Also Schokokirschkuchen habe ich mir früher gerne als Geburtstagstorte gewünscht. Einmal hat meine Mutter sogar einen Schneemann aus Marzipan darauf gelegt. Gerade weil sie sonst wirklich nicht für Tortendekoration zu haben ist, war vielleicht gerade dieser Schneemann der Grundstein meines Motivtorten-Hobbies.
Lassen wir es mal bei dieser tiefenpsychologischen Analyse und wenden uns lieber den wesentlichen Bestandteilen dieses Schokokirschkuchens zu. Nicht umsonst ist dieser Kuchen bei Groß und Klein beliebt, schließlich ist er schokoladig, saftig, mild fruchtig und einfach lecker. Ich habe mir aber gedacht, die Kindergeburtstagszeiten sind vorbei und bestimmt kann man aus dem Klassiker noch mehr rausholen.
Kann man. Definitiv. Ordentlich. Nur für Kinder ist der Kuchen dann so gar nichts mehr. Hicks. Macht ja aber auch nichts. Schließlich sind die Kindergeburtstagszeiten bei uns erstmal vorbei und bis die nächsten kommen dauert es definitiv noch eine ganze Weile.
Die Idee habe ich mir bei Feines Gemüse abgekuckt. Wie sie habe ich ordentlich Hochprozentiges in den Kuchen gegeben. Allerdings habe ich statt normalen Kirschen Amarena-Kirschen verwendet. Den Kirschlikör habe ich daher durch den Saft der Amarenakirschen und einen sehr ordentlichen Schuss Kirschwasser ersetzt. Ich kann euch sagen, der Teig war schon sehr, sehr lecker. Und das Ausschlecken der Teigschüssel hat zunehmend mehr Spaß gemacht. Auf einem Bein kann man ja nicht stehen, oder? Wenn man schon dabei ist, kann man den gebackenen Kuchen ja auch gleich mit etwas Kirschwasser beträufeln. Oder noch etwas mehr…. So entsteht jedenfalls ein super saftiger, schokoladiger Kuchen mit viel Kirscharoma und leckeren Amarena-Kirschstückchen.
Bevor ihr jetzt denkt, ich schreibe diesen Artikel auch schon ordentlich angeheitert, sage ich euch jetzt ganz nüchtern das Rezept.
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Zubereitungszeit | 40 Minuten |
Backzeit | 60 Minuten |
Wartezeit | 1 Tag |
Portionen |
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- 2 Gläser Amarenakirschen je Abtropfgewicht 140g
- 40-80 ml Kirschwasser + ggf. Kirschsaft
- 250 g Butter
- 150 g Zucker
- 3 Eier
- nach Belieben Vanille
- 1 Prise Salz
- 1 Becher saure Sahne 200g
- 375 g Mehl
- 1 Pck. Backpulver
- 4 EL Kakaopulver
- nach Belieben Puderzucker
Mengen
Hier kannst du die Stückzahl- bzw. Portionenzahl ändern.
Wenn du das Rezept von einer Backform zu einer anderen umrechnen möchtest, benutze KuUm. Trage dann die um den Faktor korrigierte Portionenzahl unten ein.
Für eine Kastenform oder einen Kuchen mit 20cm Durchmesser und 5cm Höhe.
Zutaten
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- Die Amarena-Kirschen abtropfen lassen, dabei den Saft auffangen. Die Kirschen halbieren (so hat man später nicht große dicke süßen Bollen sondern kleinere Stückchen). Den Saft mit Kirschwasser auf 200ml ergänzen - ich brauchte dafür ca. 40ml Kirschwasser.
- Die weiche Butter mit Salz, Vanille und Zucker schaumig schlagen. Eier einzeln unterrühren. Dann die saure Sahne und die Saft-Kirschwasser-Mischung ebenfalls unterrühren. Dabei gerinnt die Masse, das macht aber nichts.
- Mehl, Backpulver und Kakao mischen und auf die Butter-Masse sieben. Gründlich unterrühren, so dass ein glatter Teig entsteht. Zum Schluss die Amarena-Kirschen in 2-3 Portionen unterheben.
- Eine Kastenform fetten. Den Teig einfüllen, glatt streichen und bei 160° Umluft ca. 60-70min backen. Den Kuchen keinesfalls zu lange backen, bei der Stäbchenprobe darf er noch ein winziges bisschen klebrig sein.
- Den Kuchen etwa 15min in der Form auskühlen lassen, dann auf ein Gitter stürzen. Mit einem Stäbchen mehrfach einstechen. Anschließend mit 3-4EL Kirschwasser beträufeln. Wem das zu viel Alkohol ist, kann auch Kirschsaft oder eine Mischung aus Kirschwasser und Kirschsaft benutzen. Allerdings zieht das Aroma vom Kirschwasser wunderbar in den Kuchen ein und gibt ihm das gewisse Etwas. Anschließend den Kuchen vollständig auskühlen lassen und mit Puderzucker bestäuben.
- Am besten schmeckt der Kuchen, wenn er 1-2 Tage gut verpackt durchziehen konnte. So verbinden sich die Aromen am besten.
Der Kuchen ist sehr saftig und aromatisch, daher schmeckt er mir auch ohne Füllung sehr gut. Wer mag, kann ihn aber natürlich füllen. Dazu passt z.B. Schoko-Sahnecreme, Ganache, Schokobuttercreme, Vanillesahne oder auch Kirschmarmelade.
Hallo Claudia,
erstmal Kompliment für die tolle Seite!
