tartelettes füllen. Glatt streichen, dann alles kühl stellen.
- Die Granatäpfel halbieren. Dafür die Schale ringsum mit einem Messer anritzen, den Strunk unten herausschneiden und die Frucht auseinanderbrechen. Eine Schüssel mit Wasser füllen und aus einer Hälfte die Kerne unter Wasser heraus lösen. Die weißen Häutchen entfernen, dann das Wasser mit den Kernen in ein Sieb schütten.
- Die restlichen Granatäpfel auspressen. 200ml Saft abmessen und mit 50ml Grenadinen-Sirup mischen.
- Den Tortenguss mit 2-3 EL des Granatapfelsafts anrühren. Den restlichen Saft aufkochen und mit dem Tortenguss abbinden (siehe Packungsanweisung!).
- Den Tortenguss etwas ablühlen lassen, so dass er nicht mehr ganz kochend heiß aber noch flüssig ist. Auf jedem Tartelette ca. 3-4 EL Guss vorsichtig verteilen. Auskühlen lassen.
- Die zurückgehaltene Ganache in streifig auf den Tartelettes verteilen. Sollte sie dazu zu fest geworden sein, kann sie einige Sekunden in der Mikrowelle oder über dem Wasserbad erwärmt werden. Einige Granatapfelkerne als Deko auf die Tartelettes streuen.
Ich weiß jetzt nicht, wo mein 1. Kommentar hin verschwunden ist. Hätte ich keinen Videolink posten dürfen?
Dann nochmal ohne Video, nur mit Erklärung: Es gibt noch eine bessere –
und vor allem schnellere – Methode, einen Granatapfel zu schälen als die Unterwasser.
Man halbiert den Granatapfel waagerecht und legt sich dann die Hälfte mit der geöffneten Seite auf die gespreizten Finger der linken Hand (Linkshänder andersrum).
Dann nimmt man einen Esslöffel (in die logischerweise andere Hand) und klopft damit oben kräftig auf die Schale des Granatapfels. Dadurch ploppen die Kerne ganz einfach durch die Fingerlücken in den (hoffentlich 😉 darunter gestellten Behälter. Das dauert nicht mal ne Minute und spritzt nur unwesentlich (vorsichtshalber aber lieber ne Schürze anziehen, kleine Spritzer gibts schon hier und da).
Ich habe vorher auch immer unter Wasser gepult, aber so geht es einfach viel schneller.
Die Granatapfeltarte sieht übrigens sehr lecker aus und ich werde sie definitiv nachbacken. 🙂
LG Sandra
Liebe Sandra,
dein Kommentar muss erst freigeschaltet werden, wie im Text darüber auch steht. Je nach dem, wie oft ich online bin, kann das mal eine Weile dauern.
Abgesehen davon, danke für deinen Tipp. Das werde ich mal ausprobieren. Das Abfiltern der Kerne bei der Wassermethode finde ich nicht ideal…
Viele Grüße,
Claudia
Das hab ich dann hinterher auch gesehen. Klarer Fall von überlesen. Sorry dafür.
LG Sandra
Es gibt übrigens noch eine bessere Methode, um die Kerne auszulösen. Die hab ich bei Jamie Oliver entdeckt. Vorher hab ich das auch immer unter Wasser gemacht, aber mit Jamies Methode geht es wesentlich schneller (es spritzt ein klein wenig, hält sich aber in Grenzen.
Hier erklärt er es in einem kurzen Video: https://youtu.be/CSqVVRII6KY
Das war bestimmt himmlisch köstlich, liebe Claudia! Vielen herzlichen Dank für deinen Beitrag zum CoI im April!
Süße Grüße! Yushka
Mhhhh deine Tarte sieht sehr fein aus! Und diese Bilder machen echt Lust auf mehr!
Für mein Rezept für den Calendar of Ingredients habe ich den Granatapfel auch ausgepresst. Ich mag den Granatapfelsaft sehr gern und damit lässt sich so viel Tolles anstellen.
LG Sandra