In letzter Zeit war ich etwas schlampig im Artikel schreiben, bin gar nicht mehr hinterher gekommen… Aber ich gelobe Besserung und arbeite deswegen heute mal ganz fleißig etwas von der langen Warteliste ab.
Schließlich möchte ich euch noch zeigen, wie ich die Sonnenblume aus Blütenpaste von dieser kleinen Geburtstagstorte gemacht habe. Die Sonnenblume ist eigentlich total einfach zu machen, schließlich muss man die Blüte nicht auf Draht arbeiten. Einzig die Mitte ist etwas zeitraubend. Ich wollte die Blütenmitte so natürlich wie möglich gestalten, weil ich gerade diese als so besonders bei Sonnenblumen empfinde. Außerdem habe ich keine passende Mould, so dass sowieso nur Selbermachen in Frage kam.
Material
- Blütenpaste in gelb und hellbraun
- Puderfarben in warmen Gelb- und Brauntönen (z.B. Sunflower, Daffodil, Marrigold & Copper, Aubergine, Chocolate)
- mittelfeine gelbe Blütenpollen
- klarer Alkohol (z.B. Vodka)
- Glanzspray aus Lebensmittellack
Werkzeug
- Ausstecher für Lilien (d.h. spitz-oval z.B. Nr. 24 JEM-Set 2)
- Modellierwerkzeug, insb. Ball-Tool, Messer und Veining-Tool
- Pinzette
- Tulpen-Veiner z.B. von Squires Kitchen
- Sieb oder besser passende Mould für Blütenmitten
- Foam-Pad
- Noppen-Schaum, Alufolie, Küchenpapier o.ä.
- Ausrollstab, glatte Unterlage, Frischhaltefolie, Palmin, Zuckerkleber
Anleitung
Zunächst bereiten wir die Blütenmitte vor, da diese mindestens eine Woche trocknen sollte. Dazu wird zunächst ein flacher runder Taler aus brauner Blütenpaste geformt. Die Kanten schön abrunden und in die Mitte eine Mulde drücken. Achtung! Die Größe der Mitte sollte natürlich zu dem Ausstecher für die Blütenblätter und zur Torte passen 🙂
Die Blütenpollen werden in der Mitte geteilt, so dass die Pollen einzeln sind. Dann wird etwas dunkelbraune Puderfarbe in Alkohol gelöst. Damit wird bei allen Blütenpollen der weiße Draht gefärbt. Bei einem Teil der Pollen wird außerdem das Köpfchen ebenfalls braun gefärbt (weil ich nur weiße Pollen hatte, habe ich die restlichen Köpfchen gelb bemalt). Am besten bereitet man sich einige Pollen vor und färbt dann nach Bedarf nach. Die Pollen gut trocknen lassen.
Nun formen wir die äußeren kleinen braunen Blüten. Dafür wird ein kleine Menge braune Blütenpaste zu einer Kugel gerollt. Diese wird oben 5x eingeschnitten. Mit dem abgerundeten Veining-Tool wird nun aus jedem 5tel ein Blütenblatt geformt. Das muss nicht sonderlich sorgfältig gemacht werden, schließlich braucht man so einige dieser Blüten. Die Blüten sollten so klein wie irgend möglich gearbeitet werden. Die Blüten schließlich eng nebeneinander an den Rand der Blütenmitte kleben. In jede Blüte eine braun gefärbte Blütenpolle stecken (dadurch hält die Blüte auch gut am Platz).
Je nach Größe 1-2 Reihen arbeiten.
Die nächsten Reihen werden gelb werden. Dazu kleine Kugeln formen, diese platt drücken und gekräuselt als kleine flache Blüten auf die Blütenmitte kleben. In jede Blüte eine gelbe Blütenpolle stecken. Auf diese Weise je nach Größe 2-3 Reihen arbeiten. Der äußere Wulst der Blütenmitte sollte nun bedeckt sein.
Für das Innerste der Blütenmitte wird eine relativ dicke Scheibe braune Blütenpaste in ein Sieb gedrückt. Das Sieb vorher leicht fetten. Wahrscheinlich müsst ihr diesen Schritt ein paar Mal üben, aber es funktioniert tatsächlich! Der Trick ist, die Blütenpaste dick genug zu belassen und nur leicht ins Sieb zu drücken. Alternativ kann man natürlich auch eine passende Mould benutzen.
Das Innerste dann passend zuschneiden und auf die Blütenmitte kleben – vorsichtig, sonst geht das Muster wieder kaputt. Die Blütenmitte dann mindestens eine Woche trocknen lassen.
Ist die Oberfläche der Blütenmitte angetrocknet, kann man die Blütenmitte färben. Dazu die äußeren braunen Blüten mit verschiedenen Brauntönen abpudern. Dabei wird auch braune Puderfarbe auf die gelben Blüten kommen, das ist aber sogar gewollt. Mit gelber Puderfarbe die gelben Blüten abpudern. Mit hellen Brauntönen die Kontraste verwischen. Auch das Innerste mit Brauntönen abpudern.
Für die äußeren gelben Blütenblätter wird gelbe Blütenpaste dünn ausgerollt. Mit einem passenden Ausstecher werden nun die Blätter ausgestochen. Die Ränder mit dem Ball-Tool ausdünnen. Anschließend werden die Blütenblätter im Tulpen-Veiner geprägt.
Die Blütenblätter leicht gewellt auf Noppenschaum oder geknüllte Alufolie legen und etwas antrocknen lassen.
Nun ordnet man die Blütenblätter an der Basis leicht überlappend kreisförmig an. Am besten zeichnet man sich vorher einen Kreis in der Größe der Blütenmitte auf und probiert auch mal aus, ob die Blütenmitte zur Blüte passt. Zum Testen einfach die Blütenmitte mit Frischhaltefolie auf die Blütenblätter legen. So klebt nichts zu früh fest.
Jeweils zwischen zwei Blütenblätter ein zweites Blütenblatt legen, so dass eine zweite Lage entsteht. Mit Küchenpapier die Blütenblätter stützen, so dass Bewegung in der Blüte bleibt. Schließlich wird die Blütenmitte vorsichtig mit etwas Zuckerkleber in die Mitte geklebt. Die Blüte so mindestens 2-3 Tage trocknen lassen.
Mit warmen Gelbtönen die gelben Blütenblätter abpudern. Mit brauner Puderfarbe etwas Tiefe erzeugen, in dem der Rand zur Blütenmitte etwas dunkler getönt wird. Schließlich wird die Farbe mit dünn aufgesprühtem Glanzspray fixiert.
Hallo Claudia,
Super tolles Tutorial!
Meine Frage wäre nur: wieviel brauche ich etwa von der gelben und von der braunen Blütenpaste? Klar kommt es auf die Größe der Blüte an, ich habe vor sie auf eine 15 bis 18cm große Torte obenauf zu legen, sie sollte also etwas kleiner vom Durchmesser sein. Und wieviele Pollen brauche ich da? Habe ein Paket gefunden mit 72 doppelpollen, 6cm lang, ist das richtig von der Größe?
Viele Grüße,
Katharina
Liebe Katharina,
leider weiß ich wirklich nicht mehr, wie viel ich so gebraucht habe. Damals habe ich das noch nicht aufgeschrieben, inzwischen versuche ich daran zu denken. An Blütenpaste brauchst du aber sicherlich nicht viel, 50g braun und 100g gelb würde ich schätzen. 72 Pollen sollten auch sicke ausreichen.
Viele Grüße,
Claudia