Das Schoko-Amarena-Rezept hört sich vielversprechend an. Plane gerade für eine Kommuniontorte. Dreistöckig wünschst sich meine kleine Nichte. Unten werde ich eine stabile Sacher wählen. Überlege gerade, das Kakaopulver in Deinem Amarena-Kuchen weg zu lassen und stattdessen passend zur Ganache eine Schokocreme zum Füllen zu nehmen. Meinst Du das klappt?
LG
Nicole
Hallo Nicole,
grundsätzlich kann man schon Kakao und Mehl zu jeweils gleichen Teilen austauschen. Ich glaube aber, dass die Kombination von Schokolade und Amarenakirschen gerade besonders lecker ist, ob das mit einem hellen Teig auch so gut schmeckt, wage ich zu bezweifeln. Außerdem wollte ich noch anmerken, dass der Kuchen auch gerade durch das Kirschwasser viel Aroma bekommt, was ja für einen Kindergeburtstag schwierig ist.
Viele Grüße,
Claudia
Hallo,
da Rezept hört sich sehr lecker an und ich würde es sehr gerne
nach backen! Allerdings in einer rechteckigen Kuchenform…
Würde das Rezept doppelt nehmen………..
Jetzt meine Frage an dich, hast du dein Rezept als Blechkuchen gemacht
und kann man saure Sahne durch etwas anders ersetzten??
LG
Bettina
Liebe Bettina,
bisher habe ich den Kuchen noch nicht als Blechkuchen gebacken. Du kannst das Rezept hier auf deine Maße umrechnen: https://ofenkieker.de/kuum-kuchen-umrechnen/
Die Saure Sahne kannst du durch Schmand, griechischen Joghurt mit 10% Fett und ähnlich Milchprodukte, die leicht säuerlich schmecken und mind. 10% Fett enthalten, ersetzen.
Viele Grüße,
Claudia
Hallo!
Ich finde deine Torten echt schön! Aber eine Frage habe ich: Du benutzt diese extrahohen Backformen (10cm). Wie viel Teig füllst du rein, ohne dass der Teig über läuft? Drei viertel voll?
Hey 🙂
lieben Dank erstmal! Joa, ich würde sagen, so dreiviertel voll passt ungefähr. Es kommt natürlich auch auf den Teig an, wenn ich weiß, dass der Teig nicht wirklich aufgeht (Früchtebrot z.B.), mache ich die Form auch voller. Bei Biskuit, der ja doch stark aufgeht, eher nur 2/3.
Viele Grüße,
Claudia
Hallo Claudia,
ich bin begeistert von Deiner Seite …. wow …. es überfällt einen ja einfach … Danke
Meine Frage wäre, kann ich den Kirschschokokuchen und den Zitronenmohnkuchen mit Fondant überziehen wenn ich diese nur aprikotiere? Und reicht die im Rezept angegebene Menge auch für eine Springform 28cm?
Vielen Dank im voraus für Deine Antwort
LG
Steffi
Liebe Steffi,
danke für dein Lob!
Da der Zitronenkuchen „trocken“ ist, reicht dafür Aprikotieren aus. Bei dem Kirschschokokuchen ist doch relativ viel Flüssigkeit durch die Kirschen und das Tränken drin, deswegen würde ich diesen eher mit z.B. Ganache einstreichen.
Die Rezepte sind sicherlich zu wenig für eine 28cm-Form – ich schätze, du brauchst mind. die 1,5fache Menge. Bitte rechne das Rezept genau mit diesem Tool um.
Viele Grüße,
Claudia
Hallöchen,
ich habe gestern den Kuchen gebacken und anschließend in die Tonne geschmissen :-(. Die Zeit war anscheinend nicht ausreichend um ihn fertig zu backen. Bist du dir mit 160 °C sicher? Und noch dazu sind mir alle Kirchen nach unten gefallen 🙁 Irgendwelche Tipps wie ich es besser machen kann?
Danke 🙂
Liebe Grüße Rebekka
Liebe Rebekka,
hmm das tut mir Leid. Mein Ofen in der alten Wohnung war ziemlich heiß, vielleicht ist daher die Backzeitangabe zu kurz geraten? Dann wäre dieser Kuchen aber das erste Mal, dass es nicht richtig stimmt… Achja, und ich backe immer mit Umluft, bei Ober/Unterhitze muss die Temperatur erhöht werden (um etwa 20°). Ich sehe nämlich gerade, dass ich das im Rezept vergessen hatte zu erwähnen. Kann es daran liegen?
Egal, jedenfalls darf der Kuchen noch ein kleines bisschen feucht sein, damit er schön saftig bleibt. Ich würde beim nächsten Mal nach Ende der Backzeit mit der Stäbchenprobe testen, ob der Kuchen schon gut ist. Ein Holzstäbchen in die Mitte des Kuchens stecken und heraus ziehen. Wenn der Kuchen durch ist, bleiben keine Krümel dran kleben. Wenn noch ein paar Krümel dran sind, braucht der Kuchen noch 10 bis 15min. Wenn noch richtig feuchter Teig dran ist, dann braucht er noch mind. 20-30min. Meist muss man ein paar Mal piksen, um sicher zu gehen.
Letztlich ist es egal, ob man bei 160° oder 180° backt, die Backzeiten sind nur unterschiedlich. Durch wird der Kuchen früher oder später immer.
Wegen den Kirschen: Hast du sie halbiert? Du kannst die Kirschen auch noch in Mehl wenden, das verhindert das Runtersinken auch etwas.
Ich hoffe, beim nächsten Mal klappt es!
Viele liebe Grüße,
Claudia
Lecker 🙂 So ein Kastenkuchen geht immer! Schoko und Kirsche sind eine tolle Kombination.. Echt ein feines Rezept!
LG
Ela