Was für eine Motiv-Torte backt man Informatikern? Zu bunt darf es nicht sein, passend zum Thema aber natürlich… Als zusätzliche Schwierigkeit muss die Torte auch noch etwa 500km mit der Bahn quer durch Deutschland transportiert werden. Deswegen muss sie stabil sein und sich auch ungekühlt einigermaßen lange halten. Trotzdem soll für möglichst jeden Geschmack was dabei sein. Ganz schön schwierig dieses Problem!
Entschieden habe ich mich letzlich für eine zweistöckige Torte (es soll ja auch nach was aussehen, nicht war?). Die untere Etage besteht aus einer Schokotorte – also eigentlich meine Sachertorte, aber weil unter den Empfängern Österreicher sind, vermeide ich mal den direkten Vergleich mit dem Original 😉 Gefüllt habe ich die Torte jedenfalls mit Aprikosenmarmelade. Um die Oberfläche ganz glatt zu bekommen, habe ich alles mit einer dunklen Schoko-Ganache eingestrichen.
Für die obere Etage habe ich vier Biskuitböden gebacken, die ich mit Himbeermarmelade und Creamcheese-Vanillecreme gefüllt habe. Die Creme ähnelt diesem Frischkäse-Frosting, enthält aber deutlich mehr Frischkäse. Irgendwie gefällt mir die Creme nicht so gut, zu süß, zu käsig, recht weich… Deswegen gebe ich das Rezept mal nicht weiter. Jedenfalls habe ich nur ganz wenig Creme benutzt und die Cremeschichten sehr dünn gehalten. So schmeckt es hoffentlich! Auch diese Torte musste natürlich glatt verstrichen werden. Passend zur Vanillecreme habe ich eine Vanille-Swiss-Meringue-Buttercream benutzt. Dafür brauchte ich nur ganz wenig Creme, weil die Grundtorte schon so schön glatt geworden ist.
Eingedeckt habe ich die Torte mit Marshmallow-Fondant in dunklem und hellen grau. Wie gesagt, die Torte sollte ja für Informatiker sein. Ich glaube, die Beschenkten erkennen das Motiv wieder!
Allen anderen sei gesagt, dass die untere Torte mit Balkendiagrammen verziert wurde. An solcherlei Diagrammen arbeiten die Beschenkten nämlich ziemlich viel. Die obere Torte ist im Stil eines Network-Diagramms von d3.js. Sollte irgendwer meiner Leser das nicht kennen, geht’s ihm oder ihr wie mir. Aber die Google-(Bilder)Suche hilft weiter! Mit diesem Diagramm hatte ich jedenfalls etwas gefunden, was bunt und fast schon floral aussieht und trotzdem in die Welt der Programmierer passt. Damit ist die Torte doch für Informatiker und auch für NIcht-Informatiker sehr hübsch anzusehen, oder?
Die Balken habe ich jedenfalls aus hellgrauem Fondant ausgeschnitten. Mit einem Modellier-Tool, dass zufällig die passende halbrunde Kante hat, habe ich die oberen Enden ausgestochen. Die Balken habe ich etwas antrocknen lassen und dann mit etwas Wasser auf den Rand der Torte geklebt. Mit einer 5er Lochtülle habe ich die kleinen Punkte aus pinkem und türkisem Fondant ausgestochen. Diese wurden natürlich ebenfalls mit etwas Wasser angeklebt.
Für die obere Torte habe ich mit Lochtüllen in verschiedenen Größen ganz viele bunte Kreise ausgestochen. Zunächst habe ich dann mit einem blauen Lebensmittelfarbstift die Linien aufgemalt. Dazu sollte man ein Lineal zu Hilfe nehmen, dass man immer wieder sorgfältig von der blauen Farbe reinigen muss. Dann habe ich die hellblauen Knotenpunkte mit etwas Wasser auf die Verzweigungen geklebt. Im Folgenden habe ich die bunten Punkte unterschiedlicher Größe passend angeklebt. Zum Schluss habe ich dann Freihand die Verbindungslinien zu den bunten Punkten ergänzt.
Die Torte ist echte Medienkunst, der absolute Oberhammer! Noch dazu hat sie uns sehr gut geschmeckt. Eine tolle Überraschung! Vielen lieben Dank dafür.
Dankeschön 🙂
Und die Torte sah nicht nur beeindruckend aus, die hat auch noch sehr gut geschmeckt. Vielen dank noch mal!